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Ratgeber Aggressives Verhalten

Ratgeber Aggressives Verhalten

Titel: Ratgeber Aggressives Verhalten
Autoren: Doepfner und Schmidt Petermann
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natürlichen Folgen seines Handelns erfährt. Regeln Sie nicht die Folgen für das Kind. Es ist wichtig, dass Ihr Kind frühzeitig die Konsequenzen seines Handelns trägt und nicht erst dann, wenn es vor Gericht steht.

13 Was können Kinder und Jugendliche tun?
    Dieses Kapitel wendet sich an Kinder und Jugendliche ab dem Alter von zehn oder elf Jahren. Dieser Ratgeber informiert über Kinder und Jugendliche, die im Umgang mit anderen häufig „anecken“, ihren Ärger schlecht in den Griff bekommen und bei vielen Kindern nicht beliebt sind, da sie ständig das Spiel oder das Zusammensein ihrer Alterskameraden stören.
    Kinder und Jugendliche mit aggressivem Verhalten ecken jedoch nicht nur bei Gleichaltrigen an, sondern haben meistens auch Probleme in der Schule und vor allem mit ihren Eltern. Als Jugendliche sind sie manchmal über ihr Schicksal sehr bedrückt, sie sind pessimistisch was ihre Zukunft angeht und denken oft, dass doch alles egal ist und sie sowieso „das Letzte“ sind. Solche Jugendlichen haben dann auch keine Lust mehr, sich anzustrengen und verweigern jede Leistung in der Schule oder am Ausbildungsplatz.
    Da du dich selbst am besten kennst, kannst du dir – wenn du willst – auch gut helfen. Wir stellen dir aus diesem Grund einige Tipps zusammen, die schon anderen in deiner Lage geholfen haben. Hier unsere Tipps:
    Fünf Tipps für Kinder und Jugendliche, die ihre Wut nicht in den Griff bekommen und ständig mit anderen anecken:
    1. Verschaffe dir Klarheit über deine Probleme!
    2. Bestimme deine Ziele und mache einen Plan!
    3. Gehe die Probleme frühzeitig an!
    4. Suche dir bei Konflikten neue Lösungen!
    5. Übe die neuen Lösungen!
1
Verschaffe dir Klarheit über deine Probleme! Überlege dir ganz genau, wo deine Probleme sind. Bleibe nicht bei allgemeinen Aussagen stehen (z.B. der Lehrer mag mich nicht, die anderen sind doof, ich kann mich nicht beherrschen), sondern versuche, jedes einzelne Problem möglichst genau zu beschreiben (z.B. wenn man mich kritisiert, seh’ ich rot; die anderen wollen mich nicht mitspielen lassen, dann mach’ ich halt das Spiel kaputt; meine Kameraden reden schlecht über mich, das zahl’ ich denen dann heim).
2
Bestimme deine Ziele und mache dir einen Plan! Wenn du dir klar darüber bist, dass du etwas an deinem Verhalten ändern willst, dann gehe in kleinen Schritten vor – ohne das große Ziel aus den Augen zu verlieren. Wenn du einen Schritt erreicht hast, freue dich darüber und lobe dich dafür oder unternehme etwas Schönes. Manchmal ist es auch hilfreich, wenn du dann mit Familienmitgliedern (deinen Geschwistern und/oder Eltern) etwas unternimmst, was Ihr Euch schon lange vorgenommen habt (z.B. einen Ausflug). Schöne gemeinsame Dinge mit deiner Familie helfen dir auch dabei, manchen Streit und manche Auseinandersetzung zu überwinden. Nehme dir auch schöne Dinge mit deinen Freunden vor (z.B. einen Kinobesuch). Suche dir deine Freunde dafür genau aus. Wenn Ihr in der Gruppe oder du alleine andere ärgert, dann ist das nicht o.k. Geht mit Euren Kameraden so um, wie du dir wünscht, dass deine Freunde/Kameraden mit dir umgehen. Rede mit deinen Freunden, mit denen du die meiste Zeit verbringst, darüber. Bei solchen Gesprächen bist du dann ein Held, wenn du Mut hast und eine eigene Meinung hast
    – sei kein Mitläufer, der sich zu jeder Verrücktheit verführen lässt oder feige anpasst. Sag’ deinen Freunden zum Beispiel, dass ein Zeichen von Stärke ist, wenn man
    – Schwächeren hilft,
    – einen Streit fair führt,
    – großzügig ist und nachgibt (anderen Recht gibt).

3
Gehe die Probleme frühzeitig an! Du denkst dir manchmal, dass deine Eltern, Lehrer und Kameraden dir Böses wollen. Die Lehrer trauen dir in der Schule nichts zu; deine Eltern glauben, dass du in der Schule ein Faultier bist und nur Quatsch im Kopf hast. Von deinen Freunden vermutest du, dass sie nur zu dir halten, weil du stärker bist und sie unter Druck setzt. Bei vielen deiner Freunde, so denkst du häufig, musst du immer auf der Hut sein, dass du nicht reingelegt wirst. Wenn du ganz schlecht drauf bist, siehst du überall Feinde, willst dich verteidigen und bist auf „Rache“ aus.
    Jeder von uns sieht die Welt mit seinen eigenen Augen, aber viele Vermutungen, zum Beispiel, dass andere einem etwas Böses wollen, treffen so nicht zu. Wenn du wütend bist und andere dich ärgern, sieht man die Welt einseitig und fühlt sich angegriffen. Mit solchen Unterstellungen
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