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Reise in die arabische Haut

Reise in die arabische Haut

Titel: Reise in die arabische Haut
Autoren: Andrea M Ben Habibi
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gespannt, inwiefern er mich bezirzen will.
    Als er zwei Schritte vor mir stagniert, tritt Khalid zwischen uns und hält mir einen Zettel hin, den ich mit meinen Daten ausfüllen soll.
    Typisch Khalid, der durchkreuzt mir jede Studie, sinniere ich und beobachte, wie der junge Tunesier einen Flunsch zieht und gezielt die Kurve kratzt. Ich hätte mich gern mit einem putativen Beznesser unterhalten, um zu klären, ob alles stimmt, was das Inshallah-Forum zum Besten gibt. Leider ist mir durch Khalid diese Gelegenheit entwischt.
    Nach einigen Minuten folgen wir dem Kofferträger in das gebuchte Zimmer mit Meeresblick. Meine Augen leuchten, während meine Ohren verschmalzen. Der Technosound, der vom angrenzenden Hotelgarten kommt, dröhnt über das gesamte Hotelareal. Nach einem scheuen Blick von der Balkonbrüstung schließen wir die Glastür, um unsere Zeichensprache ad acta zu legen.
    »Oui, ist ein großartiges Hotel«, schwärme ich verlogen.
    »Beeindruckend, dass fremde Haare den Boden verschönern«, ereifert sich Khalid und zeigt mit dem Finger auf die Bodenfliesen. An vielen Stellen bündeln sich schwarze, lange Haare auf den weißen Kacheln. Die Dame, die vor mir in diesem Zimmer hauste, wird an starken Haarschwund gelitten haben.
    Das Badezimmer schimmelt an allen Ecken und Kanten. Von klinisch rein kann keine Rede sein.
    Ich beruhige den aufgebrachten Khalid. »Wir kaufen Sagrotan und schwingen selber unseren Putzlappen.«
    »Ob Tunesien über Desinfektionsmittel verfügt, steht in den Sternen.«
    Entrüstet hebe ich meinen Finger: »Bübchen, wie denkst du über deine Landsleute?«
    »Ich wohne halt schon zu lange in der hochzivilisierten Welt.« Khalid reißt sich seine Winterklamotten vom Leib und nimmt ein laues Duschbad. Das Wasser tröpfelt spärlich aus dem Hahn. Wassermangel - kennzeichnend für Afrika.
    Ich trotte auf den Balkon hinaus und werde von der Musik erschlagen. Hier bleibe ich nicht.
    »Das hält kein normaler Mensch aus«, eröffne ich mein Selbstgespräch. Aber als ich auf die hüpfenden Wellen des weiten Meeres blicke, stellt sich trotz Krach eine bedächtige Ruhe ein.
    Khalid steht splitterfasernackt vor dem Bett und zerrt wahllos T-Shirts und kurze Hosen aus dem Koffer.
    Boah, ein schöner Anblick, mein entblößter Liebestherapeut.
    Es klopft zaghaft an der Tür. Bevor wir herein rufen können, steht eine tunesische Roomservice-Dame in weißer Kittelschürze mit grünrotem Schleier im Zimmer. Baff starrt sie meinen Adonis an. Unter uns gesagt, kein Wunder, er hat allerhand zu bieten.
    »Raus hier«, schreie ich das moslemische Fräulein an. »Ansonsten verlange ich Eintrittsgeld für diese nicht öffentliche Peepshow«, nuschele ich. Erst als Khalid, der mit einer Hand seinen Johannes und mit der anderen seinen Po verdeckt, eqleb wejhek schreit, verlässt sie fluchtartig unseren angehenden Sündenpfuhl.
    Schockiert richten sich Khalids Härchen auf Armen und Beinen auf. Er sieht überaus geil aus. Mein Allah, was hast du mir für einen Beau geschenkt!
    Ich taste mich an seinen Körper heran und streichele seinen runden Apfelpopo. Hui, sein Schniedelwutz wächst und lässt mich auf einen heißen Akt hoffen. Was liegt näher, als mich unter der Dusche zu erfrischen. Ich ziehe mich behände aus und springe in die bakterienverseuchte Duschwanne. Beschwingt verreibe ich die einzelnen Tropfen auf meiner Brust.
    Der nackte Khalid versucht, mich mit unserem Duschgel einzureiben. Ich sträube mich energisch. Wie soll der Schaum von meinem Leib abgespült werden, wenn hier Wasserknappheit herrscht.
    Wollüstig landen wir im weichen Bett, das schäbig aussieht. Vorübergehend interessiert uns kein Dreck. Wir treiben es mit Sinnlichkeit, Leichtigkeit und immensem Gewackel. Als uns der Höhepunkt ereilt, quietscht der Lattenrost eine Oktave höher und bricht mit einem lauten Knacks entzwei.
    Peinlich geht die Liebe zugrunde.
    Khalid beschwert sich beim älteren Rezeptionisten.
    »Ich habe mich kurz auf das Bett gelegt und bums brechen die Sprossen.«
    Man spricht deutsch im Hotel, erst Recht, wenn man als Tunesier Eindruck schinden will.
    Der lächelnde Hoteldiener, der ein paar Brocken deutsch versteht, schüttelt ungläubig den Kopf.
    »Das stimmt«, betone ich forsch.
    Daraufhin wird der Monsieur aktiv.
    Khalid sagt: »Er hat einen Tischler für das Bett bestellt und die Putzleute werden unser Zimmer heute gründlich reinigen.«
    Aber hallo, ich habe sofort gewusst, dass tunesische Schleierladys
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