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Reitclub Wedenbruck

Reitclub Wedenbruck

Titel: Reitclub Wedenbruck
Autoren: Tina Caspari
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Pferde bei uns einstellen und die Möglichkeit haben, sie trainieren zu lassen oder selbst zu trainieren!“
    „Habt ihr denn schon einen Trainer?“ rief einer aus dem Hintergrund. „Und was ist sonst mit dem Personal? Das sollten doch gute Leute sein!“
    „Die haben wir. Doch davon später.“
    „Und was ist mit den Pferden? Was da bisher war, das kann man doch wirklich vergessen!“
    „Um die Auswahl und den Ankauf der Schulpferde wird sich freundlicherweise Herr Tiedjen kümmern. Ich glaube, eine bessere Garantie könnten wir gar nicht haben, daß bei uns die richtigen Pferde im Stall stehen werden. Vier der bisherigen sind bereits auf einem Gnadenhof, die anderen werden den Sommer über erst einmal aufgepäppelt und auf die Koppel geschickt. Aber für alle Pferde wird gesorgt werden, das steht fest!“
    Wieder gab es Applaus. Bille hörte atemlos vor Staunen zu. Onkel Paul war wirklich einsame Spitze! Wie er dieses Unternehmen in wochenlanger Kleinarbeit auf die
    Beine gestellt hatte, ohne daß ein Wort nach außen gedrungen war, das machte ihm so leicht keiner nach.
    „Und was wird mit den Sommergästen aus dem Ferienpark? Der Andrang von dort war doch so groß?“ erkundigte sich jemand.
    „Gäste des Ferienparks können selbstverständlich normale Reitstunden bei uns buchen. Einzelstunden oder Gruppenstunden, je nachdem. Die Stunden werden allerdings sehr viel teurer sein als bisher und dafür auch qualitativ besseren Unterricht bieten. Außerdem werden wir Gästeboxen bereithalten, für solche Ferienparkbewohner, die mit ihrem eigenen Pferd anreisen. Mit dem Jahrmarktbetrieb drei Runden reiten eine Mark ist jedenfalls Schluß. Das war so eine Idee von Herrn Karsten...“ Onkel Paul verzog das Gesicht angewidert, „auf dem Niveau von Flipperautomaten und Computerspielen. Mit Pferdesport und Pferdeliebe hatte das nichts zu tun.“
    Diesmal prasselte der Applaus in doppelter Lautstärke los. Bille fragte sich, warum sie nie bemerkt hatte, wie positiv die Wedenbrucker über das Reiten und die Aufzucht von Pferden dachten. Aber das machte wohl die Nähe von Groß-Willmsdorf mit einem so berühmten Reiter wie Hans Tiedjen. Den sahen sie alle als eine Art Heimatdenkmal an.
    Fragen und Antworten flogen hin und her. Bille sah unauffällig zu Hubert hinüber. Der machte sich so klein, als wolle er am liebsten für alle unsichtbar sein.
    Endlich kam man zur Abstimmung. Die Gründung des Reitvereins Wedenbruck wurde einstimmig beschlossen. Bille war eine der ersten, die sich in die Liste der künftigen Mitglieder eintrug, aber auch Mutsch setzte ihren Namen darunter - und gleich auch den Namen ihres Enkels Christian.
    Dann kam man zu den Personalfragen.
    „Also, darüber haben wir natürlich viel diskutiert“, sagte Onkel Paul. „Ich glaube, Herr Tiedjen hat da die richtige Lösung für uns gefunden. Bitte, Herr Tiedjen.“
    Hans Tiedjen stand auf, wie Bille schnell bemerkte, vor allem um Hubert direkt ansehen zu können.
    „Fangen wir mit dem Bereich Training der Pferde und Reitunterricht an. Für das Training kann ich euch - ich habe heute schon mit ihm darüber gesprochen - einen erstklassigen Mann empfehlen. Ich selbst müßte mich dann allerdings schweren Herzens von ihm trennen: unseren Mirko Petrovich . Das kann ich allerdings erst in dem Augenblick, in dem ich Ersatz für ihn gefunden habe.“ Hier sah Hans Tiedjen Hubert fragend an. „Das Problem dabei ist, daß sich unser lieber alter Freund Petersen demnächst pensionieren lassen möchte. Ich brauche also jemanden, der an seine Stelle tritt und die Leitung in meinem Stall übernimmt. Ich würde dazu dann noch einen Stallhelfer und einen Lehrling einstellen. Was die Büroarbeit und Organisation betrifft, so möchte ich euch vorschlagen, diese in die bewährten Hände von Frau Bruni Brodersen zu legen. Daß der Betrieb unter der Leitung des Ferienpark-Unternehmers nicht lief, war schließlich nicht ihre Schuld. Das gleiche gilt für ihren Mann, Hubert Brodersen, dem ich sehr gern die Gesamtleitung des Stalls übertragen würde.“
    Au weia , jetzt passiert’s , dachte Bille. Hubert ist so empfindlich, er wird das Angebot sicher ausschlagen, schon aus Trotz. Doch da sollte sie Hubert unterschätzt haben.
    Es bedurfte gar nicht des aufmunternden Beifalls, der von allen Seiten kam. Hubert schob sich langsam hinter seinem Tisch hoch, straffte die Schultern und sah Hans Tiedjen ernst an. „Ich höre, Chef, daß Sie einen Nachfolger für Herrn
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