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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder
Autoren: J.D. Robb
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hat. Lass uns gucken, was wir hier alles finden. Warst du schon in ihrem Computer?«
    »Nein. Es ist dein Fall, Dallas. Ich bin einzig hier, um dir zu assistieren.«
    »Guck, ob du in ihre Kundendateien reinkommst.« Eve selbst trat an die Kommode und begann, die einzelnen Schubladen vorsichtig zu durchsuchen.
    Teurer Geschmack, dachte sie, als sie die Wäschestücke sah. Es gab mehrere Stücke aus echter Seide, dem Stoff, mit dem es kein künstliches Gewebe aufnehmen konnte. Die Flasche Parfum war exklusiv, und der Inhalt roch nach teurem Sex.
    In den Schubladen herrschte ebenso wie in den Schränken eine geradezu auffällige Ordnung. Die Dessous waren ordentlich gefaltet, die Pullover nach Farbe und Material sortiert.
    Offensichtlich hatte das Opfer eine Schwäche für Garderobe gehabt, hatte sich immer nur die allerbesten Stücke zugelegt und diese sorgfältig gepflegt.
    Doch gestorben war sie nackt.
    »Sie hat wirklich genau Buch geführt«, rief Feeney durch das Zimmer. »Es ist alles da. Ihre Kundenliste, ihre Termine – sogar die erforderliche monatliche Gesundheitsuntersuchung und der wöchentliche Besuch des Schönheitssalons. Den Gesundheitscheck hat sie in der Trident Klinik durchführen lassen und die optische Verschönerung bei Paradise.«
    »Beides hervorragende Adressen. Ich habe eine Freundin, die ein Jahr lang gespart hat, um sich einen Tag bei Paradise leisten zu können. Sie bewirken dort tatsächlich wahre Wunder.«
    »Die Schwester meiner Frau war anlässlich ihrer Silberhochzeit dort. Hat beinahe so viel gekostet wie die Hochzeit meiner Tochter. Aber hallo, hier ist sogar ihr persönliches Adressbuch.«
    »Gut. Zieh von allem eine Kopie, ja, Feeney?« Als sie ein leises Pfeifen hörte, blickte sie über die Schulter auf den kleinen goldgerandeten Handcomputer, den er zwischen den Fingern hielt. »Was ist?«
    »Hier stehen jede Menge wirklich bekannter Namen. Politik, Showbusiness, Geld, Geld, Geld. Interessanterweise hatte die Kleine sogar Roarkes Privatnummer.«
    »Roarke wer?«
    »Soweit ich weiß, nur Roarke. Das wirklich große Geld. Einer dieser seltenen Typen, die Scheiße nur anzufassen brauchen, damit sie sich in Geld verwandelt. Du solltest wirklich langsam anfangen, auch etwas anderes als die Sportseiten der Zeitungen zu lesen, Dallas.«
    »He, ich überfliege dauernd sämtliche Schlagzeilen. Hast du vom Rückruf der Cockerspaniel gehört?«
    »Roarke sorgt immer wieder für ziemlichen Wirbel«, erklärte Feeney ihr geduldig. »Er hat eine der besten Kunstsammlungen der Welt. Kunst und Antiquitäten«, fuhr er fort, als er merkte, dass Eve ihm endlich zuhörte. »Er hat eine Genehmigung zum Sammeln von Schusswaffen aller Art, und den Gerüchten zufolge kann er mit den Dingern auch umgehen.«
    »Dann werde ich ihn wohl mal besuchen.«
    »Du kannst schon von Glück reden, wenn du es schaffst, dich ihm bis auf einen Abstand von einer Meile zu nähern.«
    »Tja, manchmal braucht man eben Glück.« Eve ging hinüber zu der Leiche und schob ihre Hand unter die Decke.
    »Der Mann hat mächtige Freunde, Dallas. Du kannst es dir nicht leisten, von einer möglichen Verbindung zwischen ihm und dieser Sache auch nur zu flüstern, so lange du keine handfesten Beweise dafür hast.«
    »Feeney, du weißt, es ist ein Fehler, mir so etwas zu sagen.« Doch noch während sie den Mund zu einem Lächeln verzog, strichen ihre Finger über etwas anderes als kaltes Fleisch und blutstarrende Laken. »Sie liegt auf etwas drauf.« Vorsichtig hob Eve eine Schulter des Opfers und streckte ihre Finger aus.
    »Papier!«, murmelte sie. »Versiegelt.« Mit ihrem durch das Spray ebenfalls versiegelten Daumen wischte sie das Blut von dem Wasser abweisenden Blatt, bis sie lesen konnte, was darauf geschrieben stand.
     
    EINE VON SECHS
     
    »Siehst du, als wäre es von Hand geschrieben«, sagte sie zu Feeney und hielt ihm den Zettel hin. »Unser Junge ist mehr als clever und mehr als arrogant. Und ganz offensichtlich ist er noch nicht fertig.«
    Eve verbrachte den Rest des Vormittags mit einer Arbeit, die normalerweise von Drohnen erledigt worden wäre: Sie befragte persönlich die Nachbarn und Nachbarinnen des Opfers und zeichnete Erklärungen und Eindrücke der Leute auf.
    Schnell holte sie sich noch ein Sandwich von einem Schwebegrill, mit dem sie zuvor beinahe zusammengeprallt wäre, und fuhr dann quer durch die Stadt. Nach der quälenden Nacht und dem anstrengenden Morgen, die sie hinter sich hatte, konnte sie es
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