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Rache

Rache

Titel: Rache
Autoren: Richard Laymon
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machen?«
    Sherry schüttelte den Kopf. »Das halte ich für keine so gute Idee.«
    »Aber ich bin kerngesund. Ich hänge dir nichts an. Weißt du, ich habe … mit keiner anderen … seit Bev, meine ich. Das war vor zwei Jahren. Und seitdem habe ich mich regelmäßig untersuchen lassen. Von mir kriegst du weder Aids noch was anderes.«
    »Ich weiß«, sagte sie.
    Aber in Wirklichkeit wusste sie es nicht. Zumindest nicht hundertprozentig.
    Ich werde nicht mein Leben aufs Spiel setzen, dachte sie.
    Sie sagte: »Aber du willst doch bestimmt nicht, dass ich schwanger werde?«
    »Ziemlich unwahrscheinlich, oder?«
    »Aber immer noch wahrscheinlich genug.«
    Duane schüttelte langsam den Kopf.
    »Wir können es ja auf morgen verschieben«, sagte Sherry.
    »Aber ich will nicht mehr warten.«
    »Warum nicht? Vorfreude ist die schönste Freude.«
    »Nach ein paar Wochen nicht mehr.«
    »Ich weiß. Ich weiß. Mir geht es ja genauso.«
    Hätten wir uns doch bloß bei all der Vorfreude ein wenig besser vorbereitet …
    »Wieso gehst du morgen nicht einfach in den Laden und kaufst eine Großpackung von den Dingern?«, schlug Sherry vor. »Und dann kommst du am Abend zu mir . Ich koche uns was Schönes, und dann versuchen wir es noch mal. Na, was hältst du davon?«
    Ein Blick in Duanes Gesicht zeigte ihr, dass er nicht gerade begeistert war.
    »Einmal noch warten wird uns nicht umbringen«, sagte sie.
    »Ich weiß, ich weiß, aber … Hey, Moment mal!«
    »Was denn?«
    Duane lachte laut auf. »Mann, bin ich blöd!«
    »Wieso?«
    »Ich kann die Dinger doch jetzt gleich kaufen! Im Speed-D-Mart haben sie bestimmt welche, meinst du nicht auch?«
    »Ist anzunehmen.«
    »Und er hat die ganze Nacht geöffnet.«
    »Aber du willst doch hoffentlich nicht so spät noch dorthin«, sagte Sherry.
    Duane schaute hinauf zum Radiowecker. »Es ist erst fünf nach zehn.«
    »Selbst acht wäre schon zu spät.«
    »Ich gehe doch nur kurz in den Laden rein, kaufe die Dinger und bin auch schon wieder draußen. In zehn Minuten bin ich wieder hier.« Er senkte den Kopf und küsste sie auf den Mund. Dann krabbelte er rückwärts von ihr herunter, wobei er mehrmals inne hielt und ihren nackten Körper küsste. »Und du bleibst so lange hier«, sagte er.
    Dann eilte er ins Wohnzimmer.
    »Vergiss nicht, dich anzuziehen«, rief Sherry ihm hinterher.
    »Danke für den Tipp.«
    Sie stieg aus dem Bett, lehnte sich an den Türrahmen und sah zu, wie Duane sich auf einem Bein herumhüpfend eine Socke anzog.
    »Pass auf, dass du nicht hinfällst und dir wehtust«, sagte sie.
    »Ich habe es eilig.«
    »Wieso? Ich laufe dir doch nicht davon«, erwiderte sie. »Oder soll ich mitkommen?«
    Duane hob sein Hemd vom Boden auf. Während er in einen Ärmel schlüpfte, sagte er: »Du bist ja nicht mal angezogen.«
    »Das lässt sich ändern.«
    »Ich mag dich lieber nackt.« Der andere Arm glitt in den zweiten Ärmel, und Duane rannte mit wehenden Hemdzipfeln zur Couch, wo er seine Unterwäsche von den Kissen klaubte.
    »Ich bräuchte mir bloß rasch was überzuziehen«, sagte Sherry.
    Duane bückte sich, um in die Unterhose zu steigen. »Nein. Tu, was du willst, aber zieh dich nicht an. Bleib so, wie du bist.«
    Noch immer am Türrahmen lehnend, schlug Sherry ein Bein hinters andere und beobachtete lächelnd, wie Duane mit einem Ruck die Unterhose hochzog.
    Richtig süß, dachte sie. Wie ein großer Junge.
    Trotz der Hitze bekam sie auf einmal eine Gänsehaut.
    Und wenn ihm etwas zustößt?
    »Du musst das nicht tun«, sagte sie. »Das ist keine gute Idee. Nachts kann hier alles Mögliche passieren.«
    Duane schlüpfte in seine Shorts und zog den Reißverschluss hoch. »Mir passiert schon nichts«, sagte er, während er den Gürtel zuschnallte.
    »Wieso ziehst du dich nicht wieder aus und kommst zurück ins Bett?«
    »Nein.« Er schaute sich stirnrunzelnd um, bis er mit einem erleichterten »Ah« seine zweite Socke entdeckte, die, halb unter Sherrys Rock verborgen, neben dem Couchtisch auf dem Boden lag. Mit ein, zwei raschen Schritten war er dort, und während er sie anzog, sagte er: »Ich bin schneller wieder da als du glaubst.«
    »Außer ein Besoffener fährt dich über den Haufen oder du gerätst in eine Schießerei oder wirst von einem der Schnorrer überfallen, die vor dem Speed-D-Mart auf dem Parkplatz herumhängen.«
    »Mir passiert schon nichts.« Er ließ sich auf die Couch sinken und zog die Schuhe an. »Soll ich dir sonst noch was aus dem Laden
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