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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)
Autoren: Sharon Osbourne
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lang war es ihr peinlich, ihm das zu erzählen, aber Derek sah sie an, als verstünde er sie. Er schien sich für sie als Person zu interessieren und sie nicht nur als Mädchen mit hübschen Titten und Beinen bis zum Hals zu betrachten, wie es üblicherweise der Fall war.
    »Du würdest auf der Bühne sicher großartig verbluten«, sagte er. »Glaub mir, Süße, ich weiß, wer’s draufhat. Du hast definitiv Bühnenpräsenz.«
    »Aha? Und woher weißt du das?«, fragte Maggie. Sie wusste, dass sie sich nicht so leicht um den Finger wickeln lassen sollte, aber sie musste trotzdem nachfragen.
    »Oh«, sagte Derek lässig, »ich habe ein Theater. Hier um die Ecke.«
    »Theater?« Nigel, der immer noch am anderen Ende der Bar stand, lachte laut. »Erzähl keine Märchen, Süßer.«
    Maggie blickte von einem Mann zum anderen und sah, wie Derek Nigel einen aufgesetzt empörten Blick zuwarf. Dann zwinkerte er ihm zu. »Geht’s dir gut, Nigel?«
    »Kann nicht klagen, Quietscheentchen«, erwiderte Nigel lächelnd. »Schön, mal wieder deine hübsche Visage zu sehen. Aber du lässt mein Personal in Ruhe. Wie gehabt.«
    »Aber immer«, sagte Derek. Er wandte sich wieder Maggie zu. »Wie heißt du?«
    »Maggie«, antwortete sie.
    »Ich heiße Derek«, erwiderte er und nahm ihre Hand. »Und du bist das umwerfendste Mädchen, das mir seit langer, langer Zeit über den Weg gelaufen ist.«
    »Hör auf, so dumm zu quatschen«, sagte Maggie in bester Komikermanier, und er lachte, beinahe erfreut.
    »Und witzig ist sie auch.« Sein Blick blieb wieder an ihren Brüsten hängen. »Maggie heißt du also?«
    »Und du hast wirklich ein Theater?« Maggie gab sich Mühe, nicht allzu beeindruckt zu klingen.
    »Na klar.«
    »Wie heißt es?«
    »Amours du Derek«, sagte er mit einem ernsten Nicken.
    Maggie hatte keine Ahnung, was das heißen sollte – Ammurrdüdreck? Aber sie wollte nicht ungebildet wirken und ihre Unkenntnis zugeben, daher nickte sie höflich. »Wie nett.«
    »Das ist französisch«, erklärte er. »Hat mehr Klasse. Ich will nächstes Jahr noch einen neuen Laden aufmachen, gar nicht weit davon entfernt. Man darf nicht glauben, was in der Zeitung steht. Das Geschäft boomt.«
    »Ja.« Maggie nickte wieder. »Das ist … wirklich beeindruckend.« Nun fing sie Nigels Blick auf. »Kann ich, ähm, kann ich dir etwas zu trinken bringen?«
    »Aber sicher, meine Liebe«, sagte Derek und zwinkerte ihr zu. »Zumindest für den Anfang reicht mir das.«
    Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in London – ja, eigentlich zum ersten Mal in ihrem Leben – durchströmte Maggie Michaels sexuelles Verlangen, und sie errötete. Derek sah es und lachte leise.
    Nigel, der in den Evening News blätterte, schnaubte erneut. »Und wieder hat’s eine erwischt«, murmelte er.
    Graham, einer der Schauspieler unter den Stammgästen, der sinnierend in sein Bier gestarrt hatte, blickte auf. »Was meinst du, Schätzchen?«
    »Das.« Nigel deutete mit dem Kopf auf Maggie, die Derek ein Glas reichte, sich dabei sehr weit über die Theke beugte und ihn mit leuchtenden Augen anblickte. »Der Kerl bedeutet nur Ärger.« Dann erhellte sich sein Gesicht, und er grinste. »Aber verdammt – ich kann ihn trotzdem gut leiden.«

    Als Maggie in dieser Nacht in ihrer Kammer lag und sich ein Kissen auf die Ohren presste, um nicht mehr hören zu müssen, wie Camilla und zwei Schickeria-Typen Wasserpfeife rauchten und in zunehmend hysterisches Gelächter verfielen, lächelte sie in die Dunkelheit. Die Wohnung war heute sogar in einem noch abstoßenderen Zustand als üblich – jemand hatte sich im Bad übergeben, und im Waschbecken moderte eine Schicht aus verkohltem Toast, Zigarettenkippen und ranzigen Avocados –, und wie immer war es eiskalt. Am nächsten Tag würde sie ihre übliche Runde an Castingterminen ablaufen und keine der angebotenen Rollen bekommen. Sie wusste es schon jetzt. Aber irgendwie machte es ihr dieses Mal nichts aus.
    Bei dem Gedanken an Derek huschte ein dümmliches Lächeln über ihr Gesicht. Ihr war klar, dass sie ihm nicht trauen durfte. Er war ein Schlitzohr, gerissen und zwielichtig, aber trotzdem ausgesprochen liebenswert. Nigel hatte sie sogar ausdrücklich gewarnt, die Finger von Derek zu lassen. »Er ist charmant und grundsätzlich ein netter Bursche, aber trau ihm bloß nicht über den Weg«, hatte er ihr gesagt, als er zum Feierabend abgeschlossen und Maggie sich die Tasche über die Schulter geschwungen hatte. »Du könntest es
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