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Reisefuehrer Amsterdam

Reisefuehrer Amsterdam

Titel: Reisefuehrer Amsterdam
Autoren: Anneke Bokern
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Filminstitut am Nordufer und im alten Holzhafen im Westen der Innenstadt noch in vollem Gange. Auch von Nord nach Süd durchzieht die Stadt eine unübersehbare Kette von Baustellen: Hier entsteht eine neue Metrolinie, die 2017 eröffnet werden soll.
Überschaubar, ungewöhnlich entspannt, manchmal chaotisch
    In der historischen Altstadt bekommt man davon aber nicht allzu viel mit. Amsterdam ist und bleibt eine überschaubare, ungewöhnlich entspannte, manchmal aber auch etwas chaotische Weltstadt mit etwa 730 000 Einwohnern. Am liebsten bewegen sich die Amsterdamer noch immer ökologisch korrekt mit ihrem fiets, dem meist rostigen Fahrrad, fort. An Sommerwochenenden tuckert man gern in kleinen Booten mit einem Glas Rosé in der Hand durch die Grachten oder sitzt mit einer Tasse Kaffee auf dem Gehsteig vor dem eigenen Haus in der Sonne. Cafés sind ein wichtiger Teil des Lebens. Ob schummerige Pinten, kühle Designerbars oder kerzenbeleuchtete Kuschelhöhlen – Hauptsache, sie sind gezellig.
    Dank der enormen Vielseitigkeit zieht Amsterdam ganz unterschiedliche Besuchertypen an. Wenn sich aber die Ulmen im Wasser der Grachten spiegeln und im Hintergrund das Glockenspiel der Westerkerk erklingt, sind sie alle gleichermaßen fasziniert.
    Mit dem Boot bis vor die Tür: Wasser ist das beherrschende Element in der Stadt

Bild: So typisch f Ü r amsterdam wie Grachten und Coffeshops – Fahrräder und Blumen
BLUMEN
    Wer in Holland zu einer Geburtstagsfeier oder einem Essen eingeladen wird, erscheint nie ohne Blumenstrauß. Seit Jahrhunderten gehören Schnittblumen, vor allem natürlich Tulpen, zur niederländischen Kultur und sind ein bedeutender Wirtschaftszweig. Jährlich werden Blumen im Wert von 3 Mia. Euro exportiert. Im Schnitt gibt jeder Holländer 56 Euro im Jahr für Blumen aus – eine ganze Menge angesichts der niedrigen Preise für Blumensträuße. Um die große Nachfrage zu befriedigen, gibt es in Amsterdam überall kleine Blumenstände.
COFFEESHOPS
    Die Niederlande sind weltweit das einzige Land, in dem der öffentliche Verkauf von bis zu 5 g Cannabis toleriert wird. Illegal ist der Handel dennoch, er bleibt nur ohne Strafverfolgung – ein Widerspruch, der unter dem Begriff gedogen, Duldung, bekannt ist. Man will mit dieser Drogenpolitik eine Trennung der Märkte für weiche und harte Drogen bewirken. In Amsterdam kann man in etwa 100 Coffeeshops Softdrugs erstehen und konsumieren. Auf der Menükarte der meist intensiv duftenden Etablissements finden sich darüber hinaus Fruchtsäfte und Smoothies, aber kein Bier oder Schnaps – für den Ausschank von Alkohol bedarf es einer anderen Lizenz.
DUTCH DESIGN
    Seit den 1990-Jahren befindet sich das niederländische Design auf einem Höhenflug. In aller Welt sind die meist schnörkellosen, aber humorvollen Produkte von niederländischen Designern gefragt. Angefangen hat alles mit Droog Design (wörtlich: trockenes Design), einem Kollektiv junger Designer, das sich Mitte der 1990-Jahre in Amsterdam formierte, um ein Gegenmodell zum geleckten Hochglanzdesign zu entwickeln. Innerhalb kürzester Zeit waren ihre ersten Entwürfe – darunter ein Sessel aus zusammengebunden Altkleidern, ein Lüster aus einem Bündel Glühbirnen und eine Türklingel aus zwei Weingläsern – weltberühmt.
    Inzwischen ist Dutch Design fast zur Marke geworden, und Droog Design hat einen beliebten Laden nebst Galerie in der Staalstraat eröffnet, in dem ungewöhnliche Produkte von jungen Designern verkauft werden. Der international erfolgreichste Ex-Droog-Designer Marcel Wanders fährt dagegen einen anderen Kurs: Er hat sich schnörkelreichem Neobarock verschrieben, der aber ebenfalls nicht ohne ein Augenzwinkern daherkommt. Seit 2009 residiert sein Designlabel Moooi in einer alten Schule im Jordaan. Dass er dieses Gebäude beziehen konnte, verdankt er unter anderem dem Amsterdamer Stadtrat, der die Designbranche seit einigen Jahren ganz bewusst fördert. Dazu gehören neben Festivals wie Dutch Design Double, das alljährlich im September stattfindet, auch die Ausstattung der gesamten neuen Stadtbibliothek mit niederländischen Designmöbeln und die gezielte Ansiedlung junger Designer im Rotlichtviertel, wo sich nun Ateliers in ehemaligen Bordellen befinden – und Bände darüber sprechen, in welche Richtung Amsterdam sich als Reiseziel gerne entwickeln möchte.
FAHRRÄDER
    Über 550 000 Fahrräder soll es in Amsterdam geben. Rund ein Drittel der Amsterdamer bewegt sich stets mit dem
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