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Republic Commando 01 - Feindkontakt

Republic Commando 01 - Feindkontakt

Titel: Republic Commando 01 - Feindkontakt
Autoren: Karen Traviss
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etwas, das aussah, wie ein Feldverband in das gähnende Loch und klebte es zu.
    »Geht weiter«, sagte Atin mit zitternder Stimme. »Macht schon. Lasst mich hier.«
    »Markier mir jetzt nicht den Helden oder ich verpass dir Eine.«
    »Ich mein’s ernst. Schafft Uthan hier weg.«
    »Atin, halt die Klappe, ja? Ich lasse niemanden irgendwo zurück.« Darman arbeitete mit der Präzision eines Mannes, der wiederholt in erster Hilfe im Feld gedrillt worden war. Er nickte Etain zu. Sie nahm Atins Hand und drückte sie fest. »Jetzt wissen wir wenigstens, was ein Verpinen-Projektil mit Katarn-Rüstungen anstellt… ganz ruhig, Bruder. Ich bin bei dir.« Er entfernte eine von Atins Hüftplatten, zog einen Teil des Anzugs zurück und legte die Haut frei. Er hielt zwei kurze Einwegspritzen in der Hand. »Das tut jetzt ein bisschen weh, okay? Ganz ruhig.«
    Darman stach beide Nadeln rasch hintereinander in Atins Hüfte. Dann kritzelte er etwas mit einem Marker auf Atins Helm und legte die Hüftplatte wieder an.
    Etain starrte auf die Buchstaben B und Z, die jetzt auf der Stirn des Helms standen.
    »B für das Mittel zur Regulierung des Blutverlusts«, erklärte Darman. Er legte Atin wieder auf den Rücken. »Und Z für das Beruhigungsmittel, Z, weil zwei Bs sonst auch die doppelte Menge bedeuten könnten. Ist für die Sanitäter. Damit sie wissen, was ich ihm verabreicht habe, für den Fall, dass sie ihn nicht scannen. Ich weiß, das sieht jetzt etwas merkwürdig aus, aber vertrauen Sie mir…«
    Atin lag flach auf dem Rücken und atmete schwer. Darman legte sich auf ihn, den Rücken auf seine Brust, schlüpfte dann mit den Armen in Atins Gurtzeug und rollte dann wieder herum, so, dass er unter ihm lag. Dann drückte er sich mit seinen Armen hoch, ging in Kniebeuge und stand dann mit Atin auf seinem Rücken auf. Er schwankte ein wenig, aber er behielt das Gleichgewicht.
    »Der einfachste Weg, einen schweren Mann zu tragen«, sagte Darman und seine Stimme klang angestrengt.
    »Das hätte ich für Sie machen können«, sagte Etain. »Sie müssten doch inzwischen wissen, wozu ich im Stande bin.«
    »Ja, aber er ist mein Bruder. Außerdem müssen Sie Doktor Uthan tragen.«
    Etain spürte einen kurzen Stich der Schuld, weil sie nicht nach ihr gesehen hatte. Aber die Wissenschaftlerin lag noch immer gefesselt da, still und zweifellos verwirrt. Etain beugte sich über sie.
    »Kommen Sie, Doktor«, sagte sie und wollte sie hochziehen, aber ihre Hände griffen in etwas Kaltes und Nasses. Der gezackte Splitter einer hellgrauen Kunststofflegierung ragte aus dem Fleisch unterhalb ihrer Rippen. Es war Schrapnell von Atins Rüstung. Doktor Uthan blutete stark.
    »Oh nein. Bitte nicht. Darman, schauen Sie. «
    » Fierfek, nach dieser ganzen verdammten – «
    »Nein, sie lebt noch.«
    »Schaffen wir sie einfach zum Abzugspunkt. Hoffentlich haben sie einen Arzt an Bord.«
    Die Enttäuschung kam plötzlich und war niederschmetternd. Etain spürte sie. Am liebsten hätte sie alles hingeworfen, so überwältigt war sie von der Ungerechtigkeit des Ganzen. Aber Darman blieb unbeirrt, also beschloss sie, durchzuhalten. Seine absolute Disziplin war unerschütterlich. In wenigen Tagen hatte sie mehr von ihm gelernt, als sie von Meister Fulier jemals hätte lernen können. Dem Tod so oft von der Schippe zu springen, hämmerte einem die Lektionen buchstäblich in den Verstand.
    Etain begriff auch, dass sie jetzt auf eine Weise miteinander verbunden waren, die ihr in den kommenden Jahren großen Schmerz bereiten würde. Es war schlimmer, als sich zu verlieben. Es war eine völlig andere Ebene der Verbundenheit: Es war ein gemeinsames Trauma. Meister Fulier hatte gesagt, Liebe könne vergehen, aber Etain wusste, dass das hier niemals vergehen würde, denn die Geschichte ließ sich nicht ändern.
    Sie hievte Uthan an den Armen auf ihren Rücken und zog sie höher, bis sie sie bequem auf den Schultern hatte.
    »Beeilen wir uns, Darman«, sagte sie und erkannte ihre eigene Stimme kaum. Für einen Augenblick hörte sie sich überhaupt nicht wie eine Jedi an.
    Hokan lief noch immer frei herum. Niner wusste es. Er hatte ihn – oder zumindest jemanden in seiner Rüstung – aus der Anlage kommen sehen. Der Offizier, den Fi erschossen hatte, war nur ein junger Captain gewesen. Hokan tat anscheinend genau das, was der tote Captain hatte tun wollen und folgte ihnen zu dem Kanonenboot. Ihre Rettung würde sich vielleicht auch als ihr Untergang erweisen.
    »Noch
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