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Rachel ist süß (German Edition)

Rachel ist süß (German Edition)

Titel: Rachel ist süß (German Edition)
Autoren: Anne Bax
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und jedes Klicken machte sie glücklich. Ich fange dich ein, dachte sie. Funkelndes Schmuckstück, ich halte dich fest.
     
    „Darf ich auch mal?“ Kai streckte die Hand nach der Kamera aus. Klick, klick machte der Auslöser ungerührt.
     
    „Darfst du was?“ Inga senkte den Fotoapparat.
     
    „Bilder von dir machen?“
     
    „Ich bin nicht sehr fotogen und im Moment unterdurchschnittlich gut gekleidet.“ Inga gab Kai die Kamera sehr zögernd.
     
    „Ich finde, du siehst einfach klasse aus.“ Kais Kompliment war so unverblümt, dass Inga lachen musste. „Danke, aber warte bis du die Bilder auf dem Bildschirm siehst, die Kamera ist da anderer Meinung.“ Inga fiel es schwer in Kais Richtung zu schauen und war froh, als die den Apparat endlich wieder senkte. „Was hat dich jetzt eigentlich im Morgengrauen vor meine Tür getrieben?“ Kai ließ sich wieder auf die Luftmatratze fallen und streckte sich genüsslich. Ihre Körperformen hoben sich in der Dehnung der Kleidung entgegen und ein winziger Streifen Haut wurde unter dem T-Shirt sichtbar.
     
    „Was hältst du von einem Ausflug?“ Inga trat plötzlich wieder unruhig von einem Fuß auf den anderen und beschloss jetzt aber wirklich, als nächstes auf die Toilette zu gehen.
     
    „Ich liebe Ausflüge. Wo geht es hin?“
     
    „Lass dich überraschen. Zieh dich an, wir gehen als Erstes am See frühstücken. Das wird dir gefallen, Messer und Gabel an allen Tischen und so gut wie kein roher Fisch.“
     
    Kai sprang übertrieben eifrig auf und rannte an Inga vorbei Richtung Bad. „Erste!“ Inga bekam einen Zipfel des Shirts zu fassen und stoppte Kai abrupt. „Nichts da!“ Der Übermut der letzten Woche sprudelte aus ihr heraus und sie versuchte sich lachend an Kai vorbei ins Bad zu drängen. Die griff ihr ohne Scheu um die Hüften und zog sie zurück. Inga stemmte beide Hände in den Türrahmen und hielt sich fest. Als sie den Griff etwas lockern wollte, rutschte sie ab und beide flogen rückwärts in den Flur. Inga landete auf Kai und konnte nicht aufhören zu lachen. Die junge Frau hatte beide Arme um sie gelegt und lachte ebenfalls glucksend. „Hast du dir wehgetan?“ Inga drehte leicht den Kopf und war überrascht wie nah Kais Mund ihrem eigenen war.
     
    „Ja.“ Kai lachte. „Mein Stolz ist erheblich verletzt.“ Sie kicherten beide und machten keine Anstalten, sich zu erheben. Stattdessen suchten sie in den glänzenden Augen der anderen nach einem Grund für die unerklärliche Nähe, die sie spürten. „Du …“ Inga öffnete den Mund, als die Klingel ertönte und sich sofort darauf der Schlüssel im Schloss drehte. Beide fuhren hektisch auseinander, und als Christian eintrat, standen sie schwer atmend nebeneinander im Flur. Er stellte sein Tasche ab und sah sie entschuldigend an.
     
    „Habe ich euch geweckt? Ihr seht ja völlig erschreckt aus. Tut mir leid, ich dachte, ich kündige schon mal an, dass es lieben Besuch gibt.“ Er ging zu Inga und küsste sie liebevoll. Sie legte wortlos die Arme um ihn und das beständige Ziehen in ihrem Unterleib machte einem enttäuschten Schmerz Platz.
     
    „Das ist ja eine Überraschung, ich dachte du hast dieses Wochenende keine Zeit.“ Inga hoffte, dass man ihrer Stimme die Mühe, normal zu klingen, nicht anhörte.
     
    „Ich hatte ein schlechtes Gewissen, habe die Fortbildung abgesagt und wollte mich auch ein wenig um unseren Gast kümmern.“ Er wandte sich Kai zu und umarmte sie herzlich. „Wenn du noch keine Pläne hast, würde ich dir gerne heute nach dem Frühstück meine Wahlheimat zeigen. Dann hat Inga auch mal ein paar Stunden Ruhe vor uns. Ich weiß, wie wichtig ihr das ist.“
     
    „Super.“ Kai klang wie eine Neunzehnjährige, der man einen Bingoabend im Seniorenheim angeboten hatte. Christian entging ihr Tonfall nicht und er stupste sie väterlich an. „Wenn du natürlich schon Leute kennengelernt und eigene Pläne für den Tag gemacht hast, freue ich mich auch auf ein ruhiges Wochenende mit meiner Verlobten.“
     
    Das schien Kai zu wecken. „Ich habe keine Pläne“, versicherte sie eifrig. „Lasst uns doch was zu dritt machen?“ Sie sah Inga bittend an. Inga hatte den Eindruck, in einem schlechten Theaterstück gefangen zu sein, ohne ihren Text zu kennen. Zwischen Kais Eifer und Christians Verständnis schien kein Platz für sie zu sein. „Ich glaube, ein wenig Ruhe wäre wirklich ganz schön“, sagte sie aus einem plötzlichen Gefühl von Unglück heraus und wusste
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