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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze
Autoren: Brian Jacques
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Hoheit, kommt etwas näher heran, damit ich auch raufklettern kann.«
    Zarina beachtete den Hauptmann gar nicht. Sie schob sich an der Mauer entlang, bis der Tisch außerhalb von Broggs Reichweite war.
    »Hoheit, wartet auf mich!«
    »Sei nicht albern, Brogg.« Zarina klang herablassend. »Du siehst doch, dass auf diesem Ding gerade mal genug Platz für deine Königin ist. Mit uns beiden würde es doch untergehen.«
    Der Hauptmann war schwer von Begriff, er kratzte sich am Kopf, so, als versuche er sie zu verstehen.
    »Aber, Euer Majestät, was soll denn aus mir werden?«
    Zarina schob sich weiter an der Mauer entlang. »Ach, dir wird schon etwas einfallen, Brogg. Sieh zu, dass du ans Ufer kommst und die Armee neu aufstellst. Ich werde unterdessen diesen Mäusekrieger und meinen Bruder Gingivere aufspüren. Keine Sorge, die Zerstörung von Kotir wird sie noch teuer zu stehen kommen.«
    Zarina trieb weiter um die sinkende Festung herum und schob sich mit ihren Pfoten hastig an der Mauer entlang zur Rückseite von Kotir, wo weit und breit keine Waldbewohner zu sehen waren.
    Brogg kauerte unterdessen unglücklich auf dem Fenstersims und versuchte sich darüber klar zu werden, was ihn denn nun mehr erstaunte – dass seine Königin Zarina ihn verlassen hatte oder dass ein gewaltiger Felsblock angeflogen kam, der seiner Verblüffung für immer ein Ende setzte.
     
    Weit entfernt im Osten von Mossflower war ein friedlicher Sommermorgen angebrochen. Auf der Farm waren alle kleinen Helfer zusammen mit Gingivere und Sandingomm dabei, sich um das Getreide zu kümmern. Für die jungen Waldbewohner, die zu diesem friedlichen Zufluchtsort gereist waren, war die Farm ein zweites Zuhause geworden.
    Äbtissin Germania und Columbine saßen gemeinsam am Flussufer. Columbine war mit ihren Wurzeln beschäftigt, die sie zum Trocknen auslegte; es gab sehr viele Heilkräuter und -pflanzen in der Gegend. Die Äbtissin hatte ein Stück Holzkohle und mehrere Bogen Pergament dabei; sie fertigte eine Zeichnung an. Columbine beobachtete sie aus den Augenwinkeln. Ihre Gedanken gingen nach Loamhedge zurück. In jenen Tagen vor langer Zeit hatte die Äbtissin viel gezeichnet und oft ihre Gedanken zu Papier gebracht. Ihre Aufzeichnungen trug sie immer in einer Reisemappe bei sich – sie hatte sie seit ihrer Ankunft in Brockhall nicht herausgeholt.
    Jetzt nahm die alte Maus ein getrocknetes Schilfrohr zur Pfote, das sie als Lineal benutzte. Das Stück Holzkohle flog über das Pergament, sie radierte hier, änderte dort, schraffierte und glich die Linien an, bis der deutliche Umriss eines großen Gebäudes erkennbar wurde. Germania blickte über den Rand ihrer Brille, während sie arbeitete; Columbine lächelte sie liebevoll an.
    »Das ist ein schönes großes Haus, ehrwürdige Mutter.«
    »Ich nehme an, man könnte es wohl ein Haus nennen, Kind. Schon als wir Loamhedge verließen, hatte ich diese Idee in meinem Kopf.«
    »Ach ja, armes altes Loamhedge. Ich musste selbst gerade daran denken. Vielleicht hätten wir unser großes Haus dort bauen können, wenn wir nur hätten bleiben können«, meinte Columbine.
    »Nein, das wäre nicht möglich gewesen, Columbine. In der Gegend von Loamhedge gab es nicht genügend Steine für einen Bau dieser Größe.«
    Columbine legte die Wurzeln beiseite und betrachtete die Zeichnung mit anderen Augen; ihr Interesse war geweckt.
    »Dann ist dieses großes Haus nicht nur ein Traum. Es könnte also gebaut werden, wenn wir nur das richtige Material und den passenden Standort hätten und natürlich genügend Arbeitskräfte.«
    Germania nickte entschieden und breitete die Pläne zwischen sich und Columbine aus. »Oh ja, genau so ist es. Lass mich erklären. Dies hier wäre nicht nur ein einfaches Haus. Das von mir geplante Gebäude wäre eine richtige Abtei, in der all unsere Freunde aus dem Wald, wenn sie es denn wünschen, ein neues Zuhause finden könnten, einen Ort des Friedens, an dem alle glücklich und zufrieden miteinander leben könnten.«
    »Wie wunderbar. Erzählt mir mehr von Eurer Abtei«, bat Columbine aufgeregt.
    Voller Eifer begann die alte Äbtissin mit der Darlegung ihrer Pläne. Sie freute sich, dass Columbine ein solches Interesse an dem von ihr entworfenen Gebäude hatte.
    »Siehst du das hier? Das ist die Außenmauer mit dem Torhaus, kleinen Drehkreuztoren und einer großen Schwelle am Haupteingang. Hier ist das Hauptgebäude – Glockenturm, Großer Saal, Küchen, Schlafsäle, Krankenstation,
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