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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter
Autoren: Ian Rankin
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ich diese Frage besser an Ihren Vorgesetzten richten?«
    »Er ist nicht mein -« Claverhouse bemerkte Rebus' Blick und verstummte.
    Groal hob eine Augenbraue. »Nicht Ihr Vorgesetzter? Und doch ist er das ganz offensichtlich, als Inspector, während Sie Sergeant sind.« Er sah zur Decke empor, klopfte mit einem Finger an seinen Becher. »Sie sind keine Kollegen im engeren Sinn des Wortes«, sagte er schließlich und richtete den Blick wieder auf Claverhouse.
    »DS Claverhouse und ich gehören zum Scottish Crime Squad«, erklärte Clarke.
    »Und Inspector Rebus nicht«, bemerkte Groal. »Faszinierend.«
    »Ich bin in St. Leonard's stationiert.«
    »Dann gehört das hier ganz eindeutig in Ihren Zuständigkeitsbereich. Aber was das Crime Squad anbelangt...«
    »Wir möchten nur wissen, was passiert ist«, fuhr Rebus fort.
    »Ein Sturz oder so, nicht? Apropos, wie geht's ihm?«
    »Nett, dass Sie fragen«, murmelte Claverhouse.
    »Er ist bewusstlos«, sagte Clarke.
    »Und vermutlich bald in einem OP. Oder wird man ihn zuerst röntgen? Ich kenn mich da nicht so besonders aus.«
    »Sie könnten jederzeit eine Schwester fragen«, sagte Claverhouse.
    »DS Claverhouse, ich meine, eine gewisse Feindseligkeit herauszuhören.«
    »Ist nur sein normaler Umgangston«, sagte Rebus. »Hören Sie, Sie sind hier, um dafür zu sorgen, dass Danny Simpson die Klappe hält. Wir sind hier, um uns anzuhören, was Sie beide gemeinschaftlich für einen Haufen Scheiße für uns zusammenkochen werden. Ich würde sagen, das ist eine ziemlich adäquate Zusammenfassung, was meinen Sie?«
    Groal legte den Kopf ein wenig schief. »Ich habe schon von Ihnen gehört, Inspector. Manchmal können solche Geschichten übertrieben sein, aber wie ich zu meiner Freude feststellen kann: nicht in Ihrem Fall.«
    »Er ist eine lebende Legende«, meinte Clarke. Rebus schnaubte und entfernte sich in Richtung Notaufnahme. Ein Trachtengruppier saß auf einem Stuhl, die Mütze auf dem Schoß, auf der Mütze ein aufgeklapptes Taschenbuch. Rebus hatte ihn schon vor einer halben Stunde gesehen. Der Constable saß vor einem Zimmer mit verschlossener Tür. Von innen waren leise Stimmen zu hören. Der Trachtengruppier hieß Redpath und arbeitete im Revier St. Leonard's. Er war seit nicht ganz einem Jahr bei der Polizei. Rekrut mit Hochschulabschluss. Sie nannten ihn den »Professor«. Er war lang und picklig und wirkte schüchtern. Als Rebus näher kam, klappte er das Buch zu, ließ aber einen Finger als Lesezeichen darin stecken.
    »Science-Fiction«, erklärte er. »Ich hatte immer gedacht, ich würde da mal herauswachsen.«
    »Es gibt eine Menge Dinge, aus denen wir nie herauswachsen, mein Sohn. Worum geht's?«
    »Das Übliche: Gefährdung des Zeitkontinuums, Paralleluniversen.« Redpath sah auf. »Was denken Sie über Paralleluniversen, Sir?«
    Rebus nickte zur Tür. »Wer ist da drin?«
    »Unfall mit Fahrerflucht.«
    »Schlimm?« Der Professor zuckte mit den Schultern. »Wo ist es passiert?«
    »Oben auf der Minto Street.«
    »Haben Sie das Auto?«
    Redpath schüttelte den Kopf. »Wer weiß, vielleicht kann sie uns etwas sagen. Und Sie, Sir?«
    »Ähnliche Geschichte, mein Sohn. Paralleles Universum, könnte man sagen.«
    Siobhan Clarke erschien mit einem Becher frischen Kaffee. Sie grüßte Redpath mit einem Kopfnicken, worauf der Constable aufstand: eine höfliche Geste, die ihm ein verschmitztes Lächeln einbrachte.
    »Telford will nicht, dass Danny redet«, sagte sie zu Rebus.
    »Wie zu erwarten war.«
    »Und in der Zwischenzeit wird er versuchen, den Ausgleichstreffer zu landen.«
    »Mit Sicherheit.«
    Sie sah Rebus in die Augen. »Ich fand das vorhin ziemlich daneben von ihm.« Womit sie Claverhouse meinte, ohne in Anwesenheit eines Uniformierten Namen zu nennen.
    Rebus nickte. »Danke.« Womit er meinte: Es war richtig, dass sie das in dem Moment nicht gesagt hatte. Claverhouse und Clarke waren jetzt Partner. Es wäre nicht richtig gewesen, wenn sie sich gegen ihn gestellt hätte.
    Eine Schiebetür öffnete sich, und eine Ärztin trat heraus. Sie war jung und sah erschöpft aus. Hinter ihr, im Zimmer, erkannte Rebus ein Bett, eine Gestalt auf dem Bett, Weißbekittelte, die sich an verschiedenen Apparaten zu schaffen machten. Dann glitt die Tür wieder zu.
    »Wir werden eine Schädel-CT machen«, erklärte die Ärztin Redpath. »Haben Sie die Familie benachrichtigt?«
    »Ich weiß ihren Namen nicht.«
    »Ihre Sachen sind drinnen.« Die Ärztin schob die Tür
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