Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
Vom Netzwerk:
extrem empfindlich. In den Behältern werden sie vor Erschütterungen und Temperaturschwankungen geschützt. Wir müssen das Risiko eingehen, das Universum ohne Schutz zu transportieren, und können nur hoffen, dass es gut geht. Einmal hat es bereits geklappt, auch wenn wir nicht ganz bis ans Ziel gekommen sind.«
    »Du meinst, als wir ...«, fragte Willis.
    Sie nickte. »Es steckte in meinem Rucksack. Auch das war ein Grund für meine Flucht. Es durfte auf keinen Fall in Ricardos Hände fallen.«
    Willis’ Gesicht verdüsterte sich. Daran hätte sie ihn besser nicht erinnern sollen. Doch bevor er etwas sagen konnte, ergriff Paul das Wort.
    »Sind Sie sicher, das richtige Universum zu haben?«
    »So sicher, wie ich sein kann. Ich habe das System schließlich mitentwickelt und die Container sind durchnummeriert. Und wie ich Ricardo kenne, hat er auf jeden Fall ein Back-up behalten. Denn lebensmüde ist er auch nicht.«
    »Aber könnte es auch sein, dass du das falsche Universum erwischt hast?«, fragte Willis.
    »Das werden wir leider erst genau wissen, wenn wir es aktiviert haben.« Sie zuckte mit den Schultern. »Tut mir leid. Hundertprozentig versprechen kann ich euch nichts.«
    »Das Risiko müssen wir wohl eingehen«, sagte Paul. »Ich komme mit euch. Karelia kann mit Reming und Valerie zurück ins Krankenhaus fahren.«
    »Kommt nicht infrage«, widersprach Karelia. »Ich werde Willis begleiten.«
    »Und ich komme ebenfalls mit«, sagte Valerie. »Wir sind bis hierhin gemeinsam gegangen, jetzt gehen wir auch den Rest des Weges zusammen«, fügte sie hinzu, bevor Willis dagegen Einspruch erheben konnte.
    Paul warf die Hände in die Luft. »Na schön. Wir haben keine Zeit, uns zu streiten. Aber ich folge euch, sobald ich Reming in der Klinik abgeliefert habe.«
    Amanda und er schafften einen schmalen Tisch herbei, den sie umdrehten. Paul trat gegen die Beine, bis sie abgebrochen waren, dann hoben sie mit Karelias Hilfe Ricardo auf die Platte. Sein Stöhnen hatte nachgelassen. Offenbar begann das Schmerzmittel zu wirken.
    Sie trugen ihn zu dritt hinaus. Amanda und Paul hielten die improvisierte Bahre, während Karelia darauf achtete, dass Ricardo nicht herunterrollte.
    »Valerie, Willis, wie sieht’s aus? Wirkt das Mittel bereits?«, fragte Amanda, als sie und Karelia zurückkehrten. Auf dem Monitor sahen sie Paul mit dem Schwerverletzten von der Lichtung fahren.
    Willis rappelte sich auf. »So langsam. Kein Vergleich zu Ricardos Tabletten. Aber es wird schon gehen.«
    Er half Valerie auf die Beine. Amanda holte aus einem Nebenraum eine quadratische kleine Holzkiste und ging zu einem der Container. Sie öffnete ihn, nahm die Kugel heraus und verstaute sie in der Kiste.
    »Beweglicher Schaumstoff«, erklärte sie, während sie den Deckel auf der Kiste befestigte. »Nicht viel, aber das Beste, was wir haben.« Sie sammelte zwei der herumliegenden Pistolen ein und packte sie in eine schwarze Umhängetasche. Dann ging sie zu Lagos Leiche und kniete davor nieder. Willis konnte nicht erkennen, was sie dort tat. Sie steckte etwas in ihre Tasche, erhob sich und kam zurück.
    »So, wir sind fertig.«
    Karelia stützte Valerie ab. Willis schaffte es, die Halle aus eigener Kraft zu durchqueren. Sie traten durch eine Metalltür neben dem Rolltor nach draußen. Amanda verschloss die Tür, die im Fels kaum zu erkennen war, mit ihrem kleinen Kasten. Dann halfen die beiden Frauen Valerie und Willis auf die Rückbank und stiegen anschließend vorne ein.
    Karelia ließ den Motor an und fuhr los. »Hoffentlich bleibt uns noch genug Zeit.«
    »Was meinen Sie damit?«
    Karelia deutete auf das Radio. »Seit einer Stunde häufen sich die Meldungen über unerklärliche Phänomene. Ich habe es bei der Herfahrt auch schon gemerkt. Es scheint, als würden die Universensprünge schneller aufeinanderfolgen.«
    Sie hatten die Landstraße erreicht und bogen in Richtung Stadt ab. Die Straße war leer. Der Markierungsstreifen in der Fahrbahnmitte schoss im Licht der Scheinwerfer wie ein langer gelber Faden auf den Wagen zu. Karelia hatte das Gaspedal ganz durchgedrückt. Amanda bemühte sich, den Rucksack auf ihren Knien ruhig zu halten.
    Dann passierte es.
    Willis nahm eine winzige Erschütterung wahr, so, als habe jemand den Wagen kurz angehalten und einen Millimeter weiter zur Seite versetzt. Karelia und Amanda schrien auf.
    Nur wenige Meter vor ihnen waren plötzlich die Rücklichter eines Trucks aufgetaucht. Karelia stieg auf die Bremsen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher