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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze
Autoren: Brian Jacques
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auf den Boden und blieb reglos liegen. Zarina leckte sich ihre Wunden und kicherte boshaft. Sie hatte ihren Feind endlich vernichtet.
    Da begann Martin sich zu regen.
    Er schüttelte sich und stand auf. Der Krieger packte sein Schlachtenschwert mit beiden Pfoten und stürzte sich geradewegs auf Zarina.
    Sie war zwar überrascht, dass ihr Gegner sich wieder erholt hatte, aber es gelang Zarina dennoch, einen klaren Kopf zu behalten und erneut zur Seite zu springen.
    Diesmal tat Martin es ihr gleich und traf sie mit einem mächtigen Schlag, der ihr den Rücken aufschlitzte.
    Die Wildkatzenkönigin kreischte vor Schmerzen und fiel dann plötzlich über ihn her. Pfoten und Klauen hielten sich gepackt, Zähne wurden ins Fell geschlagen; sie traten, kratzten, stießen und stachen zu, sobald sich eine Gelegenheit dazu bot. Sie wälzten sich dabei am Ufer hin und her, sodass die Erde zu allen Seiten davonflog.
    Zarina befreite sich von Martin, der ausgestreckt am Boden lag. Erneut wich sie zurück und leckte sich ihre Wunden. »Diesmal habe ich dich erwischt, Waldrebell!«, schrie sie triumphierend.
    Martin grub seine Klinge in die Erde und stemmte sich daran hoch, er rang nach Luft. Mit einer unglaublichen Kraftanstrengung wirbelte er das Kriegsschwert hoch über seinen Kopf.
    »Mossflowerrrrr!«
    Die Angst stand Zarina in den Augen, als sie versuchte den wilden Angriff abzuwehren. Ihr Gegner war ein Krieger, der sich standhaft weigerte liegen zu bleiben und zu sterben.
    Und wieder waren sie ineinander verkeilt, sie strengten sich gewaltig an und schlugen wie wild aufeinander ein, der Mäusekrieger hackte nach der Wildkatzenkönigin und die erwiderte jeden Stich mit einem Hieb und jeden Stoß mit einem Biss.
    Zarina, in deren Fell an mehreren Stellen offene Wunden klafften, trat mit allen vier Pfoten zu und schleuderte Martin ins Wasser. Sie packte ein Stück Treibholz, um ihn damit weiter hineinzustoßen, musste dann aber feststellen, dass er im seichten Wasser in Lauerstellung stand. Martin war von Kopf bis Schwanzspitze mit Matsch, Blut und Wasser bedeckt. Er schlug nach dem Ast, mit dem Zarina ihn zu stoßen versuchte, und zerbrach ihn mit einem einzigen Hieb seiner Waffe in zwei Teile. Sein nächster Streich sorgte dafür, dass die Splitter des übrig gebliebenen Astteils sich tief in Zarinas Pfote bohrten.
    Tief gebückt, mit der Schwertspitze auf seine Feindin gerichtet, watete Martin im Wasser auf sie zu; das rote Glitzern höchster Kampfbereitschaft leuchtete heiß in seinen Augen und er entblößte seine Zähne und lachte wild.
    Zarinas feiges Herz ließ sie im Stich.
    Die Wildkatze begann Martin nervös zu umkreisen, als er sich ihr näherte. Wie ein Traum aus der Vergangenheit erschien jener Winterabend im Gemach ihres Vaters vor ihrem geistigen Auge, als sie das verrostete Schwert des Mäusegefangenen zerbrochen hatte. Sie erinnerte sich an jedes Wort, das er gesprochen hatte, als er zum Verlies von Kotir fortgezerrt wurde: Ihr hättet mich töten sollen, als Ihr die Gelegenheit dazu hattet, denn ich schwöre, dass ich Euch eines Tages vernichten werde!
    Zarina bemerkte das Wasser hinter sich gar nicht, sie wich zurück, als der kleine Krieger blutverschmiert, aber ungebrochen auf sie zukam, der Mäuserich, der sich standhaft weigerte liegen zu bleiben und zu sterben. Martin, der wie ein großer Dachs zu kämpfen verstand.
    Rückwärts schreitend ließ sie ihre Augen abwechselnd von der glänzenden Klinge zu Martins durchdringendem Blick wandern. Weiter und immer weiter ging die Königin der Tausend Augen in das Wasser des Sees.
    Martin war zwar in Ufernähe im Wasser stehen geblieben, aber er schien dennoch immer größer zu werden, bis er ihr ganzes Blickfeld einnahm. Sie musste sich so weit wie möglich von dieser Bedrohung entfernen.
    Plötzlich wurde Zarina gewahr, dass sie sich zu weit hineingewagt hatte. Die Kraft ihres Körpers war aufgebraucht und das trockene Land schien kilometerweit entfernt zu sein. Wasser füllte ihre Welt aus, dunkel, wirbelnd, strudelnd, zerrend, voller Sehnsucht danach, sie in seine nassen Arme zu schließen, sie hinunterzuziehen, ihren Mund, ihre Nasenlöcher und schließlich ihre Augen zu füllen.
    Der Traum war Wirklichkeit geworden. Der Alptraum hatte Gestalt angenommen!
     
    Im seichten Wasser schleppte Martin unterdessen seinen verwundeten Körper an Land. Er versuchte sein Schwert ein letztes Mal anzuheben und es gelang ihm gerade noch ein keuchender Ausruf: »Ruhe in
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