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Rebeccas Traum

Rebeccas Traum

Titel: Rebeccas Traum
Autoren: Nora Roberts
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dazu, nach den richtigen Worten zu suchen. Er riss sie einfach in die Arme, und dann fühlte sie seine Lippen auf ihrem Mund. Es war kein sanfter, sondern ein harter, fordernder Kuss. Rebecca ließ den Block zu Boden fallen und schlang die Arme um seinen Hals, ohne lange zu überlegen. Aber da schob Stephanos sie auch schon wieder unsanft von sich.
    »Was für ein Spiel spielst du eigentlich, Rebecca?« fragte er böse, nachdem er sich wieder von ihr gelöst hatte, und begann im Raum auf und ab zu wandern. Er war unrasiert, seine Kleidung war zerknittert – und doch war es der schönste Anblick, den Rebecca sich vorstellen konnte.
    »Stephanos, ich …«
    »Ich habe zwei Wochen und sehr viel Mühe aufgewandt, um dich zu finden«, unterbrach er sie. »Ich dachte, wir hätten vereinbart, uns noch einmal zu unterhalten. Ich war ziemlich überrascht, als ich erfuhr, dass du nicht nur Griechenland, sondern sogar Europa wieder verlassen hattest.« Er fuhr herum und sah sie scharf an. »Warum?«
    Rebecca hatte Mühe, ihm zu antworten. »Weil … weil ich es für das Beste hielt zu gehen«, sagte sie schließlich.
    »So, das dachtest du?« Er trat einen Schritt auf sie zu und wirkte sehr zornig. »Für wen denn?«
    »Für dich. Für uns beide.« Rebecca ertappte sich dabei, dass sie nervös mit den Aufschlägen ihres Morgenmantels spielte, und ließ die Hände sinken. »Ich wusste, du warst böse auf mich, weil ich dich angelogen hatte. Du hattest es längst bereut, dich mit mir eingelassen zu haben. Deswegen war ich sicher, es wäre besser für uns, wenn ich …«
    »Davonliefe?«
    Sie hob trotzig das Kinn. »Gehen würde.«
    »Du hast gesagt, du liebtest mich.«
    Rebecca schluckte. »Ich weiß.«
    »War auch das eine Lüge?«
    »Bitte nicht«, flüsterte sie und sah ihn flehentlich an. »Stephanos, ich habe nicht mehr damit gerechnet, dich jemals wieder zu sehen. Ich bin gerade dabei, etwas aus meinem Leben zu machen, etwas, das nicht nur vernünftig ist, sondern mich auch zufrieden und glücklich machen kann. In Griechenland war ich ebenfalls glücklich, aber ich habe nicht darüber nachgedacht, ob es richtig war, was ich tat. Die Zeit mit dir war …«
    »War was?«
    Rebecca drehte sich wieder zu ihm herum. Ihr war zu Mute, als hätte es die vergangenen zwei Wochen überhaupt nicht gegeben. Wieder stand sie vor ihm und versuchte zu erklären, was so schwer zu erklären war.
    »Es war das Schönste, das Wichtigste und das Kostbarste, was ich je erfahren habe. Ich werde es niemals vergessen, Stephanos. Und ich werde für diese wenigen Tage immer dankbar sein.«
    »Dankbar.« Er wusste nicht, ob er wütend sein oder lachen sollte. Er trat zu ihr und nahm ihr Gesicht in beide Hände. »Dankbar wofür? Dafür, dass ich mit dir geschlafen habe? Eine schnelle und kurze Affäre ohne jede Folgen?«
    »Nein.« Sie sah ihm ins Gesicht. »Bist du den weiten Weg hierher gekommen, damit ich mich noch schuldiger fühle?«
    »Ich bin hierher gekommen, weil ich das zu Ende führen will, was ich angefangen habe, Rebecca.«
    »In Ordnung«, sagte sie und holte tief Luft. »Wenn du mich jetzt loslässt, dann können wir miteinander reden. Möchtest du einen Kaffee?«
    »Hast du dir neues Kaffeegeschirr gekauft?«
    »Ja.« War das Humor, was sie in seinen Augen las? »Aber ich habe nur einen Stuhl. Du kannst dich ja darauf setzen, während ich in die Küche gehe und Kaffee koche.«
    Er nahm ihren Arm. »Ich will keinen Kaffee, ich will keinen Stuhl und auch keine nette Unterhaltung.«
    Rebecca seufzte. »Also gut, Stephanos. Was willst du?«
    »Dich. Ich dachte, das hätte ich hinreichend klargemacht.« Er sah sich in dem Zimmer um. »Ist es das, was du möchtest? Ein paar Räume, in denen du allein lebst?«
    »Ich will das Beste aus meinem Leben machen. Ich habe mich bereits bei dir entschuldigt. Mir ist klar, dass ich dich …«
    »… betrogen habe«, vollendete er ihren Satz. Dann hob er den Zeigefinger. »Diesen Punkt wollte ich geklärt haben. In welchem Punkt hast du mich getäuscht?«
    »Dadurch, dass ich dich habe glauben lassen, ich sei jemand, der ich gar nicht war.«
    »Du bist keine schöne, interessante Frau? Keine leidenschaftliche Frau?« Erstaunt sah er sie an. »Rebecca, ich bin kein unerfahrener Teenager. Ich glaube einfach nicht, dass du mich in jener Beziehung so sehr hättest täuschen können.«
    Er will mich absichtlich durcheinander bringen, dachte Rebecca. »Ich habe dir doch gesagt, was ich getan habe.«
    »Was du
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