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Rasputins Tochter

Rasputins Tochter

Titel: Rasputins Tochter
Autoren: Robert Alexander
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hatte einen Jungen gegeben, der mich so grob wie ein Hahn geküsst hatte - aber es war das erste Mal, dass ein Kuss vor Vergnügen gebrannt hatte. Ich hatte nie so etwas gefühlt, der Hitzeandrang, der fast augenblicklich von meinen Lippen durch meinen Körper zischte, und den ganzen Weg meine Beine hinunter. So gewaltig war er, dass ich erschrocken zurückzuckte.
    „Ich … ich -“, begann ich, meine zitternden Finger fassten hoch und berührten seinen weichen Bart. „Ich hatte Angst, ich hätte dich verpasst.“
    „Aber du hast es nicht.“
    „Ich konnte nicht früher weg.“
    „Ich hätte die ganze Nacht gewartet“, sagte er, beugte sich vor und küsste mich auf die Wange.
    So sehr jeder Teil von mir ihn wollte, wollte ich zur selben Zeit davonlaufen. Vielleicht hatte Dunja Recht. Vielleicht war er nur hinter einem her.
    „Hör zu, Sascha, ich … ich kann jetzt nicht bleiben. Ich muss zurückgehen“, sagte ich, während ich schnell einen Plan formte. „Wir kommen am Morgen in Pokrowskoje an, aber wirst du mich später besuchen kommen? Bei uns zu Hause?“
    „Sage mir einfach wo, sage mir einfach wann.“
    „Jeder im Dorf kann dir sagen, wo wir wohnen. Warte draußen vor unserem Tor um fünf. Papa geht immer spät am Nachmittag zum Postamt. Ich werde mit ihm gehen und du kannst uns grüßen, wenn wir zurückkommen. Ich werde sehen, dass Papa dich einlädt, uns beim Abendessen Gesellschaft zu leisten.“
    „Das wäre eine große Ehre.“
    „Und vergiss deine Poesie nicht!“, sagte ich, als ich davoneilte.
    „Natürlich.“
     
    Ich hätte es besser wissen müssen. Ich hätte wissen müssen, dass seine Absichten alles als ehrenwert waren. Dann wiederum, wie hätte ich es ahnen können?
    Zu Hause am folgenden Tag probte ich in meinem Kopf, wie ich Papa Sascha vorstellen würde und ihn dazu brächte, in an unseren Tisch einzuladen. Ich hatte nie einen Mann, der mich besuchte. Dann wiederum war der Augenblick vielleicht verloren und Sascha würde sein Wort ein zweites Mal nicht halten.
    Schließlich irgendwann nach vier stand Papa auf, um zum Postamt zu gehen, und ich sprang bei der Gelegenheit, ihn zu begleiten, auf. nachdem er seine Telegramme dem Beamten diktiert hatte, kehrten wir nach Hause zurück, mein Arm in seinem eingehängt. Natürlich war ich beinahe vor Erwartung ohnmächtig. Tatsächlich konnte ich es nicht glauben, als Papa und ich um die Ecke an der kleinen Hütte der Jungfer Petrowa abbogen, und dort in einer Gruppe von sechs oder sieben Personen, die an unserem Tor versammelt waren, um Papas Segen zu erbitten, stand Sascha ordentlich gekleidet, sein Haar gekämmt. Erregt kam meine Hand in einem kleinen, impulsiven Winken hoch. Wie verlegen blickte er weg
    Als wir uns unserem Heim näherten, brach die traurige Gruppe der Bittsteller in einen pathetischen Chor aus.
    „Vater Grigori!“
    „Hilf mir, Vater!“
    „Herr, habe Barmherzigkeit!“
    Zuerst bemerkte ich niemanden außer Sascha natürlich, aber dann sah ich einen Mann auf Krücken, eine Frau in Trauerkleidung ganz in Schwarz, und dann am schrecklichsten, eine kleine entstellte Frau, ihre Nase verheert und halb weggefressen.
    „Vater Grigori! Vater Grigori!“, rief sie Mitleid erregend. „Hilf mir, bitte!“
    Sascha, einen strengen Blick auf seinem Gesicht, kam neben dieser armen Frau herauf und half ihr, indem er die anderen beiseite stieß und sie nach vorne schob. Als sie nur Schritte von meinem Vater entfernt war, hielt Sascha sogar die anderen zurück, indem er ihren Zugang klar und frei hielt. Aber statt zu suchen, die Hand meines Vaters zu küssen oder um seinen Segen auf die Knie zu fallen, griff die arme Frau mit der abscheulichen Nase in die Falten ihres Kleides und zog ein langes gebogenes Messer heraus.
    „Tod dem Antichristen!“, schrie sie, als sie einen Sprung nach vorne machte und die Klinge in den Bauch meines Vaters stieß.
    Direkt vor mir sah ich das lange Messer vollkommen in Papa verschwinden, ihn vom Nabel bis zum Brustbein aufschneiden, und ich schrie so laut, dass meine eigenen Ohren taub wurden. Mein Vater, der wie ein wildes Tier stöhnte, zuckte zurück und Blut spritzte aus ihm wie eine Fontäne. Er stolperte davon, und als ich die Hand ausstreckte, um ihn zu packen, sah ich einen Berg rosa Eingeweide herauskommen.
    Wieder attackierte die Angreiferin Papa, ihr Messer hoch erhoben, ihre Stimme ein Schrei. „Tod dem Antichristen!“
    In dem Chaos suchte ich Sascha und sah, wie er zurückblieb, als
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