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Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition)

Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition)

Titel: Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition)
Autoren: Jonathan Kellerman
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zum Flughafen gebracht und ist dann weitergefahren, nach Fort Irwin in seine Kaserne.«
    »Als Sie nach Hause kamen, brannte da bei Vita Berlin Licht?«
    »Warten Sie mal … nein, daran kann ich mich nicht mehr erinnern.«
    »Wo finden wir die Feldmans?«
    »Die Armen wissen noch gar nichts davon.«
    »Wie das?«
    »Sie sind noch bei der Arbeit. Sie sind beide Ärzte, er im Cedars-Sinai, sie woanders, kann sein, in der Uniklinik.«
    »Vornamen?«
    »David und Sondra mit o . Glauben Sie mir, die haben damit nichts zu tun.«
    »Ärzte«, sagte Milo. Und dachte: Chirurgischer Schnitt .
    Stanleigh Belleveaux sagte: »Genau. Hochanständige Menschen.«

4
    Als wir aus Belleveaux’ Haus traten, sahen wir den Transporter der Spurensicherung vor dem Absperrband stehen. Zwei junge Männer vom Erkennungsdienst waren in der Wohnung. Ihre Ausrüstung stand draußen auf der Treppe. Die Leiche lag immer noch an derselben Stelle.
    »Hi Lance, hi Kenny«, grüßte Milo die beiden.
    »Lieutenant«, grüßte der Größere der beiden zurück, dessen Namensschild ihn als L. Sakura auswies. »Das ist wirklich widerlich.«
    K. Flores reagierte nicht.
    »So bleibt das Leben jedenfalls spannend. Lasst euch nicht aufhalten«, sagte Milo.
    »Wie genau sollen wir alles unter die Lupe nehmen?«, fragte Flores.
    »So genau, wie es sein muss.«
    »Ich meine, es gibt im ganzen Raum keinerlei Hinweise auf fremdes Eindringen, alles konzentriert sich auf die Leiche. Natürlich werden wir nach Faserspuren suchen und Fingerabdrücke nehmen, aber meinen Sie, es ist nötig, mit Luminol dranzugehen?«
    Sakura fügte hinzu: »Dass jemand hier nach der Tat Spuren verwischen wollte, ist nicht anzunehmen. Dazu ist die Wohnung viel zu sauber und ordentlich. Es riecht auch nicht nach Putzmittel. Wir werden uns die Abflüsse ansehen und zur Not einen unserer Installateure holen, wenn wir nicht klarkommen. Aber meiner Meinung nach ist nicht damit zu rechnen, dass wir hier weitere Blutspuren finden.«
    »Und wenn, dann stammen sie wahrscheinlich von ihr«, sagte Flores. »So wie die kleinen Flecken auf dem Handtuch. Aber selbst da war der Täter supervorsichtig. Wahrscheinlich hat er Spritzer sofort weggetupft und hinterher alles, was er benutzt hat, mitgenommen.«
    »Ein Freak«, sagte Sakura.
    »Laut der Pathologin befindet sich das meiste Blut im Bauchraum. Schauen wir, was Fingerabdrücke und Faserspuren ergeben, dann reden wir noch mal über Blutspuren.«
    »Etwas haben wir bislang gefunden, wenn auch vermutlich nichts Weltbewegendes«, berichtete Flores.
    »Was?«
    »Einen Zettel im Schlafzimmer. Wir haben ihn liegen lassen.«
    Nachdem wir alle neue Gummihandschuhe und Überziehschuhe übergestreift hatten, folgten wir Flores, während Sakura anfing, seine Utensilien auszupacken.
    Vita Berlins Schlafzimmer war stickig, dunkel und spartanisch eingerichtet. Die Wände waren ebenso fade beige wie die Bettbezüge. Das Doppelbett hatte weder Kopf- noch Fußteil und nicht den geringsten persönlichen Touch. Auf einem weißen Pressspan-Nachttisch stapelten sich die Bücher, die Milo erwähnt hatte. Auf der dreitürigen Kommode stand nichts. Zwei weiße Kugelleuchten waren die einzige Beleuchtung.
    Vita war zu sich selbst genauso wenig nett gewesen wie zu anderen.
    Flores deutete auf das Fußende des Bettes, wo ein zerknülltes, weißes Stück Papier lag. »Das lag unter dem Bett. Ich habe an Ort und Stelle ein Foto davon gemacht und es dann hervorgeholt.«
    Wir knieten uns und lasen. Jemand hatte in sauberen Druckbuchstaben einen Namen notiert: Dr. B. Shacker.
    Darunter stand eine Telefonnummer mit der Vorwahl 310 des County Los Angeles. Der Name war durchgestrichen, und am unteren Rand des Fetzens stand in größeren, dunkleren Buchstaben: QUACKSALBER !!!
    »Ansonsten ist da drunter Staub und vielleicht ein paar Krümel, aber nichts Ungewöhnliches«, berichtete Flores.
    Milo machte sich Notizen. »Danke, Kenny, tüten Sie’s ein.«
    Zurück auf der Treppe, sagte er: »Wir sollten mal mit diesem Doc reden.« Mit einem halben Lächeln fügte er hinzu: »Vielleicht ist er Chirurg.«
    Er rief die Auskunft an und erhielt eine Adresse.
    »Dr. Bernhard Shacker, North Bedford Drive, Beverly Hills. Ein Kollege von dir, Alex. Das macht die Sache noch ein bisschen interessanter, nicht wahr? Vita hatte offenbar ›Probleme‹, wie ihr Typen so sagt, vielleicht hat sie beschlossen, sich Hilfe zu holen, hat eine Therapie angefangen und wieder abgebrochen. Wie nennt ihr das
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