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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete
Autoren: Justin C. Skylark
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Raum dahinter nach dem Rechten zu sehen. „Wer versucht ihn denn, anzurufen?“
    Fragend sah er Erik an. Der wirkte weniger überrascht. Vorsichtig zog er die Schultern hoch, als wollte er sich ahnungslos zeigen.
    „Na ja, wer sollte schon anrufen?“
    „Du meinst …“ Dylan stockte der Atem. Er schluckte verkrampft. „Thor?“
    Erik deutete ein Nicken an. Ein unsicheres Lächeln folgte. „Wer sonst?“
    „Aber …“ Dylan fehlten die Worte. Ihm wurde unwohl. Mit einem Mal war das glückliche Gefühl, das in ihm geherrscht hatte, verschwunden. Und das Klingeln des Telefons hörte einfach nicht auf.
    Es war ein belastendes Läuten, nervenaufreibend und beängstigend.
    „Wieso?“ Er entfernte sich von der Tür. Automatisch wollte er Abstand nehmen von dem Geräusch, das ihn regelrecht erschaudern ließ. „Macht er das öfter?“
    Erik haderte mit der Antwort. Offensichtlich wollte er Thors Verhaltensweisen ungern preisgeben. „Es kommt mal vor, ab und zu …“
    Eine Antwort, die in Dylan tiefe Bestürzung hervorrief. „Aber warum? Er weiß doch genau, dass dort im Zimmer niemand ist.“
    Erik atmete aus. „Ich weiß nicht, warum er das macht.“ Er dachte nach. „Vielleicht geschieht es unter Zwang? Es war eine unschöne Sache, damals …“
    „Aber das ist …“ Dylan verstummte. Ja, was war es? Gestört? Krankhaft? Unnormal? Was war normal? Er selbst sicher nicht.
    „Wieso gerade jetzt?“ Er konnte das Grübeln nicht beenden. Wieso jetzt? Es war alles perfekt …
    Wieder konnte Erik nur eine These aufstellen.
    „Wir waren noch nie so lange weg“, erklärte er. „Klar, während der Tourneen sind wir viel gereist. Aber drei Wochen am Stück?“ Er zweifelte sichtlich.
    „Verstehe …“ Betroffen fielen sie ins Schweigen, bis das Läuten des Telefons endlich aufhörte. Dylan atmete tief durch.
    „Ich seh’ nach ihm …“

    Zuerst war sein Gang schleppend, doch dann beschleunigte er, bis er die letzten Meter lief und das Haus nebenan regelrecht erstürmte.
    „Thor?“
    Keine Antwort erklang. Schließlich fand er ihn im Wohnzimmer, wo er still auf dem Sofa saß. Den Blick glasig und leer. In den Händen hielt er das Handy. Dylan konnte gerade noch erkennen, wie Thor sich etwas nach vorne beugte und es auf dem Tisch ablegte. Das Zittern seiner Finger war unübersehbar.
    „Alles okay?“
    Thor reagierte nicht. Er saß nur da und bemerkte nicht einmal, dass er nicht mehr alleine war.
    Dieser Zustand verunsicherte Dylan zunehmend. Er ging vor Thor in die Knie und suchte den Augenkontakt.
    „Hey, geht’s dir gut?“
    In Dylans Augen glänzte die Furcht. Er kannte Thor Fahlstrøm nur stark, kühl und überlegen. Ihn jetzt in dieser Verfassung zu sehen, berührte Dylan merklich.
    „Thor? Sag doch was …“
    Da drehte Fahlstrøm seinen Kopf. Der starre Blick verschwand. Stattdessen schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Doch es sah traurig aus, müde und schwach.
    „Hey, Perk …“
    „Was ist denn mit dir? Geht es dir nicht gut?“ Dylan konnte gar nicht aufhören, Thor prüfend zu mustern.
    „Doch, klar …“
    Es klang nicht überzeugend. Falten hatten sich auf Fahlstrøms Stirn gebildet. Er wirkte noch immer nachdenklich.
    Dylan blieb in seiner Position. Der unerwartete Schreck hatte ihn erschöpft. Es ging sogar so weit, dass er komplett nachgab und auf dem Boden zum Sitzen kam.
    Was er dann sagte, überraschte ihn selbst:
    „Wenn du diesen Urlaub mit mir nicht möchtest, dann kann ich das verstehen.“ Er seufzte. Verstehen konnte er es nicht wirklich, aber er musste es wohl oder übel.
    „Wenn du hierbleiben willst, dann ist das okay …“
    „Ich komme mit“, erwiderte Thor postwendend.
    „Aber du wirkst nicht gerade erfreut darüber …“
    „Ach!“ Thor wich seinem Blick aus. Stattdessen kam er auf die Beine, doch sein Stand war unsicher. Er schloss die Augen und griff sich an die Stirn, als sei ihm schwindelig.
    „Wird’s denn gehen?“ Auch Dylan erhob sich wieder. Sorge war in sein Gesicht geschrieben, doch Fahlstrøm winkte ab.
    „Wird hier denn jemand nach dem Rechten sehen, wenn ihr weg seid?“, erkundigte sich Dylan weiter.
    Thor nickte. „Mein Großvater wird das machen. Und ich habe meinem Bruder Bescheid gesagt.“
    Dylan staunte. „Du hast einen Bruder?“ Die Vorstellung daran beflügelte seine Fantasie. Wie mochte der Bruder von Thor Fahlstrøm sein? Wie mochte er aussehen? War er ebenso in sich gekehrt?
    „Ich habe nicht sonderlich viel mit ihm zu
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