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Rätsel um die alte Villa

Rätsel um die alte Villa

Titel: Rätsel um die alte Villa
Autoren: Stefan Wolf
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taten,
als wüßten sie nicht mal, wie man das Wort Spicken buchstabiert.
    Als Klößchen mit Tarzan kurz
vor 12.00 Uhr ins ADLERNEST kam, seufzte er: „Gott sei Dank, daß die Woche um
ist. In doppelter Hinsicht meine ich das. Einmal wegen der verdammten
Schinderei. Zum andern, weil es morgen endlich losgeht. Ich sehe mich schon,
wie ich in Walchenau Goldbarren schleppe und in Edelsteinen wühle. Hoffentlich
kann ich heute nacht schlafen.“
    Tarzan lächelte. Punkt zwölf
schaltete er sein Radio ein, um Nachrichten zu hören.
    Es war das Übliche: Überall in
der Welt Mord und Totschlag, überall Schlamassel. Es konnte einen wundem, daß
die Menschheit — bei soviel Gemeinheit untereinander - überhaupt noch
existierte.
    Zum Schluß wurden
Lokalnachrichten verlesen.
    Tarzan horchte auf, als von
Geisterfahrern die Rede war.
    „... haben kurz vor der
Abfahrt Mühlberg einen Unfall verursacht“, hieß es. „Ein Wagen, der von
ihnen gestreift wurde, prallte gegen die Leitplanke. Die Insassen, ein Ehepaar
aus Mühlberg, wurden verletzt. Bei den Geisterfahrern handelte es sich
vermutlich um das Paar, das diesen Autobahnabschnitt schon seit einiger Zeit
unsicher macht: Einen jungen Mann mit auffallend blonden Haaren und eine etwa
gleichaltrige Frau, die als dunkelhaarig beschrieben wird. Sie konnten
entkommen, bevor die Zufahrten von der Polizei abgeriegelt wurden.“
    „Soll denn das endlos gehen?“
sagte Klößchen.
    Tarzan schaltete sein Radio
aus. „Hast du Galster neulich gesehen?“
    „Nur ganz flüchtig. Beschreiben
könnte ich ihn nicht.“
    „Er ist blond. Hellblond.“
    „Das ist ja kein Fehler.“
    „Dolores Pfau hat lange, dunkle
Haare. Typ Zigeunerin.“
    „Hübsch ist sie“, meinte
Klößchen. „Das muß man ihr lassen. Wenn nur der Charakter... He! Worauf spielst
du an?“
    „Merkst du es endlich?“
    „Ja, also... Aber... Nein, das
kann...“ Entgeistert starrte er Tarzan an, ohne weiter zu reden.
    „Die Beschreibung der
Geisterfahrer“, sagte der, „paßt haargenau auf Galster und Dolores Pfau. Hinzu
kommt, daß die neulich einen Wagen fuhren, der ihnen ganz bestimmt nicht
zukommt. Vielleicht hatte Gaby recht. Vielleicht war der Wagen gestohlen.“

15. Der Schatz im See
     
    Der Samstagmorgen belohnte die
Mühsal der Woche mit strahlendem Sonnenschein.
    Tarzan und Klößchen hatten sich
für den ganzen Tag abgemeldet. Schon eine halbe Stunde vor der Abfahrt nach
Kirchberg fanden sie sich auf dem Busbahnhof ein. In der Nähe war ein
Parkplatz, wo man auch Räder zurücklassen konnte. Mit ihren Kabelschlössern
ketteten sie die Drahtesel an den Fahrradständer.
    Gaby und Karl hatten sich
unterwegs getroffen und kamen gemeinsam. Am Schalter lösten die vier dann Hin-
und Rückfahrt.
    „Ihr werdet es nicht glauben“,
sagte Gaby. „Aber vorhin habe ich Dolores Pfau gesehen. Sie stand an der
Straßenecke, von der man unser Geschäft sehen kann. Als ich aus dem Haus kam,
hat sie sich schnell verdrückt. Aber von weitem habe ich sie dann nochmal
bemerkt. Es scheint fast, sie beobachtet mich.“
    „Unsere Namen kennt sie“, sagte
Tarzan. „Das ließ sich während der Aussagen auf dem Polizeirevier nicht
verhindern. Das Pärchen ist hartnäckig. Firma Galster und Pfau werden wir noch
öfter in unserer Nähe bemerken. Von mir aus. Habe ich euch schon erzählt, was
ich vermute: Die beiden könnten die berüchtigten Geisterfahrer sein. Die
Personenbeschreibung paßt wie die Faust aufs Auge — und die charakterliche
Voraussetzung sicherlich auch.“
    Darüber redeten sie noch, als
sie längst im Bus saßen und aus der Stadt hinaus fuhren. So ungeheuerlich die
Vermutung war — bei näherem Hinsehen wurde sie immer wahrscheinlicher.
    „Das muß ich meinem Papi sagen.
Unbedingt“, nahm Gaby sich vor. „Gleich heute abend.“
    Das hielten die Jungen für
richtig.
    Sie saßen in der letzten Bank.
Gaby hatte einen Fensterplatz, Klößchen eine Tüte mit Proviant. Nur wenige
Leute fuhren mit. Unterwegs stiegen allerdings einige zu.
    Als sie etwa die halbe Strecke
zurückgelegt hatten, fiel Tarzan der Wagen auf. Es war ein heller Mercedes, und
er folgte dem Bus in gleichbleibendem Abstand. Hielt der Bus, hielt auch der
Mercedes. Daß zwei Personen darin saßen, konnte man erkennen. Für Einzelheiten
freilich war die Entfernung zu groß.

    Tarzan, der ungewöhnlich
scharfe Augen hatte, meinte: „Neben dem Fahrer sitzt eine Frau. Mit langem
dunklen Haar. Doch, doch! Das kann ich erkennen. Sie
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