Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
Dämonenmagie nicht, wenn sie über das Kollektiv läuft«, erklärte Trent weiter, und ich konzentrierte mich wieder auf ihn.
    »Flüche werden mich nicht berühren«, sagte ich, und er nickte. Sein Gesicht war offener und ernsthafter, als ich es je gesehen hatte. Es war, als wäre er auf seine Essenz reduziert, zu angeschlagen und müde, um sich zu verstecken.
    »Ich habe es nicht getan, um dich zu schützen. Ich habe es getan, weil mein Vater dich zu etwas gemacht hat, aber wenn du dich nicht selbst dafür entscheidest, diese Person zu sein, bist du nichts als ein Werkzeug. Du bist kein Werkzeug, Rachel«, sagte er ernst. Es war fast schon beängstigend. »Du bist eine Person. Du kannst bleiben wie jetzt und ein, na ja, nicht ganz normales Leben leben, nachdem der Hexenzirkel dich als unter der Sonne wandelnden Dämon bloßgestellt hat. Oder du kannst das verzauberte Silber abnehmen und sein, wer du wirklich bist. Das hängt von dir ab. Es ist deine Entscheidung.«
    Damit verstummte er. Schweigend schaute ich auf das Band, das sich mehrmals um mein Handgelenk schlang. Ich war ein unter der Sonne wandelnder Dämon, der keine Magie wirken konnte. Aber ich konnte die wilde Magie in mir spüren. Kam sie von dem silbernen Band? Oder war sie schon die ganze Zeit da gewesen, und ich bemerkte es erst jetzt, nachdem mein Zugriff auf die Kraftlinien absolut und vollkommen abgeschnitten war?
    »War das nicht das, was du wolltest?«, fragte Trent, der offensichtlich mein Schweigen nicht verstand. »Eine Wahl?«
    Ich holte tief Luft, sammelte mich und sah auf. »Doch. Doch, das wollte ich«, sagte ich. Er lächelte schwach. »Ich danke dir.«
    Es war, was ich wollte. Was ich mir immer gewünscht hatte. Warum fühlte ich mich dann so leer?

32
    Trents lange, schwarze Limousine fuhr an den Randstein, ein sanftes Gleiten in der Dunkelheit. Sofort packte Ivy den Türgriff. Die Beifahrertür öffnete sich, und dann stand sie schon auf der Straße, die Augen auf den Kirchturm gerichtet. Sie warf einen Blick zurück und schaute erst zu Quen, dann zu Trent, der zusammen mit mir und Bis hinten saß, Lucy auf dem Polster zwischen uns.
    »Danke fürs Herfahren, Trent. Quen?«, sagte sie, leise, aber aufrichtig. Und damit war sie verschwunden. Ihre Absätze klapperten auf dem kühlen Zement, und sie schüttelte ab, dass sie zu lange nicht zu Hause gewesen war. Vampire waren wirklich die Stubenhocker der Inderlander-Gesellschaft, und die Reise war ihr auf eine Art schwergefallen, die ich mir nicht vorstellen konnte. Dass Trent einen speziell für Tiefflüge gebauten Jet gechartert hatte, um uns in Stunden, nicht Tagen, nach Hause zu bringen, war ein Geschenk des Himmels.
    »Sag deinem Piloten, dass seine Druckkontrolle trotzdem stinkt«, sagte Jenks vor dem offenen Fenster zum Abschied, dann schoss er zu Ivy. Mit einem breiten Grinsen sprang Bis durch das offene Schiebedach und warf sich hinter ihnen her in die Dunkelheit.
    Ich legte mir eine Hand auf den Kopf, um zu verhindern, dass meine Haare flogen, und Lucy verzog im Schlaf das Gesicht, während sie mit den Armen wedelte, als würde sie fallen. Zusammen erklommen Jenks, Ivy und Bis im Dunkeln die Stufen und schoben die schweren Eichentüren auf, so dass eine Welle von Licht und Pixies sich nach draußen ergoss. Ich warf einen kurzen Blick auf die Wolke aus Seide und Stoff, dann lehnte ich mich im kühlen Leder zurück. Ich wollte nicht aussteigen — auch wenn ich froh war, wieder nach Hause zu kommen.
    Ein Blitz aus flüssigem Licht verwandelte sich in Jenks, der zum Glockenturm schoss, um den wachhabenden Pixie zu kontrollieren. Ich hörte ein hohes Flügelzirpen, und dann startete eine hochfrequente Tirade. Jenks war über irgendetwas nicht glücklich. Ein Grund mehr, noch eine Weile einfach sitzen zu bleiben.
    Mit einem Klicken löste Quen seinen Gurt und stieg aus. Irgendwo in einer nahen Straße schrien Kinder, und ein Motor heulte auf. Der Kofferraum öffnete sich, und ich zog meine neue Tasche auf den Schoß. Ich wusste nicht, was mit meiner alten passiert war. Mein Handy war mal wieder verschwunden, aber zumindest hatte Vivian mir meinen Beschwörungsspiegel zurückgegeben — was auch immer mir das half. »Danke für die Heimreise«, sagte ich leise zu Trent, um Lucy nicht zu wecken. »Hör nicht auf Jenks. Der Luftdruck war in Ordnung.«
    Mit einem Lächeln steckte Trent die Decke mit Disney-Aufdruck unter Lucys Kinn fest. Sie bewegte sich, wachte aber nicht auf. »Gern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher