Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff

Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 002 - Das weiße Raumschiff
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
weiß schimmernder Klecks aus dem Profil des Asteroiden. Er rückte
näher und wurde größer. DiMersi erkannte den Hüpfer, der
neben einem in den Fels gebohrten Schiffskörper stand, der hell schimmerte
und doch wie ein Spiegel das Bild des sich nähernden Bootes reflektierte.
Die gedrungene, ellipsoide Form des Schiffes wirkte auf den ersten Blick gar
nicht fremdartig, doch jeder wusste unwillkürlich, dass niemand so ein
Raumfahrzeug jemals gesehen hatte.
    »Also auf jeden Fall die Erstkontaktprotokolle«, murmelte DiMersi
und straffte sich. »Trooid, das Boot neben dem Hüpfer landen. Setzen
Sie eine Sonde ab, die sich über uns positioniert und das Bild an die Ikarus
übermittelt. Anande, Thorpa ... zum Ausstieg bereitmachen. Wir nehmen den
Medoroboter mit, lassen die Kampfmaschinen aber hier. Waffen entsichern, aber
in den Holstern verbergen. Wir wollen keinen falschen Eindruck vermitteln.«
    »Falls da drüben noch jemand ist, der einen Eindruck gewinnen könnte«,
murmelte Anande vor sich hin. DiMersi warf ihm einen scharfen Blick zu.
    »Um das herauszufinden, sind wir hier!«
    Sie blickte noch einmal in die Runde und nickte dann, als Trooid das Boot sanft
aufsetzte. Das Geräusch des Triebwerkes verklang, als sich die ausgefahrenen
Landestützen in den steinigen Boden drückten. Das Boot stand still,
nur wenige Meter vom Hüpfer des vermissten Prospektors entfernt.
    »Okay. Dann wollen wir mal. Trooid bleibt hier – wir gehen los!«
    Der Android blieb regungslos sitzen und beobachtete die Instrumente. Eine Sonde
hatte sich über dem Areal postiert. Die anderen drei machten sich auf den
Weg zur Schleuse.
    Das weiße Schiff schimmerte im Licht der Scheinwerfer.
     

 
2.
     
    Ein zweckmäßiges Büro. Hinter dem billigen Plastikschreibtisch,
auf dem nicht viel mehr als eine in die Tischfläche eingelassene Tastatur
und ein dazugehöriger flacher Monitor zu sehen war, saß, in den zu
engen Kunststoffsessel gezwängt, ein sehr dicker Mann. Er trug eine zweiteilige,
schmucklose Kombination in grauer Farbe und auf seiner Stirn, die mit dem Rest
des kugelrunden Kopfes auf dem Fettwulst seines Halses stand, perlte feiner
Schweiß. Die Klimaanlage summte leise. Der Fette hatte seine Wurstfinger
ineinander verschränkt und stierte seit einer Minute auf seinen Gegenüber,
einen Echsenabkömmling vom Volk der Wenxi, der den Blick offenbar ängstlich
erwiderte.
    »Sie haben meine ausdrücklichen Anweisungen missachtet«, erklärte
der Fette mit winselndem Unterton. Das gefährliche Glitzern seiner Augen
sprach eine unmissverständliche Sprache. Wut stand wie eine dunkle Wolke
in der Atmosphäre des Raumes, nur mühsam gezügelte Wut.
    Der Wenxi schien sich zu krümmen.
    »Es erschien mir angemessen, das Problem Sally mit einem Schlage lösen
zu wollen!«
    Der Fette lachte heiser auf.
    »Es erschien Ihnen also angemessen. Wer sind Sie, dass Sie eine solche
Entscheidung zu fällen haben? Ich gab ausdrückliche Anweisung, die
Besatzungsmitglieder der Ikarus im Einzelnen auf ihre Schwachpunkte hin abzuklopfen
und dann auch einzeln anzugreifen, um das Team auszuhöhlen, das zurzeit
Sallys wichtigste Operationsbasis darstellt. Und Sie schicken einen dilettantischen
Techniker nach Vortex, der einen Reinigungsautomaten in einen Kampfroboter verwandelt!«
    »Es hätte geklappt, wenn nicht durch einen dummen Zufall ...«
    »Es hätte geklappt, es hätte geklappt«, äffte der Dicke
nach. »Gar nichts hätte geklappt. Wissen Sie, was für ein Aufwand
an Geld und Zeit notwendig war, um die Spuren zu uns zu verwischen? Ich musste
nicht nur den Techniker, sondern auch einige allzu neugierige Personen auslöschen
lassen! Das hat bei unseren Unterstützern Unwillen hervorgerufen! Wenn
diese Aktion auf uns zurückgefallen wäre ... nun ... wie dem auch
sei, Sie haben mich damit unter Zeitdruck gesetzt. Unsere Freunde im Raumcorps
haben mir bedeutet, dass sie eine schnelle Lösung des Problems wünschen,
denn nach dem Attentatsversuch läuft uns die Zeit davon. Sie haben Aufmerksamkeit
erregt, und das vor allem bei all jenen, die uns ohnehin nicht wohlgesonnen
sind!«
    Der Wenxi hockte sich nieder.
    »Ich muss mich für mein Versagen entschuldigen ...«, begann er,
doch der Fette unterbrach ihn mit einer unwirschen Handbewegung.
    »Dummes Gerede. Ich gebe Ihnen eine Chance, die Sache wieder gut zu machen.
Wenn Sie's diesmal wieder vergeigen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher