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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete
Autoren: Justin C. Skylark
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Dark verantwortlich.“
    „Könnte es eine Anspielung auf den damaligen Tod von Magnus Eidsvag sein?“
    Dylan hielt inne. Er konnte nicht antworten. Diese Frage kam überraschend. Zudem wusste er selbst nicht, was der Text zu bedeuten hatte. Ob er sich auf Magnus’ Tod bezog oder nicht, das hatte er bis jetzt nicht in Erfahrung bringen können.
    „Ich weiß es nicht …“, entwich es ihm, dabei sah er an Julia vorbei. Die altbekannte Nervosität keimte auf. Reichten seine Medikamente etwa nicht mehr aus?
    „Es heißt weiter: Lass mich öffnen den geschlossenen Raum …“
    „Genug!“, unterbrach Dylan harsch. Er registrierte, wie Julia erschrocken zusammenfuhr. „Es tut mir leid, ich kann zu den Texten nichts sagen …“
    Er konnte kein freundliches Gesicht mehr zustande bringen. Er befürchtete sogar, wieder einem Wutausbruch zu erliegen. Das durfte nicht geschehen! Die Augen der Journalisten waren erwartungsvoll auf ihn gerichtet. Doch er wollte ihnen nicht das geben, was sie sensationsgierig erwarteten und so wandte er sich ohne weitere Worte ab.

    *

    Hinter der Bühne herrschte noch immer reger Betrieb. Niemand bemerkte, wie er nach seiner kleinen Handtasche griff und eine Packung Tabletten herausnahm, eine Pille herausdrückte und sie trocken schluckte. Aber natürlich blieb sein Verhalten nicht gänzlich unbeobachtet. „Alles okay, Perk?“ Als er die raue, tiefe Stimme vernahm, die vertraut wirkte und sein Herz zum Rasen brachte, fühlte er sich ein wenig besser. „Es geht, danke.“ Er drehte sich um und sah in Thors blaue Augen. Sie wirkten klar und das Weiße um seine Iris erschien ganz rein. Sicher war Fahlstrøm nie ernsthaft krank gewesen. Das Leben in der nordischen Kälte hatte ihn abgehärtet, wahrscheinlich auch abgestumpft, wer kannte schon den Grund für Thors emotionslosen Kern? Und er? Dylan? Knetete auf einer Packung mit Tabletten herum, die seinen geordneten Geist aufrechterhalten, seine selbstzerstörerische Ader bändigen und sein zänkisches Gemüt beruhigen sollten. Er war jünger als Fahlstrøm und doch um einiges anfälliger. „Diese vielen Leute, dieser Lärm, ihre Fragen …“ Er musste seine mentale Situation nicht weiter erklären. Er gab sich auch keine Mühe, um die Tabletten zu verstecken. Thor wusste, dass er sie einnahm, und er hinderte ihn nicht daran. „Dann lass uns das Weite suchen …“
    Dylan Perk & Thor Fahlstrøm stand auf dem Schild an der Tür. Das zauberte ein Lächeln auf Dylans Gesicht. Es war schmeichelhaft, dass die Künstlerkabinen sorgfältig zugeteilt wurden und die Frontmänner der Bands einen gesonderten Bereich für sich hatten.
    Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, wie Erik, Angus, Clifford, sowie Fynn und Ron hinter anderen Türen verschwanden.
    „Trödelt nicht zu lange rum”, erklang Tonys Stimme. „Morgen geht es früh raus.”
    „Ach, das hätte ich fast vergessen!“ Dylan legte seine schmale Hand auf seine Lippen und schenkte seinem Manager einen affektierten Augenaufschlag.
    „Sehr witzig!“, fauchte der und verschwand hinter Erik in einem der Räume.
    Im Backstagebereich steuerte Dylan sofort den Schminktisch an, wo er sich setzte, sein Gesicht inspizierte und die nietenbesetzten Lederarmbänder von seiner Haut strich. Nur der dunkle Schatten hinter ihm und sein zufriedenes Bauchgefühl erinnerten daran, dass er nicht alleine war.
    „Ich kann es nicht glauben. Endlich Urlaub! Keine Interviews, keine Konzerte, kein stickiger Proberaum.“ Ihm entwich ein zufriedenes Seufzen. „Ist das nicht wunderbar?“
    Er drehte sich um und blickte Thor fragend an.
    „Ja, Perk, ist es.“
    Fahlstrøm nahm auf einem der Sessel Platz. Dazu legte er seine langen Beine auf den Tisch. Dylan betrachtete seine Lederhose, die Stiefel und das ärmellose Shirt, das verschwitzt auf seiner Haut klebte. Er atmete noch immer schwer. Ihr Auftritt war anstrengend gewesen, wenn auch ein voller Erfolg.
    Dennoch machte Thor keine Anstalten, sich das schwarz-weiße Corpsepaint vom Gesicht zu wischen. Stattdessen legte er den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und sinnierte einen Moment.
    Aber nur so lange, bis sich die Tür öffnete, Dylan sich abwandte und Cay den Raum betrat. Cay war einer der größten Fans von RACE, inzwischen fester Mitarbeiter des Fanclubs und Dylans kleines Spielzeug. „Störe ich?“
    Sein unsicherer Blick schwirrte zwischen Thor und Dylan hin und her.
    „Nein, komm rein!“, erwiderte Dylan, sodass er sich näher wagte. Als er
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