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Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)

Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)

Titel: Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)
Autoren: Michael Blume
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gehen, beschreiten) wird dabei ihre Auslegung beschrieben.
     
    In jüdischen Gemeinden konnte so ein intensives, religiöses Leben und ein höheres, gegenseitiges Vertrauen wachsen – das auch erfolgreiche Kultur- und Handelsbeziehungen ermöglichte -, aber auch eine familien- und kinderbejahende Tradition. Schon die ersten Worte Gottes an d ie gerade erschaffenen Menschen und nach jüdischem Glauben damit auch das erste Gebot, lautete: „Seid fruchtbar und mehret euch!“ (Genesis 1,28) und wurde durch die Einrichtung von Schulen und Stiftungen unterstützt.
     
    Den umliegenden Völkern war dies e Kombination aus Abgrenzung, Erfolg und Wachstum – wie schon dem biblischen Pharao – oft ein Dorn im Auge . Und so mangelte es schon in der ägyptischen, griechischen und römischen Antike nicht am Vorwurf der Arroganz und Vorurteilen , an üblen Verschwörungstheorien und oft auch Gewalt gegen die religiöse Minderheit. Politische Herrscher nahmen jüdische Gemeinden bisweilen „in Schutz“, ließen sich diesen aber meist auch teuer bezahlen.
     
    Aber b is heute weisen fromme Juden betont große Fami lien auf, so dass sich ihre Gemeinschaften auch nach schlimmste n Zeiten der Verfolgung und Vernichtung – wie dem Holocaust, jüdisch die Schoah (hebr. Katastrophe) – doch wieder zahlenmäßig erholen konnten . Und gerade „weil“ Juden nicht glaubten, Anders- oder Nichtglaubende per Bekehrung „retten“ zu müssen, konnten sie sich ihrerseits um Frieden mit anderen Religionen und Kulturen bemühen und entscheiden, wen und was sie in die eigenen Gemeinschaften aufnahmen. Stilbildend rief der biblische Jeremia der im babylonischen Exil lebenden, verschleppten Gemeinde zu: „Bauet Häuser, darin ihr wohnen möget, pflanzet Gärten, daraus ihr Früchte essen möget; nehmet Frauen und zeuget Söhne und Töchter; nehmet euren Söhnen Frauen und gebet euren Töchtern Männern, dass sie Söhne und Töchter zeugen; mehret euch daselbst, dass euer nicht wenig sei. Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe lassen wegführen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn's ihr wohl geht, so geht's auch euch wohl.“
     
    Heute weist der Staat Israel vor allem aufgrund der schnell wachsenden, streng religiösen Gemeinschaften als einziger, w estlicher Staat stabil mehr als zw ei Geburten pro Frau auf . Weltweit leben derzeit etwa 15 Millionen Menschen , die von einer jüdischen Mutter geboren wurden oder zum Judentum konvertierten und also „halachisch“ als Juden gelten , davon knapp die Hälfte in Israel .
     
    Juden wert en andere Völker und Religionen also nicht grundsätzlich ab und behaupten a uch nicht , bessere Menschen zu sein, oder dass Gott nur ihr Volk geschaffen habe und liebe. Der Prophet Amos warnt laut Bibel sogar ausdrücklich vor Rassismus und Überheblichkeit, vor denen kein Menschenvolk gefeit ist und bekräftigt, dass Gott auch die Geschicke anderer Völker leitet:
     
    „Seid ihr Kinder Israel mir nicht gleich w ie Mohren? spricht der Herr . Habe ich nicht Israel aus Ägyptenland geführt und die Philister aus Kaphthor und die Syrer aus Kir?“

1.4 Judentum – Symbole, Feste und Gebote
     

    Das Judentum hat zwei Hauptsymbole ausgeprägt, die beide auch in die offizielle Symbolik des Staates Israel eingegangen sind.
     
    Das auf die religiöse Tradition verweisende Symbol ist die Menora, ein siebenarmiger Leuchter. Nach heute verbreiteter Deutung verweisen vier der Arme auf die vier Himmelsrichtungen, die zwei anderen auf Oben und Unten und der Siebte verbindet den Betenden mit Gott. Eine Menora habe laut jüdischer Tradition bereits Moses für das Stiftzelt und die Bundeslade anfertigen lassen. Später gehörten Menorot (so die Mehrzahl von Menorah) zur Ausstattung des Tempels und wurden als sein Zeichen auf Münzen und Steine graviert . Auf dem Triumphbogen des Titus in Rom ist zu sehen, wie die Menora des zerstörten Jerusalemer Tempels als Beute mitgeschleppt wird – dann verliert sich ihre Spur. In Synagogen und Schulen werden Menorot bis zum heutigen Tage aufgestellt. Und so wurde eine Menora auch zum Hauptsymbol des israelischen Staatswappens.
     
    Seit dem siebten Jahrhunder t vor Christus ist das Sternsymbol belegt, das später als Magen David, „Schild Davids“ , bezeichnet wurde und mit vielfachen Bedeutungen belegt wurde: So verweisen die zwölf Zacken auf die Stämme Israels, die sechs Dreiecke auf die Schöpfungstag e, das Sechseck in der Mitte auf den Schabbat usw. Über
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