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Ratschlaege für ein erfuelltes Leben

Ratschlaege für ein erfuelltes Leben

Titel: Ratschlaege für ein erfuelltes Leben
Autoren: Dalai Lama
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Wesen, also auch Sie, die Buddha-Natur besitzen. Diese unsere grundlegende Natur ist der Keim, das Potenzial der vollkommenen, vollständigen Erleuchtung. Daher sollten alle, die einem buddhistischen Pfad folgen und unter Selbsthass leiden, alles tun, um dieses kostbare Potenzial, das jedem Menschen innewohnt,
schätzen zu lernen, ihr Selbstwertgefühl zu stärken und Selbstvertrauen zu entwickeln.
    Solange wir uns der wunderbaren Gabe der menschlichen Intelligenz und der Tatsache bewusst sind, dass wir davon positiven Gebrauch machen können, so lange werden wir die innere Kraft aufbringen, alle Probleme anzugehen, ohne die Hoffnung zu verlieren oder in Selbsthass zu versinken. Wenn wir uns der wunderbaren Gaben erinnern, die wir mit allen Menschen teilen, wirkt dies der irrigen Vorstellung entgegen, dass wir zu nichts taugen und nutzlos sind. Es ist also unerlässlich, dass wir unser Potenzial menschlicher Würde erkennen und die Bedeutsamkeit unserer inneren Wandlung richtig einschätzen.

    Entwickle durch ethisches Verhalten und Meditation
Einsicht in die vier Wahrheiten.
Die Befreiung hängt allein von dir ab,
niemals von dem, was ein anderer tut.
Übe dich unermüdlich
in ethischem Verhalten, in Weisheit und Meditation.
Wandle deinen Geist um
und erlange das höchste Wissen, welches von Täuschung
befreit.
    Nagarjuna

Gebet und Ritual stützen unser Gedächtnis
    G ebet und Ritual sind unsere täglichen Gedächtnisstützen. Alle Formen der spirituellen Praxis zielen auf bestimmte Zustände unseres Geistes ab. Sie helfen uns, unsere Gefühle und unseren Geist umzuwandeln. Tatsächlich bedeutet echte spirituelle Praxis aber, dass man sich in jedem Augenblick in ihr übt. Sie lässt sich nicht von unseren täglichen Aktivitäten trennen, sondern ergänzt und durchdringt sie. Für den Praktizierenden stellt jede Erfahrung, mit der er konfrontiert wird, eine Gelegenheit dar, an der er überprüfen kann, wie viel er von den Lehren behalten hat. Jedes Erleben bietet Gelegenheit, sich zu ändern.
    Muss ein Praktizierender sich mit einer Person auseinandersetzen, die ihn ungerecht behandelt, wird er versuchen, dieser mit Mitgefühl zu begegnen und sie zu verstehen. Er wird ihr Glück wünschen und jede Form von aggressiver Gegenreaktion zu vermeiden suchen. Hat er gar die Bodhisattva-Gelübde abgelegt, bei denen man wünscht, den anderen vom Leiden zu befreien, muss er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten bemühen, dies in die Tat umzusetzen. Seine Motivation dem anderen gegenüber wird grundlegend gut sein.
    Welche Umstände uns also auch begegnen mögen, wir sollten uns immer bemühen, menschliche Qualitäten wie Güte, Freundlichkeit und Mitgefühl zu entwickeln. Darin besteht aus meiner Sicht die wirkliche spirituelle Praxis. Alle Menschen, ob religiös oder nicht, können sich darin üben, ihren
Geist zum Positiven hin zu verändern. Das Wichtigste dabei ist und bleibt aber, dass sie das Gelernte in ihrem täglichen Leben umsetzen.

    Ich stelle diesen Körper
allen Wesen zur freien Verfügung.
Mögen sie damit verfahren,
wie es ihnen am besten erscheint,
ihn töten, beschimpfen oder schlagen.
Mögen sie mit meinem Körper spielen,
mögen sie sich damit vergnügen und ihn verspotten.
Da ich ihnen meinen Körper geschenkt habe,
warum sollte er mir noch wichtig sein?
Entstehen zornige oder hingebungsvolle Gedanken
bei jenen, die mir begegnen,
so möge auch dies zur dauerhaften Ursache
der Verwirklichung all ihrer Wünsche werden!
Mögen die, die mich beschimpfen oder verspotten,
das Glück erfahren, Erleuchtung zu erlangen!
    Shantideva

Das Lächeln der Leerheit
    W eisheit im buddhistischen Sinne meint die Erfahrung der Leerheit, bei der man erkennt, dass nichts aus sich selbst heraus existiert. Die Dinge manifestieren sich in wechselseitiger Abhängigkeit. Die Methode – also die »geschickten Mittel« – geht stets Hand in Hand mit der Weisheit und bezieht sich wiederum auf das Mitgefühl, auf eine selbstlose Motivation und die Erkenntnis des Gesetzes von Ursache und Wirkung.
    Die buddhistische Philosophie lehrt, dass alle Phänomene unbeständig sind und nur in wechselseitiger Abhängigkeit existieren. Leer und frei von einem Selbst manifestieren sie sich, dem Gesetz von Ursache und Wirkung folgend, auf der relativen Ebene.
    Die Dinge existieren also auf der Ebene der relativen Wahrheit, eben aus dem Grund, weil sie auf der Ebene der absoluten Wahrheit nicht an sich existieren.
    Relative
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