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Regina schafft es doch

Regina schafft es doch

Titel: Regina schafft es doch
Autoren: Berte Bratt
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unterbrechen…“
    „Da hast du ein wahres Wort gesprochen, mein Herr und Gebieter“, sagte Katrin. „Wißt ihr, was Mami immer gesagt hat? ,Wenn du mal heiratest, Katrin, dann mußt du einen Mann haben, der viel älter ist als du, einer, der streng gegen dich ist und dich bändigen kann und dich versteht…’ und es scheint wirklich, als hätte ich den Richtigen gefunden!“
    Gert und Regina sahen lächelnd auf die muntere Katrin und den hübschen, lächelnden Doktor mit den klugen Augen.
    „Sagt übrigens mal“, sagte Leo, „was habt ihr jetzt für Pläne? Wollt ihr in Wien bleiben oder…“
    „Was für Pläne wir haben?“ sagte Gert. „Heiraten natürlich. Je eher desto besser. Ich lasse dies Mädel nicht mehr aus den Augen, ehe ich nicht die Heiratsurkunde in der Tasche habe. Und hinterher allerdings dann schon gar nicht mehr.“
    „Heiraten? Hier?“ fragte Regina verwundert. „Ist das denn nicht ziemlich mühselig mit allen Papieren und Zeugen und…“
    „Wozu glaubst du, daß ein deutscher Konsul da ist?“ fragte Gert.
    Und dann setzte er ein langes Telegramm an seinen Vater auf.
    „Nun wird er wirklich auch mein Vater“, sagte Regina leise, „wie du gesagt hast.“

Ein gemeinsamer Traum geht in Erfüllung
     
     
    Der Frühlingshimmel wölbte sich hoch und funkelnd blau über Wien. Die Sonne glänzte auf Kirchtürmen und strömte über die Parks, über Denkmäler und schöne alte Bauten hin, sie beschien junge Mädchen in neuen Frühjahrskostümen, das Leben und Treiben in den großen Geschäftsstraßen – und sie flimmerte und glitzerte in den glucksenden Wellen der Donau.
    Ein offener Landauer, ein richtiger Wiener Fiaker mit zwei Schimmeln davor rollte auf Gummirädern den breiten, sonnigen Parkring entlang, an Reginas geliebtem Stadtpark vorüber, wo sie manche stille, einsame Stunden verbracht hatte – auf dem Schubertring und dem verkehrsreichen Kärntnerring dahin. Dann kamen sie auf den stattlichen Opernring, und hier bogen sie ab, aus der Innenstadt hinaus. Jetzt ging es geradeaus, eine lange, lange Straße hinunter, und Reginas Herz klopfte immer stärker.
    Mit der einen Hand hielt sie den Strauß weißer Rosen umklammert. Die andere Hand schob sie in Gerts Rechte und sagte: „Gert – halt mich fest. Drück mich so, daß ich schreie. Entweder wache ich dann auf, oder ich merke, dies ist doch kein Traum.“
    „Wenn ich es nur selber fassen kann, Regina. Du und Schönbrunn an ein und demselben Tag – das will mir noch nicht in den Kopf.“
    „Und nun sag noch, der liebe Gott sei nicht gut zu uns. Hast du in deinem ganzen Leben schon mal einen solchen Frühling gesehen?“
    „Deshalb mußt du deine Augen jetzt extra aufmachen, Regina. Was siehst Du dort hinten?“
    Ein hohes, gebogenes eisernes Gitter erhob sich vor ihnen. In dem Gitter ein riesiges Tor. Und dahinter – da leuchtete gelbes Mauerwerk durch das zarte junge Frühlingslaub…
    Der Kutscher drehte sich zu ihnen um. Er zeigte mit der Peitsche. „Dort ist der Haupteingang – dort, ganz geradeaus, gnädige Frau!“
    Regina zuckte zusammen. Gnädige Frau! Sie hatte immer lächeln müssen, wenn man sie in Geschäften hin und wieder so angeredet hatte – aber jetzt – heute – , von heute ab hatte es ja seine Richtigkeit! Gert strahlte von einem Ohr zum anderen.
    Als sie aus dem Wagen stiegen und bezahlten, gab er dem Kutscher ein fürstliches Trinkgeld.
    „Hier, das mag Ihr Handgeld sein“, lachte Gert, „weil Sie der erste waren, der meine Frau mit ,gnädige Frau’ anredete!“
    „Vielen Dank – ergebensten Dank, Herr Baron“, sagte der Kutscher.
    Lange, kilometerlange Alleen mit vielen meterhohen, gestutzten Hecken, Springbrunnen, Plastiken, gutgehaltenen Büschen und Bäumen.
    Das Treibhaus – das Palmenhaus – mit tropischen Gewächsen, mit Bäumen und Blumen, von deren Vorhandensein Regina noch nie gehört hatte.
    Die Wagenburg mit den Staatskarossen…
    Der Neptunbrunnen – die Gloriette – , alles, worüber sie gelesen, wovon sie Bilder gesehen hatten – ach, aber wieviel schöner war es, als sie es sich vorgestellt hatten!
    „Gert – hier könnte ich tagelang herumlaufen!“
    „Wir können hier eine ganze Woche lang herfahren, wenn du willst.“
    Regina lachte.
    „Ach nein, es gibt doch sicher noch eine Menge anderer Dinge, die wir uns zusammen ansehen wollen! Gert, da kommt wohl gerade eine Gruppe aus dem Schloß, dann fängt eine neue Besichtigung an – wollen wir mitgehen?“
    Es
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