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Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)

Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)

Titel: Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)
Autoren: Michael Blume
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lange Zeiten als Schutz-Talisman sowohl von Juden wie auch Christen und Muslimen genutzt, entwickelte sich der Magen David langsam zum Symbol des Judentums analog zum christlichen Kreuz (etwa an Synagogen).
     
    Die Zionisten adoptierten das Ze ichen zunehmend als Symbol einer wehrhaften Nation . 1897 entwarf David Wolfsohn die Fahne, die 1948 tatsächlich übernommen wurde: Danach steht der blaue Magen David im Zentrum und wird von zwei blauen Balken eingerahmt, die auf die beim jüdischen Gebet anzulegenden Gebets schal Tallit verweis en. Die deutschen Nationalsozialisten zwangen Juden, einen gelben Davidstern als „Judenstern“ zu tragen. Doch 1948 wurde die blau-weiße Fahne mit der Staatsgründung Israels tatsächlich Realität.
     
    Kalender
     
    Um die eigene Identität aufrecht zu erhalten, bewahrte das Jud entum nicht nur seinen eigenen Mondk alender, sondern entwickelte auch einen Festkalender, der Gemeinschafts- und Familienleben verbindet. Von zentraler Bedeutung ist der Gebets- und Ruhetag Schabbat von Freitag- bis Samstagabend, der mit feierlichen Familienritualen begrüßt wird und zu dem Mä nner die Synagoge besuchen soll en.
     
    Die Erschaffung der Welt wird auf das Jahr 3761 vor der christlichen Zeitrechnung datiert. Der Neujahrstag Rosch Ha-Schana (im Spätsommer) leitet zehn Tage der Umkehr zu Gott ein und endet mit dem Versöhnungstag Jom Kippur . (Aus dem jiddischen (deutsch-jüdischen) Neujahrsgruß „A gude Rosch!“ entwickelte sich übrigens der allgemeine Neujah r s g r uß „Guter Rutsch!“)
     
    Zum Jahresende findet das beliebte Chanukka -Fest statt, in dem an acht Tagen zur Erinnerung an ein Tempelwunder je ein Kerzenlicht entzündet wird. Es wird gefeiert und gespeist, Kinder erhalten kleine Geschenke. Das jüdische Chanukka und die christliche Adventszeit haben sich in der Geschichte gegenseitig beeinflusst und im jüdischen Museum in Berlin kann man u.a. einen kerzengeschmückten Chanukkabaum bestaunen.
     
    An Purim wird der in der Bibel berichteten Abweisung eines antijüdischen Mordplanes am persischen Königshof gedacht, indem sich die Feiernden verkleiden und ausgelassen feiern.
     
    Das acht- (in Israel sieben-)tägige Pessach ist die religiös bedeutendste Festzeit, in der in Familien und Synagogen der Herausführung Israels aus Ägypten gedacht wird.
     
    Die beiden Feste Schawuot („Wochenfest“) und Sukkot („Laubhüttenfest“) gehen auf Erntedankfeste zurück und bei Simchat Tora („Freude der Weisung“) werden die Torarollen in feierlicher, durch Tänze begleiteten Prozessionen durch die Synagogen getragen.
     
    Am Jom HaAuzmat (Unabhängigkeitstag) wird der (Wieder-)Gründung des Staates Israel gedacht, an Jom HaSchoah (Holocausttag) dem millionenfachen Mord an Juden und anderen Minderheiten in Europa.
     
    Gebote
     
    Beginnend mit „Seid fruchtbar und mehret euch“ zählt die jüdische Tradition 613 biblische Ge- und Verbote. Den laut Überlieferung dem Moses am Sinai gegebenen Zehn Gebote (eigentlich: Zehn „Worte“) kommt dabei besondere Bedeutung zu.
     
    So sollen Juden 1. keine Gottheit außer JHWH und keine Bildwerke anbeten, 2. den Namen Gottes nicht missbrauchen, 3. den Schabbat (Freitagabend bis Samstagabend) heiligen, 4. Vater und Mutter ehren , 5. nicht morden, 6. nicht die Ehe brechen, 7. nicht stehlen, 8. nicht Unwahres über andere behaupten, 9. nicht die Frau und 10. auch nicht den Besitz Anderer begehren.
     
    Große Bedeutung für den Zusammenhalt der Gemeinschaften kommen auch den Speisegeboten ( Kaschrut , wenn diesen entsprechend: koscher ) zu. Orthodoxe und ultraorthodoxe Traditionen grenzen sich zudem durch Kleidungsgebote ab.
     
    Die gewachsene Verschränkung gemeinschaftlicher und familiärer Rituale wird nicht nur in den großen Festen deutlich, sondern auch am Schabbat . So werden die Schabbatkerzen von de r Frau des Hauses entzündet, der ihr Mann und die Kinder das biblische Lob der Hausfrau (Sprüche 31, 10 – 31) vortragen . Auch wird die Religionszugehörigkeit nur über die Mutter vererbt. Männer mögen das Bild nach außen prägen, doch die jüdische Tradition hat längst verinnerlicht, dass sie nur über Familien und engagierte Mütter überleben konnte.

1.5 Judentum und das Geheimnis der Schrift
     
    Auch wenn wir sehen, dass das Judentum gerade aufgrund seiner langen Phasen der Unterdrückung und Vertreibung von einer klassischen Tempelreligion zum „Gottesvolk des Buches“ wurde, so sind damit doch nicht alle
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