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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia
Autoren: Anne McCaffrey
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stehen. Du tätest besser daran, ein anderes GehirnSchiff zu suchen, eins, das deine hohen Ideale noch nie verraten hat.« Vorzugsweise eins, daß vor höchstens zehn Minuten in Dienst gestellt wurde.
    »Was mich betrifft…« Nancia seufzte. Aus Schaden wurde man klug, soviel wenigstens ist wahr, »… so halte ich es für angemessener, meine befristete Partnerschaft mit Forister in einen Dauerstatus umzuwandeln oder mir einen anderen Pilot zu suchen, falls Forister sich entschließen sollte, sich jetzt zur Ruhe zu setzen.« Bitte, bitte, laß ihn das nicht tun.
    »Na ja.« Wenigstens war Calebs Belehrungslust für einen Augenblick der Wind aus den Segeln genommen worden.
    »Wenn du wirklich meinst…«
    »Das tue ich«, erwiderte Nancia.
     
    Der Prozeß gegen die Fünf von Nyota, wie die Klatschbyter Nancias erste Passagiere getauft hatten, war immer noch im Gange, als Nancia einige Wochen später auf der Zentralbasis landete.
    Die einsame Rückreise, ohne Pilot oder Passagiere, die sie hätten ablenken können, hatte Nancia viel Zeit zum
    Nachdenken gelassen… vielleicht zuviel. Sie hatte keinerlei Möglichkeit gehabt zu erfahren, welchen Lauf der Prozeß genommen hatte oder wie das Gericht auf die vorgelegten Aussagen reagierte. In Anbetracht der Empfindlichkeit der Hochfamilien wurden im Gerichtsaal keine Nachrichtensender zugelassen, während die Klatschbyter nur Spekulationen zu berichten wußten. Nancia wußte nicht einmal, ob das Gericht sie über die Aussage, die sie auf Datahedron zurückgeschickt hatte, einem Kreuzverhör würde unterziehen wollen. Nun, sollte dem so sein, stünde sie jetzt wenigstens zur Verfügung.
    Und es würde auch keinen neuen Auftrag geben, bevor Forister nicht von seinen Zeugenpflichten entbunden worden und
    wieder frei war, ihr Pilot zu werden. Falls er das immer noch wollte, nachdem er erst einmal vernommen hatte, was sie ausgesagt hatte… und was nicht.
    Nancia hatte nicht viel Zeit, über diese Möglichkeit
    nachzudenken, denn kaum war sie auf der Station gelandet, als auch schon ein Besucher angekündigt wurde.
    »Perez y de Gras bittet um Erlaubnis, an Bord kommen zu dürfen«, warnte sie das Managergehirn der Zentralbasis.
    Das war eine willkommene Überraschung! Das Letzte, was Nancia von Flix gehört hatte, war ein Bitstreampaket aus Kailas, das hauptsächlich aus Bildern des
    heruntergekommenen Cafes bestanden hatte, wo er einen
    Synthocom-Gig auf die Beine gestellt hatte. Er mußte
    gekündigt haben – oder war gefeuert worden… nun, sie würde ihn nicht danach fragen. Nancia öffnete ihre Außenluke und stellte die wandgroßen Bildschirme in der Hauptkabine darauf ein, die Überraschung zu zeigen, die sie für ihn vorbereitet hatte.
    »Flix, wie wunderbar, ich wußte gar nicht, daß du…« begann sie fröhlich, als die Luftschleuse sich öffnete. Doch die Worte versickerten in einem leisen Zischen ihres
    Backbordlautsprechers, als sie den grauhaarigen Mann
    erblickte, der in der offenen Luftschleuse stand und ihr Inneres mit kühlen grauen Augen musterten. Hastig ließ Nancia die Animationsgrafiken ihrer neuen, hologestützten,
    superdetaillierten Version von SPACED OUT erlöschen und ersetzte sie durch einige ruhige, korrekte Stilleben der Alten Meister.
    »Soweit ich weiß«, sagte Javier Perez y de Gras, »hat er nicht. Obwohl dein kleiner Bruder zweifellos nun, da ich wieder in die Zentrale versetzt worden bin, eine andere schäbige Position auf diesem Planeten finden wird, von der aus er mich mit dem Anblick seiner verkrachten Existenz ärgern kann.«
    »Oh.« Nancia war noch gar nicht darauf gekommen, Flix’
    Umherhüpfen von Gig zu Gig mit den Versetzungen ihres
    Vaters im diplomatischen Dienst zu vergleichen. Nun ging sie hastig ihre wiederhergestellten Speicherbanken durch und entdeckte eine erstaunliche Anzahl von Korrespondenzen. Das war etwas, wonach sie Flix einmal fragen müßte. Aber im Augenblick fühlte sie sich wirklich nicht dazu in der Lage, es mit Daddy zu besprechen.
    »Ich nehme nicht an«, sagte sie vorsichtig, »daß du mich deswegen ausgesucht hast? Wegen Flix’ Karriere, meine ich?«
    Ihr Vater schnaubte leise. »So etwas betrachte ich nicht als Karriere. Du machst Karriere, Nancia, meine Liebe. Und nach allem, was man hört, hast du dich bis heute ganz ordentlich gehalten – vielleicht das eine oder andere Fehlurteil, aber nichts, was nicht durch zunehmende Reife und Erfahrung…«
    Diesmal wußte Nancia gleich, was die Hitzewoge
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