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Reiterhof Birkenhain 10 - Ende für die Reitschule

Titel: Reiterhof Birkenhain 10 - Ende für die Reitschule
Autoren: Margot Berger
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Redeverbot!
    Einen Tag mussten sie zittern, dann rief Herr Dotter bei Conny an: »Okay. Ich mache den Lockvogel. Das gibt eine Riesengeschichte. Hoffentlich kann ich Fotos machen.«
    Noch am selben Abend meldete sich Herr Dotter erneut bei Conny Clasen zu Hause. »Ich habe Markmann angerufen. Tatsächlich ... es hat funktioniert.«
    Markmann wollte sich möglichst schnell mit Herrn Dotter treffen.
    »Der wurde nicht mal misstrauisch«, wunderte sich der Fotograf. »Entweder braucht Markmann dringend Geld oder er ist grenzenlos abgebrüht.«
    In der Nacht von Freitag auf Samstag - exakt um 1.30 Uhr - sollte der Handel ablaufen. Zu dieser Zeit wollte der Fotograf vor Markmanns Haus am Tollkirschen weg warten.
    Ulli Clasen beschloss sich in einem getarnten Zelt auf die Lauer zu legen. Noch am selben Abend fuhr er allein zum »Tatort«, zehn Minuten vom Reiterhof entfernt, und sah sich dort um. Ein Wäldchen grenzte direkt an den Tollkirschenweg. Fichten und Birken standen so dicht, dass man kaum tiefer als zwei Meter hineinsehen konnte. Kein Mensch würde dort mitten im Winter ein Zelt vermuten.
    Ungeduldig wartete Conny zu Hause auf ihren Vater. Als Ulli Clasen endlich zurückkam, spürte Conny sofort, dass er ihr nicht erlauben würde auch im Zelt zu wachen.
    Mit Engelszungen redete Conny auf ihren Vater ein, um ihn von der Ungefährlichkeit der Nachtwache zu überzeugen. Ihre Freunde müssten natürlich auch dabei sein. Eine geschlagene Stunde stand Connys Mundwerk nicht still, sie gab sogar gewagte Versprechen ab, die die Schule betrafen. Aber das war ihr die Sache wert. Schließlich hatte Conny ihren Vater zermürbt. Sie war heilfroh, dass ihre Mutter nicht zu Hause war - die war eine härtere Nuss, wenn es um nächtliche Abenteuer g in g-
    Auf jeden Fall wollte Ulli Clasen die Polizei in den Plan einweihen. Bastian sollte kurz vor der Giftübergabe die »Spezialeinheit Umweltverbrechen« anrufen und zum Haus von Bauunternehmer Markmann bestellen.
    Kai Jensen erfuhr erst einmal kein Sterbenswörtchen von der Nacht der Entscheidung.

11. Kapitel
    Es geht um alles

    Sobald es dämmerte, gegen vier am Freitagnachmittag, sollte das Zelt aufgebaut werden. Abends musste die Wachmannschaft nur noch hineinkriechen.
    Punkt vier fuhr Ulli Clasen mit Conny und Bastian los. Sie stellten den Wagen in einer Nebenstraße des Tollkirschenwegs ab und gingen das Stück zum Wald zu Fuß. Dort trennte sich Bastian von ihnen, um Markmanns Haus zu beobachten. Auf keinen Fall durfte der Mann merken, was sich im Wald anbahnte. Ulli Clasen hatte den Sack mit dem Zubehör geschultert und wartete mit Conny hinter einer Tanne, die sie vor dem kalten Wind schützte.
    Nach einigen Minuten schickte Conny vom Handy eine SMS-Nachricht an Bastian: »Ist er da?«
    »Zielperson nicht zu Hause«, kam prompt eine SMS von Bastian zurück. Conny musste lachen. Bastian benutzte die Worte der Polizei.
    Mit eingezogenem Kopf folgte sie ihrem Vater über den Pfad, der sich in den Wald schlängelte. Der starke Frost ließ die Erde unter den Stiefeln krachen. Zwischen den Fichten war es fast dunkel, während die kahlen Birken dahinter noch einen Rest Licht durchließen. Im Unterholz knackten Aste. Sie blieben stehen und lauschten, bevor sie weitergingen. In kurzen Böen trieb der Wind dürre Zweige vor ihren Füßen her. Brüchiges Laub und Schnee wirbelten hoch und wehte ihnen ins Gesicht.
    Conny bedeckte ihre Nase mit der Hand, weil der scharfe Wind ihr zusetzte. »Hoffentlich wird es nicht stürmischer, sonst fliegt uns noch das Zelt weg.«
    »Dieses bestimmt nicht«, gab ihr Vater leise zurück. Er wechselte den Zeltsack auf die andere Schulter. »Damit war mein Freund auf Expedition. Da flattert nichts.«
    Sie bogen tief hängende Fichtenzweige zur Seite, auf denen alter zusammengepappter Schnee klebte. Eine kleine Lichtung lag vor ihnen, blass beleuchtet vom Mond, dessen Schein sich mit dem letzten Tageslicht mischte. Ulli Clasen lehnte den Sack gegen einen Baum und begann den Waldboden nach Steinen und Dornen abzusuchen.
    »Alle Brombeerranken müssen weg.« Er zeigte auf die Erde. »Die machen das Zelt kaputt.«
    Nachdem der Untergrund sauber war, ging der Aufbau des Kuppelzeltes schnell. Im Nu lag die Bodenwanne, ruck, zuck standen die Gestängebögen, dann spannte sich schon die Kunststoffhaut darüber.
    Conny half ihrem Vater ein graugrünes Tarnnetz über das Zelt zu stülpen. Sie steckte ein paar Zweige in die Maschen, dann ging sie zehn Meter
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