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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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bringe euch hin«, antwortete er knapp.
    * * *
    Früh am nächsten Morgen standen die vier in einer runden Kammer tief unter dem Palast. Der rote Stern schwebte sanft in der Mitte des Raums und strahlte ein weiches Licht aus. Andris’ durchscheinender Körper schien aus rosafarbenem Kristall zu bestehen, in seinen Augen brannte ein Feuer, das an einem verborgenen Ort tief in seinem Inneren seinen Ursprung zu haben schien.
    »Ich habe viele Male versucht, ihn zu zerstören«, sagte Zalathorm. »Aber einer seiner Erschaffer genügt nicht. Möge Mystra euch Erfolg bescheren.«
    Andris zog sein Schwert, nahm es in beide Hände und begann, sich um die eigene Achse zu drehen. Mit aller Kraft wirbelte er die schwere Waffe herum und führte sie dem Kristall entgegen. Im nächsten Augenblick wurden sein Schwert in die eine und Andris in die andere Richtung geschleudert. Nachdem sich das Schwert aus seinem Griff gelöst hatte, verlor es seine Transparenz und schlug scheppernd auf dem Boden auf.
    Andris erhob sich langsam. »Vielleicht müssen wir alle zugleich zuschlagen«, überlegte er.
    Matteo und Tzigone bezogen um den Edelstein herum Stellung.
    »Von oben«, riet Andris. »Dann wird niemand vom Rückprall getroffen.«
    Matteo zählte ein, dann ließen sie alle ihre Waffen herabsausen. Doch ehe sie dem Artefakt zu nahe kommen konnten, wurden ihnen ihre Schwerter aus der Hand gerissen, die sich zu einem Dreifuß formierten und über dem Edelstein in der Luft schwebten.
    »Soviel zum gemeinsamen Vorgehen«, murmelte Tzigone und betrachtete die Waffen.
    Andris ging nachdenklich um das Artefakt herum. »Die Prinzessin soll es allein versuchen.«
    Tzigone gab einen unfreundlichen Laut von sich, ging aber langsam auf den Edelstein zu und legte vorsichtig die Finger an eine Spitze des Sterns. Lange stand sie schweigend da, ihre Miene nahm einen schmerzenden Ausdruck an.
    »So viele«, sagte sie erschrocken. »Ich war nur für wenige Tage eine Gefangene im Finsteren Feenhof, doch diese Elfen sind seit über 200 Jahren in Gefangenschaft.«
    Sie zog die Hand zurück und wandte sich Zalathorm zu. Ihre Augen waren weit aufgerissen, da sie verstanden hatte. »Keturah weiß, wie es gelingen kann! Darum wollte Kiva sie haben – darum hat sie sie in den Palast gebracht!«
    Sie wartete, daß der König ihre Vermutung bestätigte. »Denkbar«, räumte er schließlich ein.
    Tzigone stürmte bereits durch die Korridore zur Königin.
    * * *
    Die Menge, die sich auf dem Duellfeld eingefunden hatte, war weit von den geeinten, disziplinierten Heerscharen aus Zalathorms Vision entfernt. Magierherren und ihre Gefolgsleute standen in gesonderten Reihen und beäugten mißtrauisch ihre Rivalen. Jede Gruppe präsentierte eine Fülle von Magiern, Klerikern und Söldnern. Der Zauberkampf gegen Zalathorm würde nur der Anfang sein, denn jeder, der den König erfolgreich herausforderte, würde all seine Anhänger brauchen, um die errungene Krone gegen die Konkurrenten zu behaupten.
    Procopio hatte als Oberbürgermeister die gesamte Miliz der Stadt hinter sich. Er schritt die Reihen ab. Die Kämpfer, die durch die jüngste Schlacht stark dezimiert worden waren und die Streitigkeiten der Magier untereinander mit Verwirrung betrachteten, waren unsicher, welchen Zweck sie erfüllten. Der Magier an seiner Seite wirkte noch unsicherer. Malchior Belajoon, der den König fordern würde, betrachtete mit Sorge das Aufgebot seiner Rivalen.
    »Vielleicht ist dies nicht der Zeitpunkt, um Anspruch auf den Thron zu erheben«, überlegte Malchior.
    »Der König hieß jeden Herausforderer willkommen. Eure Abstammung ist so gut wie seine, und die Ereignisse der jüngsten Zeit haben schmerzlich erkennen lassen, daß Zalathorm an Kraft verloren hat. Welche Gelegenheit könnte besser sein?«
    »Ich habe den Nekromanten-Zauber nicht gewirkt.«
    »Das ist egal. Zalathorm hat eine Herausforderung ausgesprochen, und die Ehre gebietet es ihm, auf jeden zu reagieren, der gegen ihn antreten will.«
    Wieder wanderte Malchior Belajoonss Blick über die versammelten Truppen. »Was ist mit dem Aufruf des Königs, Geschlossenheit zu wahren, bis der im Verborgenen agierende Magier entlarvt ist?«
    Procopio wischte den Einwand weg. Ehe er aber etwas sagen konnte, öffnete sich vor dem Wald ein gigantisches Oval aus flimmernder Schwärze, das wie ein Riß in eine dunkle Ebene wirkte.
    Krieger kamen herausgeströmt, abscheuliche untote Geschöpfe, die nach Zerfall und Brackwasser stanken.

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