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Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)

Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)

Titel: Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)
Autoren: Kathleen Eagle
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zum Tisch. „Reine Gewohnheit nehme ich an. Ist eine nette Abwechslung, mal von einem Teller zu essen.“
    „Und dies ist ein toller Tisch.“ Sie saß auf der Bank und überließ ihm den Stuhl.
    „Der war schon hier, als ich eingezogen bin. Man setzt sich allein hin, schaut zum Ende hinüber und weiß, wie sich der Typ im Fernsehen gefühlt hat, nachdem seine Frau ihn verlassen und die acht Kinder mitgenommen hat.“
    „Der Mann ist gegangen“, widersprach Skyler. „Kate hat die acht Kinder, das Haus und die Show bekommen. Ich kann nicht glauben, dass du dir so etwas ansiehst.“
    „Hin und wieder steigt man mal in einem Hotel ab, in dem es Kabelfernsehen gibt. Ich weiß nur, die beiden haben sich für diese Dokusoap beworben, weil sie acht kleine Kinder haben, und dann trennen sie sich.“ Er zuckte mit den Schultern. „Und die hatten auch so einen langen Tisch.“
    „So ist das Leben im Fernsehen.“ Sie lächelte. „Es hält sich nicht immer ans Drehbuch. Aber das hier ist die Realität. Auf geht’s, die Straße wartet.“
    „Immer mit der Ruhe“, sagte er und legte die Gabel ab. „Ich schleife dich nirgendwohin.“ Er tastete unter dem Tisch nach ihrer Hand, hob sie an und betrachtete ihre Fingernägel. „Dachte ich es mir doch. Krallen. Wenn du jemals ein Kind hast, musst du sie schneiden.“
    „So lang sind sie gar nicht.“
    „Sie sind spitz.“ Er ließ ihre Hand los, nahm seinen Teller und stand auf. „Ich rufe ihn an und sage ihm, dass jetzt kein guter Zeitpunkt ist.“
    Sie schloss die Augen und seufzte. „Tut mir leid. Ich weiß nicht, was mit mir los ist.“
    „Hey“, sagte er sanft und strich über ihre Schulter. „Er will dich doch nur kennenlernen. Es wird kein Bewerbungsgespräch.“
    „Hoffentlich nicht.“
    „Wir wollen nicht ins Fernsehen.“ Er lächelte aufmunternd. „Er schreibt Bücher, und ich sitze im Vorstand der Rodeoreitergewerkschaft, aber wir sind ganz normale Menschen.“
    Wortlos räumten sie die Küche auf. Wir sind gut zusammen. Was genau meinte er damit? Sie arbeiteten gut zusammen, das war nicht zu bestreiten. Alles, was sie anpackten, klappte. Wo sie aufhörte, übernahm er, und umgekehrt. Vielleicht sollten wir gar nicht so viel reden, dachte Skyler. Einem Mann zu sagen, was man wirklich wollte, war eine riskante Sache.
    „Meinetwegen, Honey“, konnte er sagen und ihr den Gefallen tun. Er konnte einen ignorieren. Oder er behandelte einen wie ein Kind und behauptete, dass man nicht wusste, was gut für einen war. Traces Einstellung schien in keine dieser Schubladen zu passen. Er war zwar nicht richtig an Bord, aber sie fühlte sich auch nicht zurückgewiesen.
    Wie machte er das bloß?
    „Ich rufe Mike an und lasse ihn wissen, wo ich bin“, sagte sie und ging den Flur entlang, um ihre Tasche zu packen.
    „Ja, tu das.“
    Was sollte das nun wieder heißen? Am liebsten hätte sie kehrtgemacht, sich vor ihm aufgebaut und ihm erklärt, wie wichtig es war, miteinander zu reden. Und dass jeder, mit dem sie zusammenlebte, sich darauf verlassen konnte, dass sie sich mit ihm abstimmte. Dass er keine Angst zu haben brauchte, dass sie einfach verschwand, ohne sich von ihm zu verabschieden. Das war nie ihre Art gewesen, und sie würde auch jetzt nicht damit anfangen.
    Aber sie behielt es für sich. Wenn sie es ihm sagen musste, kannte er sie nicht. Und sie ihn nicht. Nicht wirklich. Gut zusammenzuleben und etwas übereinander zu lernen – das klang wie das Lebensmotto ihres Vaters. Und ihre Mutter hatte zu ihm gehalten, weil er sich mit allen Menschen verstand und sich jeden Tag darauf freute, sie besser kennenzulernen. Es war eine schöne Idee.
    Ihr Vater hatte viele schöne Ideen gehabt, aber die reichten nicht. Er hatte sich um die kleinen Dinge gekümmert, Löcher geflickt, prächtige Tomaten angebaut und leckere Gemüsesuppe gekocht, aber er hatte das Melken gehasst, was bei einem Milchfarmer ein echtes Manko war. Er war untergegangen. In Milch und Whiskey ertrunken.
    Trace ist jung, sagte sie sich. Ihm blieb noch genug Zeit, den richtigen Kurs zu finden, neue Menschen kennenzulernen und vielleicht sogar der Frau zu begegnen, die zu ihm passte. Sie dagegen hatte Verpflichtungen. Und vor allem wusste sie, dass es einfach war, sich mit atemberaubendem Sex aus der Wirklichkeit zu flüchten. Vor der bitteren Tatsache, dass es außerhalb des Betts nicht viele Gemeinsamkeiten gab.
    Zwei attraktive Körper fanden schnell zueinander, aber Körper veränderten
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