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Rätsel um 2: ... die Grüne Hand

Rätsel um 2: ... die Grüne Hand

Titel: Rätsel um 2: ... die Grüne Hand
Autoren: Enid Blyton
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tragen. Egal, ob Mann oder Frau.«
    »Das werde ich, das werde ich«, versicherte der Alte. »Mein armer Junge, hast du denn keine Eltern, die dich beschützen können?«
    Stubs schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er, und zum erstenmal seit zehn Minuten sprach er die Wahrheit. »Nein, ich habe keine. Ich fliehe zu meinen Verwandten aufs Land. Ich hoffe, daß die ›Grüne Hand‹ mich da nicht findet, denn ich möchte nicht, daß wir alle in die Luft gesprengt werden.«
    »Ungeheuerlich! Dinge geschehen heutzutage! Wie gesagt, befolge meinen Rat und gehe zur Polizei!«
    Der Zug hielt. Stubs sah aus dem Fenster und sprang auf.
    »Donnerwetter, hier muß ich aussteigen. Auf Wiedersehen, mein Herr. Hoffentlich bekommen Sie Ihre Diebe, die durch verschlossene Türen und Fenster gehen.«
    »Auf Wiedersehen, mein Junge. Vielen Dank für die anre gende Unterhaltung. Und beherzige meinen Rat und …«
    Die letzten Worte gingen im schrillen Pfeifen der Lokomotive und im Türenschlagen unter. Der alte Mann sank auf seinen Platz zurück.
    »Niemand ist mehr sicher«, murmelte er düster. »Es ist äu ßerst beunruhigend!«

III. Zwei trauen ihren Augen nicht
    Stubs sprang auf den Bahnsteig, fiel über Lümmel und setzte sich auf den Hosenboden.
    »O Stubs!« rief Dina und lachte, daß ihr die Tränen kamen.
    »Jedesmal fällst du aus dem Zug. Hallo, Lümmel!«
    Der stürzte sich wie ein Wilder auf Dina und warf sie beinahe um. Er bellte und winselte vor Begeisterung und Wiedersehensfreude und gebärdete sich so toll, daß Dina ihn endlich fortjagte.
    »Aufhören, Lümmel! Hör sofort auf! Stubs, sag ihm, daß er mich in Ruhe lassen soll. Dein Hund ist ein richtiger Lümmel.
    Robert konnte nicht kommen«, sagte sie dann. »Er ist zur nächsten Station, um Großonkel Johann abzuholen. Warum er nicht auch hier ausgestiegen ist, verstehe ich nicht. Vielleicht dachte er, es ist von da aus näher zu uns.«
    »Wer ist Großonkel Johann?« fragte Stubs erstaunt. »Ich habe noch nie etwas von ihm gehört. Er bleibt doch nicht etwa die Ferien über?«
    »Er bleibt«, sagte Dina, als sie aus dem Bahnhof gingen. »Er ist übrigens nicht so schlimm, nur ein bißchen altväterlich.
    Sehr höflich und steif. Daß er kommt, hat Mutter gestern erst erfahren. Du mußt in Roberts Zimmer schlafen.«
    »Prima!« rief Stubs. »Darüber wird Lümmel sich auch freuen.«
    »Nimmt er noch immer jede Bürste mit, die er findet?« fragte Dina. »Im vorigen Sommer war es ja ganz schlimm.«
    Stubs nickte. »Sammlerleidenschaft. Er hat außerdem eine große Vorliebe für Vorleger und Katzen. Ihr habt doch jetzt eine?«
    »Ja, eine große, schwarze. Sie heißt Sardine, ist erst ein Jahr alt und manchmal noch sehr verspielt. Wie das mit Lümmel werden soll, weiß ich nicht.«
    Das war schon wieder etwas nach Stubs’ Geschmack. »Es wird herrlich«, sagte er befriedigt. »Katzen und Hunde werden durch die Gegend jagen, wir drei dazu und dann noch der Urgroßonkel.«
    »Nur ›groß‹«, lachte Dina. »Er ist Vaters Onkel. – Und da sind wir schon. Sieh nur, Lümmel hat unser Haus gleich wiedererkannt. Wie er auf das Tor zustürzt! Und, du liebe Zeit, er hat Sardine entdeckt! Die sitzt da oben auf der Mauer!«
    Stubs schoß hinter Lümmel her, der Sardine aufgescheucht hatte und sie mit wildem Gebell durch den Garten jagte. Die Katze flitzte ins Haus, aber Lümmel ließ sich nicht abschütteln.
    Frau Lynton duckte sich erschrocken, als Sardine einen riesigen Satz über ihren Kopf hinweg machte und auf dem Bücherregal landete. Noch erschrockener aber war sie, als sie Lümmel wie einen schwarzen Blitz hereinfegen sah, gefolgt von dem schreienden Stubs.
    »Ach«, lachte sie, »das ist ja so deine Art, in Erscheinung zu treten. Ich hatte es ganz vergessen. Du bist wie ein Tornado.
    Wie geht es dir, Liebling?«
    »Hallo, Tante Susanne!« schrie Stubs. »Zum Kuckuck, Sardine ist aus dem Fenster gesprungen, und Lümmel verfolgt sie!«
    Er machte auf den Hacken kehrt, und Frau Lynton ließ sich wieder in den Sessel sinken. Mit dem Frieden war es jetzt vorbei. Aus dem Garten klang lautes Kreischen, Bellen und Jaulen, und dann schrie Dina:
    »Mutter, das Taxi ist da!«
    Frau Lynton sprang auf. Was würde Onkel Johann sagen, wenn man ihm eine solche Begrüßung bereitete?
    Sie stürzte hinaus und packte Stubs am Ärmel. »Sofort nimmst du Lümmel und verschwindest mit ihm. Geh hinauf und wasch dir die Hände.«
    Stubs starrte seine Tante an. Was hatte sie denn nur?
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