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Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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weiter. Seine Chromverkleidung funkelte im Scheinwerferlicht. Seine ganze Haltung verriet eine bisher nicht gekannte Entschlossenheit: alle drei Laufwerke ausgefahren und den silberblauen Körper keck in Fahrtrichtung gekippt.
    Der Astromechdroiden-Umzug folgte ihm, teilte sich um die beleuchtete Stelle im Gang wie Wasser um einen Stein. Warnsirenen heulten auf, und 3PO blickte sich besorgt um. Er bildete die Nachhut. Wenn der Rote Schrecken sich nicht selbst außer Gefecht gesetzt hatte, konnten die roten Droiden sehr bald hinter ihm auftauchen, und dann würde er ihr erstes Ziel sein.
    Er schob sich durch das Meer kleiner Droiden. »Entschuldigung«, sagte er und schob einen weiteren Astromech beiseite. »Pardon. Entschuldigung, bitte. Pardon.«
    Sie machten ihm bereitwillig Platz. Schließlich hatte er die Mitte der Prozession erreicht, war aber immer noch weit von R2 entfernt, der in vorderster Front mit ausgefahrenem Manipulatorarm an einer versperrten Tür werkelte.
    »O du meine Güte«, jammerte 3PO und drängelte weiter. Schließlich hatte auch er den Scheinwerferpunkt erreicht, schlängelte sich um den Lichtfleck herum und schob sich an lädierten Astromechdroiden vorbei, die R2 folgten wie eine Armee von Invaliden einem wahnsinnigen Führer.
    Gerade als 3PO die Spitze der Gruppe erreicht hatte, schwang die Tür auf, und R2 rollte mit einem triumphierenden Trillern durch die so entstandene Öffnung. 3PO schlüpfte neben ihm hindurch ...
    ... und blieb auf der Stelle stehen.
    Droidenteile hingen von der Decke herab - keine vormontierten Teile, sondern gebrauchte Stücke. Die Überreste von Droiden, die hierhergekommen und gestorben waren. Von der Decke baumelten ein paar goldene Köpfe und mehr als ein zylindrisches Kopfteil der Sorte, die bei Astromechdroiden Verwendung fand.
    »R2«, sagte 3PO mit unsicherer Stimme, »vielleicht sollten wir uns das noch einmal überlegen. Ich bin sicher, wir werden Master Cole finden, und der wird einen Plan haben. Du darfst nichts auf eigene Faust unternehmen.«
    »Das dürft ihr ganz sicher nicht.« Ein Mann ragte plötzlich vor ihnen auf. 3PO hatte ihn im Halbdunkel des Raums nicht gesehen.
    Mehrere Astromechdroiden schoben sich hinter 3PO durch die Tür. R2 rollte unbeirrt weiter auf eine große Computeranlage zu.
    »Weg da, R2«, sagte der Mann. Es war Brakiss, und Master Cole war nicht bei ihm.
    »Oje, oje«, jammerte 3PO. »R2, tu, was er sagt.«
    R2 trillerte.
    Einige andere Astromechdroiden antworteten darauf mit einem lauten Piepsen, einer Warnung an die übrigen.
    Brakiss hielt einen Zerhacker in der Hand. »Halt, R2! Ich würde deine Schaltkreise wirklich sehr gern intakt lassen - ich bin sicher, daß sie eine Menge interessanter Informationen enthalten -, aber ich werde nicht zögern, meine Waffe einzusetzen.«
    »R2, tu, was er sagt!« schrie 3PO.
    R2 trillerte schrill.
    »Ich war schon immer der Meinung, daß du ein sturer Droide bist«, sagte Brakiss und zielte mit seinem Zerhacker weiterhin auf R2. Aber unmittelbar bevor er abdrückte, ruckte seine Hand etwas zur Seite und fand ein anderes Ziel.
    Silbernes Flackern hüllte einen Astromechdroiden ein, der fünfzehnmal in fünfzehn verschiedenen Tonlagen piepste und dann zu völliger Reglosigkeit erstarrte. 3PO hatte das schon einmal gesehen. Nichts in der Welt würde diese Einheit wieder funktionsfähig machen. Ihre Mikroprozessoren würden gereinigt werden müssen. Und alles, was der Astromechdroid an Persönlichkeit entwickelt hatte, gehörte unwiederbringlich der Vergangenheit an. R2 war stehengeblieben. Sein Kopf kreiste.
    Endlich war es Brakiss gelungen, R2s Interesse zu wecken.
    Brakiss lächelte. Er richtete seinen Zerhacker auf 3PO. »So, und wenn du mich noch einmal ärgerst, lösche ich deinen goldenen Freund.«
    3PO bemühte sich, Haltung zu bewahren. Betteln würde ihm jetzt nichts nützen. Er war ganz auf sich allein gestellt.
    R2 trillerte leise und traurig.
    3PO hob die Hände vor das Gesicht und ergab sich in ein Schicksal, das schrecklicher war als der Tod.
    Kueller griff in seinen Umhang und holte den Fernschalter heraus, den Brakiss ihm vor langer Zeit gegeben hatte. Mit dem Daumen schaltete er alle Sicherungen um. Jeder Droide, dem Brakiss in den letzten zwei Jahren hergestellt hatte, würde explodieren, wenn Kueller den entsprechenden Code eintippte.
    Skywalker schwang sein Lichtschwert mit beiden Händen.
    Kueller wich ihm aus, verwünschte seinen plötzlich langsam und träge
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