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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder
Autoren: J.D. Robb
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Ausbildungsfilme, alte Videos hatten ihr diese alte Form der Grausamkeit gezeigt.
    »Himmel, Feeney, die Löcher sehen aus wie Schussverletzungen.«
    Feeney zog eine versiegelte Tüte aus der Tasche. »Wer auch immer das getan hat, hat ein Andenken zurückgelassen.« Er drückte Eve die Tüte in die Hand. »Für ein antikes Ding wie das hier kriegt man von einem legalen Sammler acht- bis zehntausend, und auf dem Schwarzmarkt problemlos mindestens das Doppelte.«
    Fasziniert drehte Eve den versiegelten Revolver in der Hand. »Er ist schwer«, sagte sie beinahe zu sich selbst. »Klobig.«
    »Kaliber achtunddreißig«, erklärte ihr Feeney. »Die erste derartige Waffe, die ich außerhalb eines Museums zu sehen bekommen habe. Das hier ist ein Smith & Wesson, Modell zehn, gebläuter Stahl.« Er bedachte den Revolver mit einem beinahe liebevollen Blick. »Ein echter Klassiker, bis in die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts Standardwaffe der Polizei. Die Produktion wurde zweiundzwanzig, dreiundzwanzig herum eingestellt, als das Waffenverbot durchkam.«
    »Du bist wirklich ein erstaunlich guter Historiker.« Was erklärte, weshalb man ihn ihr zugeteilt hatte. »Sieht neu aus.« Sie schnupperte an der Tüte und erhaschte den Geruch von Öl und von Verbranntem. »Irgendjemand hat das Ding hervorragend gepflegt. Stahl in Fleisch«, dachte sie laut, während sie Feeney die Tüte zurückgab. »Eine wirklich unschöne Art zu sterben und das erste Mal in meinen zehn Jahren bei der Truppe, dass ich so etwas zu sehen bekomme.«
    »Für mich ist es das zweite Mal. Vor ungefähr fünfzehn Jahren geriet in der Lower East Side eine Party aus dem Ruder. Einer der Typen hat mit einer Zweiundzwanziger fünf Leute erschossen, bevor ihm endlich klar wurde, dass er kein Spielzeug in der Hand hatte. Eine wirklich widerliche Sache.«
    »Hauptsache, er hatte sein Vergnügen«, murmelte Eve sarkastisch. »Am besten überprüfen wir zuerst die Sammler, um zu sehen, wie viele von ihnen ein solches Ding besitzen. Vielleicht hat ja auch einer von ihnen einen Einbruch oder Diebstahl gemeldet.«
    »Vielleicht.«
    »Allerdings halte ich es für wahrscheinlicher, dass das Ding auf dem Schwarzmarkt erworben worden ist.« Eve blickte zurück auf die Leiche. »Wenn sie bereits seit ein paar Jahren im Geschäft war, hat sie sicher Disketten, Kundenlisten, irgendwelche Bücher.« Sie runzelte die Stirn. »Da dies ein Code Five ist, werde ich die Laufarbeit selbst erledigen müssen.
    Ganz offensichtlich handelt es sich hier um keinen gewöhnlichen Sexualmord«, erklärte sie seufzend. »Wer auch immer das getan hat, hat alles sorgfältig inszeniert. Die antike Waffe, die beinahe wie mit dem Lineal gezogene Einschusslinie, das Licht, die Pose der Toten. Feeney, wer hat die Tote gemeldet?«
    »Der Killer.« Er wartete, bis sie ihn wieder ansah. »Von hier aus. Hat direkt auf der Wache angerufen. Siehst du, wie die Kamera direkt auf ihr Gesicht gelenkt wurde? Das war es, was bei unseren Jungs ankam. Kein Ton, einzig Bilder.«
    »Dann findet er also Gefallen an Effekthascherei.« Eve atmete hörbar aus. »Ein wirklich cleverer Bastard, arrogant und anmaßend. Zuvor hat er mit ihr geschlafen. Darauf verwette ich meine Dienstmarke. Und dann ist er aufgestanden und hat sie erledigt.« Sie hob ihren Arm, zielte und ließ ihn, während sie zählte, wieder sinken. »Eins, zwei, drei.«
    »Das nenne ich ziemlich kaltblütig«, murmelte Feeney.
    »Er ist kaltblütig. Anscheinend hat er sogar noch die Laken glatt gestrichen. Siehst du, wie ordentlich sie sind? Er legt sie zurecht, spreizt ihre Beine, um sicherzugehen, dass niemand auch nur den geringsten Zweifel daran hegt, wie sie sich ihren Lebensunterhalt verdient hat. Er geht sorgsam zu Werke, vermisst sie praktisch, bis sie schließlich perfekt vor der Kamera liegt. Genau in der Mitte des Bettes, Arme und Beine identisch gespreizt. Lässt das Bett weiterschaukeln, denn das ist Teil der Show. Er lässt die Waffe zurück, weil wir sofort erkennen sollen, dass er kein gewöhnlicher Mann ist. Er hat ein ausgeprägtes Ego. Er will keine Zeit verlieren, bis die Leiche endlich entdeckt wird. Er will, dass es sofort geschieht. Er will die umgehende Befriedigung.«
    »Sie hatte eine Lizenz für Männer und Frauen«, kam Feeneys Einwurf, doch Eve schüttelte den Kopf.
    »Das war keine Frau. Eine Frau hätte sie nicht derart schön und gleichzeitig obszön zurückgelassen. Nein, ich glaube nicht, dass das eine Frau getan
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