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Rätsel um 2: ... die Grüne Hand

Rätsel um 2: ... die Grüne Hand

Titel: Rätsel um 2: ... die Grüne Hand
Autoren: Enid Blyton
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paßte.
    In Roberts Zimmer war es ein wenig eng geworden. Robert fand es aber sehr gemütlich. Er meinte, das käme vielleicht von der alten, weichen Decke, die die Mutter für Lümmel in eine  Ecke gelegt hatte.
    »Ich glaube zwar nicht, daß Lümmel sie auch nur ein einziges Mal benutzt«, lachte er. »Du weißt doch ganz genau, Mutter, wo er immer schläft. Nämlich zu Stubs’ Füßen.«
    Die Mutter seufzte. Diese Ferien würden wohl noch mehr Aufregung mit sich bringen als alle anderen. Und damit hatte sie ganz recht!

II. Stubs hat zu viel Phantasie
    Inzwischen stand Stubs auf dem Bahnhof und freute sich. Sein Gepäck hatte er, außer einem kleinen Koffer, aufgegeben. Nun mußte er sich nur um Lümmel kümmern. So wartete er auf den Zug, ein sommersprossiger, rothaariger Junge von ungefähr zwölf Jahren. Er ging auf und ab und pfiff sich eins, und Lümmel spitzte die Ohren dazu.
    In der Ferne war das Prusten und Schnauben des herannahenden Zuges zu hören, und im selben Augenblick raste Lümmel in den Wartesaal und verkroch sich unter einem Stuhl.
    Stubs jagte ihm nach und schrie: »Du Idiot! Komm sofort zu rück! Die Leute denken ja, du hast Angst vor Zügen!«
    Doch Lümmel kroch noch weiter unter einen Tisch. »Komm sofort hierher!« schrie Stubs wieder und rutschte auf den Knien hinter ihm her. »Sonst fährt der Zug ohne uns ab.«
    Stubs hatte große Mühe, ihn hervorzuziehen und auf den Arm zu nehmen. Dann jagte er zurück zum Zug. Die Türen wurden gerade zugeschlagen.
    »Steig ein!« rief der Schaffner.
    Der arme Stubs hatte keine Zeit mehr, sich ein Abteil auszusuchen. Eines, in dem nur ganz wenig Leute waren, oder am besten überhaupt niemand. Jetzt schob er Lümmel in das erstbeste, sprang hinterher, landete auf Händen und Knien, der Schaffner schlug die Tür zu, und der Zug fuhr an.
    Lümmel kroch sofort unter eine Bank. »Idiot!« fauchte Stubs.
    »Beinahe hätten wir es nicht mehr geschafft.«
    Dann rappelte er sich auf und wischte sich die Hände am Hosenboden ab. Nur eine einzige Person saß auf einem der Fensterplätze. Diese Person sah Stubs voller Staunen an. Es war ein alter Herr. Er hatte schneeweiße Haare, »eine richtige Mähne«, dachte Stubs, wäßrige, blaue Augen und einen kleinen, weißen Spitzbart.
    »Mein Junge«, sagte er, »es ist nicht ratsam, so spät zu kommen.«
    »Ich habe zwanzig Minuten gewartet«, entgegnete Stubs wü tend. »Los, Lümmel, komm ’raus, du wirst schmutzig!«
    Lümmel erschien mit eingekniffenem Schwanz, und der alte Mann sah ihn voller Widerwillen an.
    »Hunde sollten im Abteil für Traglasten fahren. Sie riechen äußerst stark und unangenehm, und sie kratzen sich stets in aufdringlicher Art und Weise.«
    »Natürlich«, stimmte Stubs ungerührt zu und setzte sich.
    »Hunde riechen immer. Es ist ein herrlicher Geruch. Pferde  riechen auch und Kühe auch. Ich mag das sehr gern und …«
    »Ich habe keineswegs die Absicht, über Gerüche zu diskutieren«, unterbrach ihn der alte Herr. »Ich jedenfalls verabscheue es, wenn Hunde riechen und wenn sie sich kratzen.«
    »Lümmel kratzt sich nie«, sagte Stubs sofort. »Ein Hund kratzt sich nur, wenn er einen Haufen Flöhe hat. Ich halte Lümmel sauber und bürste ihn jeden Tag und …«
    Was war denn das? Lümmel nahm eine eigentümliche Haltung ein und fing an, sich voller Hingebung zu kratzen.
    Stubs stieß ihn an. »Laß das. Hast du nicht gehört, was ich eben gesagt habe?«
    Lümmel warf seinem Herrchen einen schmelzenden Blick zu.
    Dann kratzte er sich weiter. Der alte Herr betrachtete ihn miß billigend. »Kannst du ihn nicht ans andere Ende des Abteils bringen? Du hast mir gerade erklärt, daß Hunde, die sich kratzen, Flöhe haben. Ich fühle mich nicht besonders glücklich in ihrer Nähe.«
    »Wieso?« Stubs rührte sich nicht. »Er hat doch keine Flöhe.
    Noch niemals …«
    »Ich habe auch nicht die Absicht, über Flöhe zu diskutieren«, unterbrach der alte Herr ihn steif. »Aber ich muß sagen, die Kinder von heute scheinen nicht gut erzogen zu sein.«
    Stubs wurde rot, griff in Lümmels Halsband und brachte ihn hastig ans andere Ende des Abteils. Er schämte sich sehr.
    Lümmel versuchte jetzt, auf einen der Sitze zu springen, aber der alte Herr machte ein so böses Gesicht, daß Stubs seinen Liebling sofort daran hinderte.
    Lümmel rollte sich enttäuscht zusammen und beschloß zu schlafen. Und Stubs öffnete den Koffer, holte ein Buch hervor und begann zu lesen. Es hatte einen dunklen
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