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Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)

Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)

Titel: Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)
Autoren: Michael Blume
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durch spezifische Lehren von diesen Kirchenfamilien unterschieden, weitere christliche Sondergemeinschaften wie die Zeugen Jehovas oder die Mormonen.

2.2 Christentum – Jesus
     
    Wie schon bei Moses gab es auch mit Bezug auf Jesus die Diskussion, was man über ihn wissen könne und ob er überhaupt existiert habe. Dieser letzte Punkt gilt heute als geklärt: So finden sich außerhalb der christlichen Schriften auch Erwähnungen des „Chrestos“ bereits bei römischen Schriftstellern des ersten und zweiten Jahrhunderts wie Sueton, Tacitus, Plinus und dem jüdischen Historiker Josephus Flavus. Auch der jüdische Talmud weist (abgrenzende) Erwähnungen auf, im späteren Koran finden sich weitere Jesusüberlieferungen.
     
    Das Geburtsdatum Jesu wird heute eher auf das Jahr 6 oder 7 vor Christus geschätzt , der erwähnte Vasallenkönig Herodes starb 4 v.Chr . Astronomen haben darauf hingewiesen, dass in diesem Zeitraum gleich mehrere Sternkonstellationen zu beobachten gewesen seien, die von babylonisch en oder persischen Sterndeutern als Verheißungen des „Stern von Bethlehem“ verstanden werden konnten. Dies würde im Gegensatz zur klassischen und heute noch in Bildern dominierenden Kometentheorie erklären, warum nur sie den Weg hätten finden können. Allerdings bleibt es auch denkbar, dass ein solches Zusammentreffen erst nachträglich konstruiert wurde.
     
    Jesus wird in turbulente Zeiten hinein geboren, in denen unter Kaiser Augustus (31 v. Chr. – 14 n. Chr.) zwar Frieden nach außen herrscht, sich in Israel aber römische, griechische und jüdische Identitäten gegenüber stehen. Die Tempelaristokratie der Sadduzäer hat te sich weitgehend mit Herodes und den Römern arrangiert. Andere Juden betonen die Frömmigkeit auf Basis der Schriftauslegung und die Auferstehung der Toten ( Pharisäer ). Im Volk brodelte die Hoffnung auf einen von Fremdherrschaft befreienden Gesalbten ( Maschiach ). Aktivisten wie die Zeloten und Sikarier (Dolch stecher) attackierten durch Aufstände und Terrora nschläge bereits Römer und ihre jü dischen Verbündeten . Wieder andere Gruppen wie die Anhängerschaft Johannes des Täufers , zu der der junge Jesus durchaus gehört haben kann, und die Essener zogen sich in abgelegene Gebiete zurück, um durch ein geheiligtes Leben Gott zur Hilfe zu rufen.
     
    Jesus wurde mit dem aramäischen Namen Jeschua geboren und sprach auch Aramäisch. Mehrere Evangelien berichten von Geschwistern. Wie viele Jungen einer jüdisch-religiösen Familie erlernte er zudem Hebräisch und dürfte in das Handwerk seines Vaters Joseph – eines Zimmermanns – eingewiesen worden sein. Als junger Mann ließ er sich von Johannes taufen und wurde ein Wanderprediger wie er. Auch Johannes wurde später hingerichtet. Auf ihn beruft sich die heute noch bestehende Religionsgemeinschaft der im Südirak und Iran lebenden Mandäer .
     
    Jesus scheint eine breite Anhängerschaft gefunden zu haben und wusste sicher um das Risiko, als er sich zum Pessachfest (der Erinnerung der Befreiung von Ägypten!) in das von Pil gern überfüllte Jerusalem begab . Es ist durchaus wahrscheinlich, dass mind estens einige seiner Anhänger hofften, dass er sich dort als Messias erweisen würde. Doch obgleich er die Autoritäten durchaus heraus forderte, rief er nicht zum bewaffneten Aufstand auf, sondern ließ sich verhaften. Sein schmerzhafter und nach damaligem Verständnis schmachvoller Tod am Kreuz bedeuteten jedoch nicht das Ende der Jesusbewegung, sondern begründeten die zahlenmäßig größte Religion der bisherigen Weltgeschichte.

3.2 Islam – Muhammad
     
    Muhammad wurde um das Jahr 570 n.Chr. kurz nach dem Tod seines Vaters geboren. Die spätere Überlieferung sprach vom „Jahr des Elefanten“, in dem „der Herrscher des Jemen, Abraha, einen Feldzug gegen Mekka unternahm, auf dem mindestens ein Elefant mitgeführt worden war.“ Das Ereignis beschreibt die damalige Situation der arabischen Halbinsel recht gut: Eine Vielzahl zersplitterter, arabischer Stämme fand sich an der Schnitt stelle verschiedener Reiche und bedeutender Provinzen : So dem christlichen Byzanz (Ostrom) und Syrien im Norden, dem zoroastrischen Perserreich im Osten, die ebenfalls christianisierten Regionen Ägyptens und Abessiniens im Westen und Südwesten und die südarabischen Reiche. Karawanenstädte wie Mekka und Medina mussten daher immer wieder ihre Eigenständigkeit bewahren, wurden aber auch zu wichtigen Handelsplätzen, über die neben
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