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Raub auf Burg Schreckenstein

Raub auf Burg Schreckenstein

Titel: Raub auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Sophie zu, die verzweifelt versuchte, ihnen etwas schmackhaft zu machen, was sie offenbar nicht interessierte.
    „Wir wissen schon alles!“ rief Jerry, als Martina mit ihren Freundinnen angerannt kam.
    „Die Sache ist oberfaul, die könnt ihr euch an den Hut stecken!“ ergänzte Udo.
    „Was denn? Was denn?“ schimpfte Martina. Darauf wurde Jerry deutlicher: „Wir sollen euch die Leibgarde machen bei einem Schreckensteiner Geländespiel — soweit kommt’s noch! Wenn ihr Angst habt, bleibt doch zu Hause!“
    „Ach, ihr habt Angst! So ist das!“ drehte Beatrix den Spieß um.
    Prüfend sah Jerry sie an. „Hast du den Text bei deinem Stephan gelernt?“ Und Udo fragte voller Misstrauen: „Wieso seid ihr ausgerechnet auf uns gekommen? Und auf sonst niemand, hm?“
    „Weil wir so gut im Sport sind“, feixte Jerry.
    „Zum Beispiel“, antwortete Ingrid ungerührt. „Das ist ein Spiel, bei dem es auf Geschicklichkeit ankommt. Wir dachten, das macht euch sicher Spaß. Und damit sie uns nicht zu sehr auslachen, dachten wir, eine Leibgarde wäre nicht schlecht. Müssten natürlich Kerle sein. Keine Flaschen.“
    Der Schuss saß. Die beiden schwarzen Ledermänner nickten vor sich hin.
    „Soso“, brummte Udo schließlich.
    Jerry zündete sich eine Zigarette an und ging auf der Hauptstraße auf und ab. Als Esther gerade sagen wollte, er komme sich wohl sehr wichtig vor, blieb er stehen und fragte: „Wie viele von euch machen denn mit?“
    „Weiß nicht“, antwortete Martina. „Vielleicht alle.“
    Ein Blick von Ingrid sagte ihr, dass diese Antwort genau falsch war. Sie bekam auch sofort die Bestätigung.
    „Dann sind wir als Leibgarde eh zu wenige!“ rief Jerry und ging mit Udo zur Maschine. Der startete den Motor.
    „Sie dürfen so nicht wegfahren!“ tuschelten die Mädchen aufgeregt. „Sonst ist alles vergeigt und wir kriegen von den Rittern eins auf den Deckel.“
    Jerry schwang sich gerade hinter Udo auf die Sitzbank, da rief Sophie: „Ihr macht also nicht mit?“
    „Erraten!“ Und sie brausten davon.
     
    Einen der schönsten Ausblicke von der Burg hatte Fritz. Während der Arbeitsstunde zwischen 17 und 19 Uhr schaute er, wenn er von seiner Arbeit aufsah, oder überhaupt nur schaute, statt zu arbeiten, genau auf den Kappellsee.
    Im Augenblick war er fest davon überzeugt, mit seinen Gedanken bei der Mathematik zu sein, während das Auge, wie gewohnt, schweifte. Erst als er merkte, dass da ein Boot herüberkam, ein gelbes Boot mit Mädchen, wurde ihm klar, dass er es schon die ganze Zeit beobachtet hatte.
    Ottokar, Stephan und Walter, die mit ihm das Zimmer teilten, merkten davon nichts. Ihre Arbeitsplätze hatten keinen Blick über den See.
    Nach Lage der Dinge war die Sache vermutlich wichtig. Da während der Arbeitsstunde auf der Burg aber nicht gesprochen werden sollte und die Ritter sich strikt daran hielten, nahm er einen Zettel und schrieb darauf: Da kommen Mädchen herübergerudert! Er neigte sich so weit er konnte zur Seite und legte ihn Stephan auf den Tisch.
    Der las, gab ihn an Ottokar weiter, der ihn ebenfalls las und zu Walter weiterschob. Darauf standen die vier auf, schauten hinaus, verständigten sich durch Gesten, dass sie nicht wüssten, was das zu bedeuten habe.
    Bis Ottokar auf die Uhr schaute und sagte: „Es ist jetzt 25 Minuten nach 5. Wir unterbrechen und arbeiten die Zeit nach. Wenn die extra rüberrudern, statt uns anzurufen, ist irgendwo Feuer im Stroh.“
    Walter schüttelte den Kopf. „Ich sag’s ja, kaum sind Mädchen dabei — schon läuft was schief.“
    „Weißt du doch noch gar nicht, alte Unke!“ herrschte Fritz ihn an.
    Stephan blieb sachlich. „Bevor’s hier großes Aufsehen gibt, gehen wir runter an den Steg.“
    Auf den Steinfliesen der Korridore verursachten ihre Turnschuhe keinerlei Geräusch. Vom Klo kommend, begegnete ihnen Beni, sagte selbstverständlich nichts und machte auch kein Zeichen. Es war Arbeitsstunde, und wenn einer da seinen Platz verließ, dann wusste er schon warum. Vielleicht mussten sie in die Bibliothek, was nachschlagen. Am Bootssteg angekommen, konnten die vier die Mädchen schon erkennen. „Gut, dass ihr da seid!“ rief Mückes Schwester herüber, während die beiden andern ruderten. „Dann müssen wir nicht lang rumreden und erklären. Es ist nämlich was Dummes passiert.“
    Bis das Boot schließlich am Steg lag und die Mädchen ausgestiegen waren, wussten die Ritter über den verunglückten Besuch Bescheid.
    „Das kann
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