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Reiterhof Birkenhain 10 - Ende für die Reitschule

Titel: Reiterhof Birkenhain 10 - Ende für die Reitschule
Autoren: Margot Berger
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berichtete, kam Conny Clasen die Idee für die Markmann-Falle. Erst fand ihr Vater noch tausend Einwände dagegen, aber schließlich versprach er Conny: »Ich helfe dir.«
    Gegen Mitternacht sank sie todmüde ins Bett. Sie hörte noch mit halbem Ohr, wie ihre Eltern sich darüber stritten, ob Conny zu viele Freiheiten bekam. Markmanns unseliger Einfluss reichte also sogar bis in ihr Elternhaus, dachte Conny, bevor sie in einen unruhigen, kurzen Schlaf fiel.
    Den Rest der Nacht wälzte Conny sich im Bett. Eine Stunde, bevor der Wecker ging, stand sie auf, machte sich für die Schule fertig und verließ leise das Haus. Um kurz vor sieben kam sie im Stall an und fand Kai Jensen beim Ausmisten in Oles Box. Conny platzte sofort mit ihrem Plan heraus.
    »Jemand von uns ruft Markmann an und behauptet Strychnin von ihm kaufen zu wollen. Er bietet ihm viel Geld an. Der Anrufer sagt, er habe Markmanns Adresse am Hafen gekriegt. Da laufen solche dunklen Geschäfte, meint mein Vater. Einer von uns geht zu ihm und holt das Gift. Mein Vater versteckt sich mit uns und wir erwischen Markmann auf frischer Tat.« Erwartungsvoll sah sie Jensen an, der sich ihren Plan angehört hatte, aufgestützt auf seine Forke. Sein Gesichtsausdruck ließ sich schwer deuten. Zustimmung? Ablehnung?
    »Klingt gut.«
    Jensen fuhr fort Stroh in Oles Box zu verteilen.
    »Aber wer soll der Lockvogel sein? Einer von uns? Riskant! Und überhaupt, bei solchen Geschäften muss man die Polizei einschalten.«
    »Das wollen wir ja«, sagte Conny ungeduldig.
    Sie kniete sich auf einen Strohballen und schob das Halteband herunter. Sie packte vier Rippen Stroh und warf sie in Kalles Box, die noch nicht frisch eingestreut war. »Die Polizei rufen wir aber erst an, wenn die Falle ausgelegt ist. Sonst erzählen die uns doch nur: Ihr seid zu jung, die Sache ist zu gefährlich. Aber wir können nicht mehr warten, Herr Jensen ...«
    »Ich verstehe dich ja.« Kai Jensen sah ernst aus. »Aber die Sache mit der Falle muss ich mit meinem Anwalt besprechen. Rede mit niemand darüber, hörst du?«
    »Hm«, brummte Conny enttäuscht und machte sich auf den Weg zur Schule.
    Es war zum Verrückwerden.
    »Da hat man sich die prickelndsten Ideen ausgedacht, um Birkenhain zu retten - und Herr Jensen machte einem einen Strich durch die Rechnung«, sagte Conny zu ihren Freunden, als sie sich nach der Schule bei Conny zu Hause trafen. Die fanden ihren Lockvogelplan Klasse.
    Wer kam als Testkäufer in Frage?
    Von ihnen niemand, das stand fest. Sie brauchten einen Erwachsenen.
    »Ulrike Mühlberg?«, schlug Conny vor.
    »Die würde garantiert mitmachen«, meinte Jule. »Aber eine Frau, die Gift kauft... das kommt eher selten vor, oder?«
    Dagegen konnte man nichts sagen.
    »Der Humanmediziner?«
    Nein, das konnte man ihm nicht zumuten. Dr. Teichmüller auch nicht. Kai Jensen kam sowieso nicht in Betracht, weil Markmann ihn kannte.
    »Axel Rakete?«
    Der Assistent von Kai Jensen gab nachmittags Reitunterricht - gut möglich, dass Markmann ihn dort gesehen hatte und wieder erkannte. Also Fehlanzeige.
    Fritz Voss, ein erwachsener Reiter, kam in die engere Wahl, aber Bastian fiel ein, dass er verreist war. Langsam gingen ihnen die Namen aus. Am Ende zog Conny sogar Doris Vogel in Erwägung, eine schrille, vorlaute Reiterin.
    »Bloß nicht die Vogel«, wehrte Jule ab. »Die verdirbt doch alles mit ihren hysterischen Anfällen. Nein, wir brauchen einen Fremden, der nichts mit dem Reiterhof zu tun hat.«
    »Kluges Mädchen«, sagte Conny ironisch. »Aber wer würde wohl eine so brisante Sache übernehmen? Das muss schon jemand sein, der genauso an den Pferden hängt wie wir.«
    »Oder einer, der Interesse daran hat, ein Verbrechen aufzudecken«, grübelte Bastian. »Jemand, der Markmanns kriminelle Vergangenheit kennt.«
    Da kam nur einer in Frage: Fotoreporter Dotter von der Zeitung.
    »Der sucht immer heiße Storys. Hat er selbst gesagt«, erinnerte sich Jule. »Ihm passiert doch nichts, wenn die Polizei vor Markmanns Haus auf der Lauer liegt. Und er hat eine tolle Geschichte, über die er schreiben kann.«
    Conny verlor keine Zeit und rief Herrn Dotter sofort auf seinem Handy an. Sie erwischte ihn auf dem Weg zu einer Hochzeit, wo er Fotos machen sollte.
    Zuerst verstand er gar nicht, was Conny von ihm wollte. Als er es begriff, verschlug es ihm zunächst die Sprache. Doch dann sagte er: »Ich überlege mir die Sache. Aber ihr dürft mit niemandem darüber sprechen.«
    Schon wieder ein
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