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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
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laufen lassen, sonst geht das Ganze von vorn los.«
    Eine Minute lang herrschte ratloses Schweigen, dann legte Anders Susan die Handschellen an und schob sie vor sich her in Richtung Tür. »Du kannst sie zwar einsperren, aber ich vermute, Lucian will sie auch in Toronto sehen.«
    »Teddy!«, rief Susan plötzlich, wand sich in Anders’ Griff und sah den Polizeichef flehentlich an.
    Er zog die Stirn in Falten und fragte seufzend: »Was wird Lucian mit ihr machen?«
    Anders zuckte mit den Schultern. »Kommt drauf an.«
    »Worauf?«
    »Hat sie hier Familie?«
    »Außer Jenny hatte sie hier niemanden. Die Großeltern waren bereits verstorben, als die beiden die Grundschule hinter sich hatten. Die Mutter starb, als sie zur High School gingen, und der Vater erlag vor ein paar Jahren einem Herzinfarkt.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Ich glaube, in London leben noch ein paar Cousins und eine Tante, aber soweit ich weiß, gab es zu ihnen kaum Kontakt.«
    »Dann wird er wahrscheinlich ihre Erinnerung löschen und sie am anderen Ende von Kanada ansiedeln, vielleicht auch irgendwo in den USA«, sagte Mirabeau. »Sie bekommt dann einen Job bei jemandem, der sie im Auge behalten kann, und so weiter. Die übliche Vorgehensweise.«
    »Die Erinnerung löschen? Weiß sie dann nicht mehr, wer sie ist?«, fragte Teddy beunruhigt.
    »Nein, das nicht«, versicherte ihm Drina. »Man löscht ihre Erinnerung an Harper und an Vampire im Allgemeinen. Und ihre Erinnerung an Jennys Tod wird verändert, sodass sie glaubt, der Tumor sei dafür verantwortlich gewesen. Wahrscheinlich wird man ihr noch die Überzeugung mit auf den Weg geben, dass ihr in Port Henry nur Schlechtes und Trauriges widerfahren ist und dass sie niemals hierher zurückkehren will. Und wahrscheinlich wird man einen Schleier über ihre Trauer um Jenny legen, damit sie nicht länger darin verharrt, sondern nach vorn schaut.«
    Teddy schüttelte ungläubig den Kopf. »Das heißt, sie versucht Harper zu töten, und dabei bringt sie fast noch dich und Stephanie ums Leben, und dafür wird sie dann auch noch im Zeugenschutzprogramm für Unsterbliche aufgenommen?«
    »So in etwa«, bestätigte Mirabeau mit einem Achselzucken. »Jennys Tod macht ihr noch immer zu schaffen, sie trauert um sie und ist noch nicht in der Lage klar zu denken.«
    Drina schnaubte ungehalten, woraufhin Harper sanft ihre Finger drückte. Er wusste, sie war von dieser Lösung nicht angetan. Allerdings machte Teddy auch nicht den Eindruck, als halte er das für eine gerechte Behandlung einer Frau, die wiederholt hatte töten wollen.
    »Und euch bezeichnet sie als Monster«, murmelte er empört. Mit einer Hand fuhr er sich durch sein graues Haar und verließ das Zimmer, als von draußen Motorengeräusche und das Knirschen von Schnee unter Autoreifen zu hören war. »Mein Deputy ist da«, sagte er und gab Anders ein Zeichen, damit er sich mit Susan in Bewegung setzte. »Er bringt sie auf die Wache, und da bleibt sie, bis Lucian jemanden schickt, der sich um sie kümmert.«
    »Teddy!«, rief Susan unter Tränen, während sie von Anders weggebracht wurde. »Lass bitte nicht zu, dass die …«
    »Ich will kein Wort mehr hören, Susan. Ich bin schwer enttäuscht von dir. Du hast dir das alles selbst zuzuschreiben«, fiel er ihr energisch ins Wort. »Und dabei kommst du noch verdammt glimpflich davon. Ich würde dich hinter Gitter bringen, damit du für deine Verbrechen büßt. Du wolltest den Mann hier töten, hast die drei ohne Ende leiden lassen, und Elvis Haus hättest du um ein Haar auch noch abgefackelt. Und bei der Geschichte mit den Bremsleitungen hat es dich nicht kümmert, ob bei einem Unfall vielleicht auch noch völlig Unbeteiligte verletzt oder sogar getötet werden. Du kannst deinem Schutzengel auf Knien danken, dass niemand dich ernsthaft für dein Verhalten zur Rechenschaft ziehen wird.«
    Teddy drehte sich zur Haustür um, als der Deputy auf die Veranda kam. »Ich dachte, ich lebe hier in einer friedlichen Ecke mit friedliebenden Menschen. Wer hätte geahnt, dass in Port Henry so viele mordlüsterne Irre rumlaufen? Wird Zeit, dass ich in den Ruhestand gehe«, fügte er frustriert hinzu und machte die Tür auf.
    Schweigend sahen sie mit an, wie Teddy Susan an seinen Deputy übergab. Kaum hatte Anders sie losgelassen, holte er sein Handy aus der Tasche und tippte eine Nummer ein. Das dürfte der Anruf bei Lucian Argeneau sein, vermutete Harper.
    »Na, dann wäre das ja erledigt«,
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