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Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff

Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff
Autoren: Dirk van den Boom
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polizeilichen Untersuchungen
mussten bis nach Abschluss dieser Mission warten.
    Chief DiMersi hatte das Schiff mehrmals durchsucht und sichergestellt, dass
keine Manipulationen vorgenommen worden waren. Außerdem hatte sie noch
in den letzten Stunden den Einbau eines Gerätes veranlasst, den der Captain
nur mit leichter Missbilligung akzeptiert hatte: Eine frei auf einer Kugel am
oberen Teil der Hecksektion rotierende Zwillings-Energiekanone. Der Angriff
bei der Entaxa-Mission hatte schließlich bei einer Mehrheit der Mannschaft
die Meinung durchgesetzt, dass die Verteidigungsfähigkeit der Ikarus verbesserungsbedürftig
sei. Sentenza hatte sich dagegen gewehrt, so gut er konnte, doch da der eigentliche
Grund für seine Ablehnung in seinen vergangenen Verfehlungen als Marineoffizier
lag – die er immer noch nicht preiszugeben bereit war – hatte er sich
letztendlich nicht mit seiner Ansicht durchsetzen können. Sonja DiMersi
hatte die aus einem Schlachtkreuzer ausgebaute Kanone sorgfältig installieren
lassen und es war ihr anzusehen, dass es ihr gar nicht unrecht wäre, würde
sich recht bald eine Gelegenheit für einen ausgiebigen Test ergeben.
    Diesmal sah es jedoch so aus, als würde man auf Waffengewalt verzichten
können. Die einzigen energetischen Tätigkeiten in diesem System kamen
von einigen Abbaurobotern, der automatischen Relaisstation sowie den Steueranlagen
des Sprungtores. Ansonsten war von der Ikarus her nichts anzumessen.
    »Es geht um diesen Mann«, erklärte Captain Sentenza und spielte
ein Porträt eines älteren Mannes mit grau melierten Haaren und einem
struppigen Bart ein. »Sein Name ist Arch Fullman, und er ist Vertragsprospektor
für ›Neue Welten‹ in diesem Gebiet. Zurzeit ist er einer von sieben Prospektoren
im Gürtel. Seine Routinemeldung blieb aus ... vor sieben Stunden ... und
die Bemühungen der Relaisstation um Kontaktaufnahme scheiterten. Es wurde
lediglich ein verstümmeltes Peilsignal seines Asteroidenhüpfers aufgefangen.«
    Thorpa, der pentakkische Xenopsychologiestudent, beugte sich vor.
    »Haben die anderen Prospektoren nicht die Suche nach ihm aufgenommen?«
    Sentenza schüttelte den Kopf und aktivierte eine Projektion des Asteroidengürtels.
    »Im System befindet sich zurzeit kein Raumfahrzeug. Die anderen Prospektoren
sind hier, im Cluster 27 C, aktiv. Der ist am genau entgegengesetzten Ende des
Gürtels. Mit den Hüpfern unmöglich zu erreichen. Es war nur folgerichtig,
uns auf den Plan zu rufen.«
    Darius Weenderveen seufzte.
    »Das wird eine schnelle Sache. Wahrscheinlich ein profaner Unfall. Unter
Umständen ist der Ärmste schon gar nicht mehr am Leben. Wir werden
schneller wieder auf Vortex sein, als uns lieb ist.«
    Jeder wusste, dass er damit auf die langwierigen und lästigen Untersuchungen
in der Folge des Anschlages anspielte.
    »Wir sollten immer auf Überraschungen gefasst sein«, erklärte
Sentenza. »Dieses System befindet sich am Rande der erforschten Galaxis.
Ich will lieber nicht über mögliche Schwierigkeiten spekulieren.«
    Der Captain gab einige Anweisungen. Die Ikarus nahm Kurs auf die Stelle, die
sich durch die Peilsignale des Senders ermitteln ließ. Der Anflug war
außerordentlich problematisch, denn die relativ große Ikarus musste
durch ein dichtes Getümmel von Gesteinsbrocken gesteuert werden. Schließlich
wies Trooid auf die Ortungsanzeige.
    »Wir werden nicht näher rankommen«, erklärte er. »Die
Ikarus ist zu groß und es wird trotz Schutzschirm zu gefährlich.
Ich schlage vor, in ein Raumboot umzusteigen und damit den Anflug fortzusetzen.«
    Der Captain musterte die Ortungsreflexe der umherfliegenden Asteroiden jeder
Größe und Form und musste seinem Piloten zustimmen. Hier war für
die Ikarus wahrscheinlich kein Durchkommen. Der Asteroid, von dem die automatischen
Peilsignale kamen, lag inmitten des Gürtelwulstes. Obgleich er das Schiff
nicht gerne zurückließ, blieb ihm offenbar keine andere Wahl.
    »Gut, ich stelle folgendes Team zusammen: DiMersi, Trooid, Anande, Thorpa.
Sie werden im Bergungsboot rausgehen und sich die Sache aus der Nähe ansehen.
Weenderveen und ich bleiben an Bord der Ikarus. Das Kommando führt der
Chief.«
    Sentenza hatte aus den Ereignissen der Entaxa-Mission gelernt, als mit Weenderveen
und Thorpa die beiden unerfahrensten Besatzungsmitglieder in der Ikarus zurückgeblieben
waren – was beinahe zum Scheitern der
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