Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
Hand war, streichelte sie sanft und drückte seine Lippen darauf.

    Kosmos! Sie wird mir so sehr fehlen…

    Sie klammerte sich einen Augenblick lang an ihm fest und sagte: „Du darfst nicht einsam sein. Das ist nicht fair. Du weißt, daß ich nichts merken oder fühlen werde. Wage es ja nicht, mich zu vermissen, wenn ich dich nicht vermissen kann.“ Sie ergriff Ramies Hand, sah mit ihren großen grünen Augen ernst zu ihr auf und sagte bestimmt: „Ramie. Du darfst es nicht zulassen, daß Gildoran mich vermißt oder einsam ist.
    Versprich mir das.“
    Ramie gab Gilmerrit einen schnellen Kuß auf die Stirn und sagte: „Ich verspreche es. Ich werde mich gut um ihn kümmern.“
    Merrit streckte sich auf einer Liege aus, Ramie deckte sie mit einem Laken zu, und Gildoran hielt ihre Hand, während die ersten Nadeln sich in ihre Handgelenke senkten. Sie würden sie einschlafen lassen, und dann würde ihre Körpertemperatur auf Kälteschlafniveau gesenkt. Später würde die nutzlose Hand dann amputiert und das Handgelenk in die
    Regenerationslösung gesenkt werden, so daß sie in einem Jahr nur mit dem Gefühl aus dem Tank kommen würde, sie habe lange geträumt – und mit einer Hand, die mit jener identisch war, mit der sie geboren war.
    Aus dem Sprechgerät ertönte Raes Stimme: „Die Samtfalter startet in genau vier Minuten und achtzehn Sekunden.
    Fertigmachen für den Dreißig-Sekunden-Countdown. Vier Minuten… Drei Minuten und dreißig Sekunden…“ Ein erstes Röhren erschütterte die Samtfalter. Der Lautsprecher gab laute Statik von sich, und der Boden und die Wände um sie herum begannen zu vibrieren. Ramie sagte: „Wir sollten uns besser anschnallen, Doran.“
    Im Krankenbereich waren bereits alle in den Startsitzen festgeschnallt. Die beiden Späher gingen zu nebeneinanderliegenden Sitzen und befestigten die Startgurte um Hüfte und Schultern. Über dem wachsenden Geräusch des Starts und der zum Leben erwachten Motoren hörte Gildoran immer wieder die Abschiedsworte von Gilmerrit: „Ramie. Du darfst es nicht zulassen, daß Gildoran mich vermißt oder einsam ist. Versprich mir das.“
    Gildoran streckte seine Hand zwischen die Sitze und spürte, wie Ramies schlanke Finger sich darum schlossen. Ja, sie gehörten zusammen. Das wußte auch Merrit. Er wußte nicht, wie sich alles entwickeln würde. Es würde nicht eine Beziehung werden, wie er sie zu Merrit gehabt hatte. Das spielte keine Rolle. Was auch immer daraus werden würde, für sie beide war es das richtige. „Dreißig Sekunden… zwanzig…
    zehn… sieben, sechs, fünf…“

    Mit einem Zittern, einem Brüllen und einem machtvollen Röhren hob die Samtfalter von der Oberfläche ihrer Heimatwelt ab und brach zu einer weiteren Etappe ihrer endlosen Reise durch den Kosmos.

    Nachwort

    Marion Zimmer Bradley wurde am 3. Juni 1930 in Albany, New York, als Marion Eleanor Zimmer geboren. Ihr Vater war als Handwerker (Zimmermann) und als Farmer tätig, ihre Mutter war Historikerin. 1949 heiratete sie Robert Alden Bradley, von dem sie 1964 geschieden wurde. In zweiter Ehe ist sie verheiratet mit Walter Henry Breen. Sie hat einen Sohn aus erster Ehe sowie einen Sohn und eine Tochter aus zweiter Ehe. Soviel zum privaten Hintergrund der Autorin, die 1953
    ihre erste SF-Story in dem Magazin Vortex veröffentlichte und seither mehr als zwei Dutzend Romane geschrieben hat.
    Darunter war zwar auch mal ein Roman über Zirkusartisten, aber im wesentlichen konzentrierte sie sich auf Science Fiction, auf eine abenteuerliche Science Fiction mit Fantasy-Einschlag, um genau zu sein.
    Schon während der Schulzeit hatte sie erste Bekanntschaft mit Werken der phantastischen Literatur gemacht, so mit The King in Yellow von Robert W. Chambers, und war sofort davon begeistert. Später entdeckte sie die Welt der SF-Magazine und wurde das, was man einen SF-Fan nennen kann: Sie schrieb Leserbriefe an die Redaktionen von SF-Magazinen, kommunizierte mit anderen Fans, gab ein Fan-Magazin heraus, schrieb erste eigene Kurzgeschichten. Diese Phase schien beendet zu sein, als sie ihren ersten Mann – der dreißig Jahre älter war als sie – heiratete. Bald jedoch versuchte sie den Alltag der Ehe ein wenig bunter zu gestalten, indem sie an ihre früheren Interessen anknüpfte. Sie schrieb Kurzgeschichten und Romane, verkaufte diese auch, und allmählich wucherte das „Hobby“, sehr zum Mißvergnügen des Ehemannes, zum Beruf aus.
    Sie war in den fünfziger und sechziger Jahren eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher