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Rashminder Tage 01 (German Edition)

Rashminder Tage 01 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 01 (German Edition)
Autoren: Sandra Gernt
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Gefühl von Kälte unterdrücken müssen, nachdem er ohne Mantel den Schaden am Dach inspiziert hatte, war ihm jetzt viel zu heiß.
    Was ihn daran erinnerte, dass sein Partner weiterhin Strafe verdient hatte. Auf den Knien sollte er liegen und ihn verwöhnen, statt sich wohlig unter seinen Händen zu räkeln! Oder sollte er ihn erst auf den Esstisch legen und durchnehmen, und sich danach als Vorbereitung für die zweite Runde …
    Es klopfte.
    Eryk fluchte innerlich, konnte das Pack sie nicht in Ruhe lassen? Sie hatten nur so wenig Zeit, bis sie zurück in den Schnee mussten.
    „Du bleibst so“, befahl er etwas zu harsch, als Kaiden sich von ihm lösen wollte, sicherlich, um zurück in seine Kleider schlüpfen.
    Kaiden starrte ihn ein wenig erschrocken an, aber dann breitete sich das unverschämte Grinsen über sein sommersprossiges Koboldgesicht aus, für das Eryk ihn so sehr liebte. Der allerschönste Vorteil der magischen Ringe lag darin, dass sie sich auch inmitten eines rührseligen Gedichtsvortrages, umgeben von reizenden alten Jungfern lieben könnten, ohne dass irgendjemand etwas bemerkte.
    Er atmete tief durch und blieb nackt, als er zur Tür ging, an der es gerade zum zweiten Mal hämmerte. Anhand des Klopfrhythmus ahnte Eryk bereits, wer dort draußen war, und tatsächlich: Es war Lark, der mit gewohnt ausdrucksloser Miene dastand.
     
    Ein undeutliches Gefühl hatte Lark hergetrieben. Für gewöhnlich wusste er ganz genau, warum er zu einem bestimmten Ort ging, selbst wenn er bloß einer Ahnung folgte. Er besuchte Eryk und Kaiden gerne, oft genug um lediglich zu plaudern, Karten zu spielen und anderweitig Geselligkeit zu genießen. Seit der ersten Aktion gegen Naxander hatte sich das langsam entwickelt, obwohl sie auch vorher schon befreundet gewesen waren. Viel zu selten konnte er sich solche Stunden des Müßiggangs gönnen. Diesmal hatte er einen wichtigen Grund, hier zu sein, der allerdings hätte warten können. Doch das Gefühl, das ihn unvermittelt gepackt und gezwungen hatte, alles fallen zu lassen und sich durch den Schnee herzukämpfen, war ihm so noch nicht untergekommen.
    An Eryks ungeduldigem Gesichtsausdruck erkannte er, dass er gerade störte. Ein wenig zögerlich folgte er seinem langjährigen Freund ins Haus, während er weiter grübelte, was ihn eigentlich innerlich bewegte.
    Kaiden begrüßte ihn herzlich mit Handschlag. Für jeden anderen wäre die Illusion perfekt gewesen, die ihm einen ordentlich bekleideten jungen Mann präsentierte, der ihn anlächelte und bat Platz zu nehmen und sich wie gewohnt zuhause zu fühlen. Lark hingegen spürte, dass hier unterschwellige Magie am Werke war. Seine Finger fuhren über das scheinbar so schlichte Lederband, das er am linken Handgelenk trug. Amisha hatte es ihm geschenkt. Torgens Tochter besaß wirklich atemberaubende magische Kräfte. Warum sie das getan hatte, wusste nur sie selbst. Dieses Band kämpfte gegen die rituelle Dämpfung, mit der Priester Lark als Kind die Magie gefesselt hatte. Seine Wahrheitsmagie der siebten Nanchra zu binden, hätte Lark beinahe umgebracht. Die meisten Priester führten ein glückliches und erfülltes Leben, trotz der gewaltsamen Unterdrückung ihrer angeborenen Kräfte. Er hingegen hatte gelitten und litt immer noch, so sehr, dass er den Tempel schon als junger Mann verlassen hatte. Amishas Artefaktmagie konnte das Ritual nicht mit einem Schlag ungeschehen machen. Er hörte ihre Worte, als hätte sie gerade erst zu ihm gesprochen statt vor drei Wochen:
    „Es ist, als wäre deine Magie ein Samenkorn, das in einer riesigen erdgefüllten Kiste ruht, die von unzähligen Seilschlingen umwickelt wurde. Die meisten Priester fühlen diesen winzigen Samen nicht, doch deiner hat begonnen, in der Finsternis auszutreiben und seine Wurzeln durch die Erde zu ziehen. Sie stoßen an die Grenzen der Kiste, und das ist es, was dich so grausam quält. Du greifst beständig auf deine angeborenen instinktiven Fähigkeiten zurück, viel stärker, als es einem Priester möglich sein sollte. Die Magie wütet in dir und will hinaus und kann es nicht. Die Kraft meines Artefaktes wird sich nur langsam durch die Fesseln arbeiten können, denn das Ritual der Priester ist sehr mächtig. Eine Schlinge nach der anderen wird fallen, ein Prozess, der Monate, vielleicht sogar Jahre dauern wird. Ob du deine Fesseln jemals vollständig sprengen und dich befreien kannst, wird die Zeit bringen, versprechen kann ich es dir nicht.“
    Wenn Lark
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