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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze
Autoren: Brian Jacques
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wieder eingeschlafen.«
    Die Feuer brannten herunter, die Feier am Rande des Sees ging allerdings noch lange weiter und die fröhlichen Stimmen erfüllten die laue Sommernacht und reisten zu den Orten jenseits der Sterne, wo Legenden zu Hause sind.

51
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    Irgendjemand klopfte an die Tür des Torhauses.
    Bella von Brockhall erhob sich langsam aus ihrem Lehnstuhl neben dem Kamin, in dem die Asche rot glühte, und schlurfte zur Tür hinüber.
    Vor der Tür stand ein recht dicker Mäuserich, eingerahmt von einer sternenklaren Nacht. Er trat ein und nickte zu dem Mäusejungen hinüber, der fest schlief und nur von einem Kissen auf der Armlehne des Stuhls aufrecht gehalten wurde.
    »Ich wusste, dass er hier sein würde, um sich Eure Geschichten anzuhören, Gnädigste.«
    Bella sah sich den dicken Mäuserich genauer an. »Ihr müsst Gonff sein, der Sohn von Gonff und Columbine von Sankt Ninian. Ich dachte mir doch, dass ich Euren Sohn sofort erkannt hätte. Er ist seinem Großvater wie aus dem Gesicht geschnitten.«
    Der dicke Mäuserich kicherte. »Stimmt, Ihr solltet lieber Eure Vorräte an kandierten Nüssen und Käse überprüfen, Gnädigste. Vor ihm ist nichts sicher. Ein Glück, dass er jetzt schläft, was?«
    Ganz sanft nahm Bella den schlafenden Mäuserich auf den Arm. »Kleiner Spitzbube. Schaut nur, er hat lauter Eicheln in seiner Jackentasche. Wer weiß, wo er die herhat. Kommt, ich trage ihn für Euch nach Hause.«
    Gemeinsam gingen sie in südlicher Richtung die staubige Straße entlang. Bella sprach leise mit Gonff.
    »Schade, dass er schon eingeschlafen ist. Ich habe ihm gar nicht mehr von dem großen Eid erzählen können, den Martin geschworen hat, als er sein Schwert an den Nagel hängte, um Mäuserich von Redwall zu werden. Oder von dem wunderschönen Fest, das wir feierten, als das Haupttor errichtet war. Das war zu der Zeit, als Ihr geboren wurdet, müsst Ihr wissen. Hoho, in jenem Sommer wurden die beiden Ereignisse wirklich mehr als gebührend gefeiert. Der Otterskipper aß so viel, dass er im Teich der Abtei unterging und Lady Ambra hineintauchen musste, um ihn wieder herauszufischen. Haben Eure Mutter und Euer Vater Euch eigentlich jemals davon erzählt?«
    Gonff, der Sohn von Gonff und Columbine, nickte und blickte Bella in jener Nacht im Spätherbst lächelnd an.
    »Ja, mindestens hundert Mal, Kumpel!«

52
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    Der letzte Herbsttag war so strahlend und heiß, als wäre es mitten im Sommer. Ruhig wie ein Mühlteich lag das Meer da und spiegelte einen wolkenlosen blauen Himmel wider. Seevögel kreisten und stießen gellende Schreie aus; träge ließen sie sich von den warmen Aufwinden über dem von der Sonne erhitzten Strand emportragen.
    Zwei Hasen saßen im Schatten des Höhleneingangs und beobachteten, wie ein ausgewachsener Dachs sich mühsam seinen Weg am Strand entlangbahnte und auf sie zukam. Er war stattlich und sah gefährlich aus, das grimmige Licht in seinen Augen spiegelte sich in den Metallspitzen einer gewaltigen Rriegskeule, die er mühelos in einer Pfote trug.
    Die Hasen traten aus dem Schatten des Felsens in das Sonnenlicht, als der Fremde vor ihnen stand. Er zeigte auf den Berg.
    »Wie wird dieser Berg genannt?«, fragte er.
    Der älteste der Hasen, ein Rammler, antwortete ihm.
    »Salamandastron, der Berg des Feuersalamanders.«
    Der Dachs stieß einen Stoßseufzer aus. Er lehnte sich gegen den Felsen und setzte seine Keule im Sand ab.
    »Mir kommt es so vor, als sei ich schon einmal hier gewesen«, sagte er befremdet.
    Eine Häsin kam mit etwas zu essen aus dem Höhleneingang. »Ruht Euch ein wenig aus. Esst und trinkt. Mein Name ist Brise und dies ist mein Bruder Sternenhase. Wie werdet Ihr genannt?«
    Der Dachs lächelte. Er berührte einen gelblichen Streifen an seinem Kopf.
    »Einige nennen mich Sonnenstrahl den Keulenschwinger. Ich bin der Sohn von Bella und Borkenstreifen. Ich bin ein Wanderer.«
    Sternenhase nickte zufrieden. »Eure Wanderschaft endet hier, Sonnenstrahl, Ihr seid der Enkel von Keiler dem Kämpfer und der Urenkel des alten Lord Brockbaum. Es steht im Fels unseres Berges geschrieben, dass Ihr eines Tages hier eintreffen würdet.«
    Sonnenstrahl richtete sich auf. Er starrte die Hasen durchdringend an.
    »Geschrieben, sagt Ihr. Von wem?«
    Brise zuckte mit den Achseln. »Von dem, der auch geschrieben hat, dass uns andere Hasen folgen werden. So ist es immer gewesen und so wird es immer sein.«
    Beide Hasen standen am Höhleneingang. Sie verneigten
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