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Reiterferien am Meer

Reiterferien am Meer

Titel: Reiterferien am Meer
Autoren: Quinto
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und brachte sogar ein halbes Lächeln zustande.
    „Also gut, ich muss mich wohl fügen. Offenbar habe ich mir doch mehr zugemutet, als ich leisten kann. Ach, es fällt mir nicht leicht einzusehen, dass meine Tage als Reiter nun endgültig vorbei sind.“

Armer Steve Rowlands! Endlich hatte er zugeben müssen, dass es mit dem Reiten aus war, dass er nie wieder an einem Turnier würde teilnehmen können.
    Während wir auf den Sattelplatz ritten, waren unsere Gedanken bei dem ehemaligen Rennreiter, dessen Karriere nun aus und vorbei war.
    Sein Unfall war uns allen zu Herzen gegangen. Doch ein bisschen Freude schwang in meinen Gedanken mit: Ich hatte den Eindruck gewonnen, dass das Schlimme auch etwas Gutes hatte: Tante Di und Carol waren einander ein ganzes Stück näher gekommen. Sie hatten sich verbündet in dem Bemühen, Steves Dickköpfigkeit zu überwinden.
    „Eines ist sicher“, Babs wandte sich an uns alle, die wir soeben in Sheepdown aus den Sätteln gesprungen waren. „Jetzt dürfen wir nicht mehr länger an das Vorgefallene denken, sondern müssen uns auf das Turnier konzentrieren. Wir wollen ja die Reitschule Folly-Hof nicht blamieren; jeder von uns muss alles daransetzen, einen guten Eindruck zu machen.“
    Golden Boy hatte sich gefasst und befand sich nun in bester Form; stolz präsentierte er sich der Öffentlichkeit. Gleich nach unserem Eintreffen hatten Don und Lenny ihn zum Zelt der Rennleitung gebracht und dort auch von dem Unfall berichtet. Sie hatten gesagt, aller Voraussicht nach würde Steve noch kommen und sein Versprechen einlösen, Fotos machen zu lassen, die dann für wohltätige Zwecke verkauft werden sollten. Erst einmal müsse er jedoch zum Arzt.
    Ich half Babs, Patch fürs Dressurreiten fertigzumachen. Zufällig erblickte ich Don und Lenny, die gerade mit einem Herrn mit steifem Hut sprachen. Dann flammte ein Blitzlicht auf, und ich sah den Fremden – es war ein Journalist, der von der örtlichen Zeitung geschickt worden war, wie ich später erfuhr – neben Don stehen und sich eifrig Notizen machen, während er ihn interviewte.
    Golden Boy gab also noch immer etwas für die Zeitung her; noch war er nicht vergessen. Ein bisschen Getue um ihn konnte dem Reitstall Folly-Hof nur Nutzen bringen.
    Zufrieden lächelte ich in mich hinein.
    Als Erste kamen nun die einheimischen Ponies an die Reihe, und zu meiner Freude brachte Babs es auf Patch zu einem ehrenvollen zweiten Platz. Das bedeutete für meine Kusine einen Triumph, denn bisher hatte sie auf ihrem Pferd aus dem Pony Forest höchstens einen vierten errungen. Großartig war das, und ich freute mich aufrichtig mit. Vielleicht war dies ein gutes Omen für das ganze Turnier.
    Oder sollte es unser einziger Erfolg bleiben?
    Dann kam das Springen der Kleinen, und der Folly-Hof war nicht gemeldet, sodass wir tatenlos herumstanden und mit wachsender Nervosität auf unseren Auftritt warteten.
    „So viel Lampenfieber wie heute habe ich noch bei keinem Turnier gehabt“, stöhnte Jill Bennett, während sie ihrem Pferd nun zum dritten Mal den Gurt festzog.
    „Mir ist auch nicht wohl“, gab Angela Dane zu. „Ich muss immer wieder daran denken, wie Blenheim vorhin Steve Rowlands getreten hat.“
    „Und mir hängt das Herz in den Kniekehlen!“ Nervös zupfte Monica Redvers an ihrer Krawatte und schob die Ringellöckchen unter den Sturzhelm.
    In diesem Augenblick wurde unsere Größen-Klasse aufgerufen. Monica, Jill und ich sowie ein Junge namens Robin Grey gingen an den Start.
    Robin ritt als Erster; mit nur vier Fehlern kam er ganz gut über die Runde. Monica, die Nächste, hatte Pech; denn ihr Pferd scheute vor der Mauer und riss die oberste Stange des Dreiers; insgesamt machte sie acht Fehler. Jill kam mit sechs Fehlern ans Ziel.
    Nun also war ich an der Reihe. Ein bisschen zitterte ich schon bei dem Gedanken, dass die Zukunft des Folly-Hofes vielleicht von Misty und mir mit abhing.
    In dieser Klasse war ich mit Misty schon früher an den Start gegangen. Als begeisterter Springer gelang es ihm eigentlich immer, irgendeine Rosette heimzuholen. Doch das war mir heute nicht genug. Während ich an den Start ritt und Misty dann das erste Hindernis ansteuerte, betete ich still in mich hinein, dass wir es gut machten.
    Mein Pferd schien in Hochform zu sein. Carol hatte uns vorzüglich trainiert, und Misty gehorchte leicht und ganz selbstverständlich dem leisesten Druck meiner Schenkel oder dem kleinsten Zupfen an den Zügeln. Und auch ich hatte
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