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Rashminder Nächte 2 (German Edition)

Rashminder Nächte 2 (German Edition)

Titel: Rashminder Nächte 2 (German Edition)
Autoren: Sandra Gernt
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sag, dass du das nicht willst!“, flehte Eryk verzweifelt, kniete neben ihm nieder, zog Kaiden zu sich auf den Boden. „Gibt es keinen Zaubertrank, der mir das Verlangen nehmen kann?“
    Kaiden schüttelte stumm den Kopf. Selbstverständlich gab es Tränke und Zauber dieser Art, aber er wusste, damit würde er großen Schaden anrichten.
    „So sei es!“, wisperte Eryk und eroberte mit atemberaubender Sanftheit Kaidens Mund. Es war ein solch schönes Gefühl, ein vollkommener Augenblick, den man bis in alle Ewigkeit ausdehnen wollte. Seufzend vor Glück und erwachender Leidenschaft reckte Kaiden sich ihm entgegen, ließ sich halten und verwöhnen. Nichts sollte sie stören, auch nicht dieses penetrante Klopfen an der Haustür …
    Klopfen?
    Leicht verwirrt und außer Atem löste er sich von Eryk. Als sie sich diesen geheimen Kellerbereich eingerichtet hatten, war ihre erste Sorge gewesen, jegliches Klopfen oder vorwitzige Besucher, die einfach hereinplatzten, auf jeden Fall hören zu können. Ein kaum sichtbarer Lichtschacht führte von beiden geheimen Kellerräumen nach oben und transportierte Geräusche von der Wohnstube herab – und umgekehrt. Sie durften hier unten nicht zu laut sein.
    Es klopfte erneut, sehr ungeduldig diesmal.
    Kaiden stand zögerlich auf. Er wusste, damit war der wunderbare Moment zerstört, möglicherweise endgültig. Eryk war bleich und wich seinem Blick aus.
    „Zu dieser Stunde muss es wichtig sein, beeil dich“, murmelte er. Niemals zuvor hatte Kaiden ihn so gesehen, verletzlich, verloren, hilflos. Er kniete noch immer am Boden, hatte die Arme um sich geschlungen. Erst jetzt wurde Kaiden bewusst, was sie da gerade riskiert hatten. Ihr Götter! Welch ein Wahnsinn! Ein einziger Wahrheitszauber würde sie enttarnen, sollten sie sich tatsächlich ihrem Verlangen hingeben und sie anschließend angeklagt werden.
    Wortlos wandte Kaiden sich um und eilte nach oben. Die Gesetze waren strikt, was seinen Grund hatte. In grauer Vorzeit war es üblich gewesen, dass Magier sich an ihren Schülern bedienten . Sexuelle Erregung steigerte die magische Kraft, wobei Sex mit Magiern einen höheren Effekt besaß – sie besaßen mehr Lebensenergie als normale Menschen und besonders Jugendliche sprühten geradezu vor Kraft. Wer keinen Schüler hatte, versklavte sich oft wehrlose Nichtzauberer. Junge Männer wurden bevorzugt, da sie nicht schwanger werden konnten, wie es Frauen lästigerweise geschah. Beinahe wären alle Magier vollständig ausgerottet worden, als sich König, Priesterschaft und Bevölkerung zusammengerottet hatten, um dem Treiben ein Ende zu setzen. Verhindert hatte das ein Abkommen, das mit Fluchmagie besiegelt worden war und alle Magier band. Der jeweilige König bestimmte, wer Mitglied des Gildenrates wurde. Mädchen auszubilden war fortan untersagt, sie wurden ausnahmslos in die Tempel gebracht, sobald sich Magie zeigte. Und jegliche Liebschaft zwischen Männern, schon vorher ungern gesehen, wurde zum Schwerverbrechen erklärt, wobei man Magier sehr genau beobachtete. Niemals wieder sollte ein Zauberer sich an seinen Schülern oder wehrlosen Bürgern vergreifen! Dass man ihn, Kaiden, nicht längst zu den Stadtoberen gerufen hatte, um ihn auf Unzucht zu prüfen, lag möglicherweise am Gildenrat selbst. Sie hatten die Macht, ihn zu schützen, wenn sie das wollten und seine Vereinigung mit Eryk hatte einem gerechten Zweck gedient. Falls allerdings das Gerede der Nachbarschaft weiterhin überhandnehmen sollte, dann konnte selbst der Rat nichts mehr für ihn tun. Er durfte sich Eryk nicht hingeben, es würde sie beide umbringen.
    Bevor es zum dritten Mal klopfte, griff er nach dem Türriegel.
    Ein Junge in zerschlissener Kleidung stand dort, ungeduldig auf den bloßen Zehen wippend.
    „Ein Brief für Euch!“, rief er, kaum dass die Tür geöffnet war und Kaiden die Nasenspitze rausgestreckt hatte. Kaiden konnte nichts erwidern oder auch nur daran denken, dem Boten eine Entlohnung anzubieten – der Junge war bereits verschwunden. Offenbar hatte man ihn sehr großzügig bezahlt. Oder aber die Gerüchte über unzüchtige Männer in diesem Haus waren ernster als befürchtet, sodass der Junge vor Angst geflohen war …
    Als Kaiden einen Blick auf das Siegel warf, stöhnte er innerlich auf. Der Bote war sehr, sehr großzügig bezahlt worden, daran gab es zumindest keinen Zweifel. Vermutlich war er nicht freiwillig hergekommen.
    „Von wem ist das?“ Eryk trat zu ihm, vollständig bekleidet
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