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Regulator: Roman

Regulator: Roman

Titel: Regulator: Roman
Autoren: Stephen King
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schmecken.«
    Hannibal studiert die Kerne noch einen Moment mit bebenden Nasenflügeln, dann läßt er das Frisbee auf die Poplar Street fallen und lutscht sie Cary von der Hand. Der Junge bückt sich blitzschnell, hebt das Frisbee auf (es ist wirklich ziemlich vollgesabbert an den Rändern) und wirft es zu Jim Reed zurück. Ein perfekter, schwebender Wurf, Jim kann die Scheibe fangen, ohne sich auch nur einen Schritt zu bewegen. Und, o Gott, o Jesus Christus, die Rothaarige applaudiert ihm und hüpft neben Susi Geller auf und ab, so daß ihre Möpse (klein, aber fein) in dem knappen Oberteil mithüpfen, das sie trägt. O danke, lieber Gott, vielen Dank, jetzt haben wir genügend Wichsvorlagen für mindestens eine Woche in unserem Gedächtnisspeicher. Grinsend und ohne zu ahnen, daß er als Jungfrau und Ersatzspieler sterben wird, wirft Cary einen Shopper auf die Veranda von Tom Billingsleys Haus (er kann den Rasenmäher des Doc hinter dem Haus hören) und steuert wieder über die Straße, auf das Haus der Reeds zu. Dave wirft Susi Geller das Frisbee zu und fängt selbst den Shopper, den Cary ihm zuwirft.
    »Danke, daß du das Frisbee geholt hast«, sagt Dave.
    »Kein Problem.« Er nickt zu der Rothaarigen. »Wer ist sie?«
    Dave lacht nicht unfreundlich. »Vergiß es, kleiner Mann. Frag nicht mal danach.«
    Cary überlegt, ob er ein bißchen nachhaken soll, denkt sich aber, daß es besser wäre, damit aufzuhören, solange er vorne liegt - schließlich hat er das Frisbee geholt, sie hat ihm applaudiert, und der Anblick, wie sie in dem knappen Oberteil rumgehüpft ist, hätte eine verkochte Nudel hart machen können. Für einen so heißen Sommernachmittag ist das ganz sicher genug.
    Hinter ihnen, über ihnen, auf der Hügelkuppe, setzt sich der rote Lieferwagen in Bewegung und nähert sich langsam der Kreuzung.
    »Kommst du heute abend zum Spiel?« wendet sich Cary an Dave Reed. »Wir spielen gegen die Columbus Rebels. Dürfte ziemlich gut werden.« »Spielst du?«
    »Ich sollte zwei Innings aufs Feld und mindestens einmal zum Schlag kommen.«
    »Dann wahrscheinlich nicht«, sagt Dave und jodelt ein Lachen hinaus, bei dem Cary zusammenzuckt. Er denkt, daß die Reeds in ihren abgeschnittenen T-Shirts wie junge Götter aussehen, aber wenn sie den Mund aufmachen, haben sie eine verdächtige Ähnlichkeit mit den Hagar-Zwillingen aus Hee-Haw.
    Cary sieht zu dem Haus an der Ecke Poplar und Hyacinth, gegenüber von dem Laden. Das letzte Haus links, wie in dem Horrorfilm gleichen Namens. Es steht kein Auto in der Einfahrt, aber das hat nichts zu sagen; es könnte in der Garage stehen.
    »Ist er zu Hause?« fragt er Dave und hebt das Kinn in Richtung Nr. 240.
    »Keine Ahnung«, sagt Jim und kommt näher. »Aber das weiß man nie so genau, oder? Darum ist er ja so unheimlich. Manchmal läßt er sein Auto in der Garage und geht zu Fuß durch den Wald zur Hyacinth. Wahrscheinlich fährt er dann mit dem Bus dahin weiter, wo er gerade hinwill.« »Hast du Angst vor ihm?« will Dave von Cary wissen. Er spöttelt nicht gerade, aber es ist nahe dran. »Scheiße, nein«, sagt Cary, sieht zu der Rothaarigen und fragt sich, wie es sein würde, ein Bündel wie sie in den Armen zu haben, schlank und drahtig, sie, die ihn mit der Zunge leckt, während sie sich an seinen Ständer schmiegt. Nicht in diesem Leben, mein Junge, denkt er wieder. Er winkt der Rothaarigen zu, ist äußerlich unberührt, aber innerlich überglücklich, als sie zurückwinkt, dann segelt er diagonal über die Straße Richtung 240 Poplar. Er wird den Shopper mit seinem gewohnt harten Wurf auf die Veranda schleudern, und dann - wenn der verrückte Ex-Cop nicht mit Schaum vor dem Mund zur Tür herausgestürmt kommt und ihn mit benebelten PCP-Augen anglotzt, während er mit seinem Dienstrevolver oder einer Machete oder so was schwenkt - wird Cary rüberfahren zum E-Z Stop und sich eine Limo gönnen, weil er seine Route wieder einmal erfolgreich hinter sich gebracht hat: Anderson Avenue zur Columbus Broad, Columbus Broad zur Bear Street, Bear Street zur Poplar Street. Dann nach Hause, um das Trikot anzuziehen, und ab an die Baseballfront. Vorher muß er aber noch Poplar 240 hinter sich bringen, das Haus des Ex-Cops, der angeblich seinen Job verloren hat, nachdem er zwei unschuldige Jungs von der North Side totgeschlagen hat, weil er annahm, sie hätten ein kleines Mädchen vergewaltigt. Cary hat keine Ahnung, ob an der Geschichte was Wahres dran ist - auf jeden Fall hat er
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