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Ratschlaege für ein erfuelltes Leben

Ratschlaege für ein erfuelltes Leben

Titel: Ratschlaege für ein erfuelltes Leben
Autoren: Dalai Lama
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relativieren und eine umfassendere Sicht der Situation erlangen, mit der wir konfrontiert sind. Wir stellen fest, dass eine bestimmte Wirkung niemals nur eine einzige Ursache hat, sondern dass zu ihrem Zustandekommen eine unendliche Anzahl von Ursachen und Bedingungen erforderlich gewesen
ist. Daher können wir auch nicht behaupten: »Der andere trägt die Schuld«, oder: »Die Umstände sind dafür verantwortlich«.
    Das Gesetz der wechselseitigen Abhängigkeit beschreibt die wahre Natur der Dinge. Wenn wir es verstehen, dann werden wir fähig, die Wirklichkeit so zu akzeptieren, wie sie tatsächlich funktioniert. Dies wiederum führt auf ganze natürliche Weise dazu, dass wir unser Denken und Handeln ändern und verantwortungsvollere Menschen werden.

    Im Spiegel, der dem Mandala des freudvollen Geistes gleicht,
erscheinen die Objekte, die das freudvolle Bewusstsein
spiegelt,
auf dieselbe Weise, wie sich die leuchtende Form des Mondes
am wolkenlosen Himmel im klaren Wasser zeigt.
    Letzte Belehrung des 3. Dalai Lama Sönam Gyatso

Fortschritt mit Methode
    S olange es uns an der rechten Motivation und fundiertem Wissen fehlt, auf das wir uns stützen können, nützt es uns wenig, über eine erstklassige Methode zu verfügen oder effiziente Techniken zu beherrschen.
    Die Motivation richtet unsere Anstrengungen auf ein bestimmtes Ziel aus.
    Wissen ist der Führer auf dem Pfad, der uns die Verwirklichung unseres Vorhabens ermöglicht.
    Nirvana, die Befreiung vom Leiden, ist das höchste Ziel, nach dem Buddhisten streben. Der Wunsch, das Nirvana zu erlangen, heißt nicht, dass wir uns auch in materieller und emotionaler Hinsicht kein glückliches, erfülltes Leben wünschen sollen. Beispielsweise ist es sehr schwierig, ohne Geld zu leben. Andererseits sollten wir uns bemühen, dem Finanziellen nicht ganz so viel Platz einzuräumen, wie es die meisten Menschen auf dieser Welt tun. All das ist eine Frage der Ausgewogenheit, eines angemessenen Mittelweges. Wir sollten stets allen Faktoren einer bestimmten Situation Rechnung tragen.
    Ganz allgemein gesagt sollten wir uns immer von Neuem ins Gedächtnis rufen, dass wir, wenn wir Glück erlangen wollen, auf positive, großzügige Weise handeln oder dies zumindest so oft wie möglich versuchen sollten. Dann fallen auch die Konsequenzen unserer Handlungen positiv aus.

    Ähnlich einem Blitz in wolkendunkler Nacht,
der den gesamten Raum für einen flüchtigen Augenblick
erhellt,
scheinen heilsame Gedanken nur kurz in dieser Welt auf.
Daher ist das Heilsame stets schwach und
die Macht der Verwirrung unerschöpflich.
Nur das vollkommene Erwachen vermag sie zu bezwingen.
    Nagarjuna

Eifersucht und störende Gefühle aufgeben
    E s gehört zu den mannigfaltigen Zügen der menschlichen Natur, sich über fremdes Unglück zu freuen. Ein solches Verhalten, in dem sich ein tief sitzender Neid, eine grenzenlose seelische Gewalt ausdrückt, zeigt, dass es dem Geist an Reife mangelt.
    Gewalt erzeugt neue Gewalt. Dies sollten wir nicht vergessen, denn ist unser Geist erst unter den Einfluss zerstörerischer Emotionen geraten, ist es schnell zu spät, ihren Auswirkungen zu entgehen. Wir müssen also herausfinden, wodurch diese Emotionen ausgelöst werden, und ihnen gegensteuern, und zwar bevor sie auftreten und unser Verhalten zu beherrschen beginnen.
    Neid hat zahlreiche Aspekte. Allen gemeinsam ist, dass sie im Leben derer, die davon beherrscht werden, viel Leid verursachen. Neid oder auch Eifersucht stürzt die Betroffenen in endlose Qualen, lässt sie weder Frieden noch Glück finden und zehrt unaufhörlich an ihnen. Ihr Neid ist wie ein spitzer Stachel, der sie ständig vorwärtstreibt, immer noch mehr zu wollen. Ständig unzufrieden und unglücklich vergleichen sie sich unausgesetzt mit anderen. Sie wollen haben, was andere haben, und möchten mit ihnen in jeder Hinsicht gleichziehen.
    Um dieses Geistesgift umzuwandeln, ist es erforderlich, ein Gegenmittel anzuwenden: Wir müssen lernen, mit dem zufrieden zu sein, was wir haben. Die ersten Schritte in diese Richtung erscheinen uns sehr mühsam. Doch bald – wenn wir erst merken, welche Erleichterung es ist, nicht mehr unter
dem schrecklichen Joch von Neid und Begierde zu stehen –, wird uns unsere Übung nicht nur leichter fallen, wir werden sogar Gefallen daran finden, weil unser Leben dadurch harmonischer wird.
    Allerdings ist das nur eine erste Stufe. Der einzige Weg, um uns endgültig von dieser und anderen negativen
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