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Rache zum Dessert (German Edition)

Rache zum Dessert (German Edition)

Titel: Rache zum Dessert (German Edition)
Autoren: Monika Clayton
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Den Rest der Nacht verbrachten sie damit, auf dem Polizeirevier ihre Personalien zu hinterlegen.
        „Es tut mit leid“, sagte Karl bekümmert, als sie wieder auf freiem Fuß waren. Er fühlte sich so schuldig. Sein geschundener Körper wies so viele Kratzspuren auf, als hätte er im Kolosseum einen Kampf zu überstehen versucht. Vorsichtig tupfte Luisa sein Gesicht ab. „Mach dir nichts draus“, murmelte sie. Der Adrenalinrausch wich einer bleiernen Müdigkeit. Sie wollte jetzt einfach nur noch schlafen. Bald würde der Morgen grauen.
    „Luisa hat Recht, mach dir nichts draus, Karlchen. Es war schließlich meine Idee“, versuchte Theresa ihn aufzuheitern.
    „Zu der ich euch angestiftet habe“, jammerte Karl kleinlaut. „Jetzt haben wir Hausfriedensstörung, Sachbeschädigung und wer weiß, was noch, am Hals.“
        „Wir brauchen einen Anwalt“, sagte Luisa, die müde hinter den beiden hertrottete.
        Karl wandte sich um und blieb stehen, bis Luisa wieder aufgeholt hatte. „Stimmt, und zwar einen verdammt Guten.“
        Beide sahen sie Theresa an.
        „Was guckt ihr mich so an?“
        „Du kennst doch einen.“ Luisa hackte sich bei Theresa unter, um nicht wieder den Anschluss zu verlieren.
        Endlich erblickten sie ein Taxi, das Karl wild fuchtelnd aufhielt. Abschätzend blickte der Fahrer die drei Gestalten an.
        „Wir wurden schon verhaftet. Also keine Sorge“, beruhigte Theresa den Fahrer. Gemeinsam quetschten sie sich auf die Rückbank.
        „Woher wusstest du eigentlich, dass Lee Besuch hatte?“, fragte Theresa, während das Taxi anfuhr. Luisa erklärte zwischenzeitlich, wohin es gehen sollte.
        „Kannst du dich noch an den netten Kellner erinnern?“ Karl sah aus dem Fenster.
        „Ach“, begriff Theresa, „deswegen war er so plötzlich verschwunden?“
        „Hmm.“ Karls Gesicht umspielte ein süffisantes Lächeln.
    Mehr musste man dazu wohl auch nicht mehr sagen.
     
        Als Luisaund Karl ihr Ziel erreicht hatten, blieb Theresa allein im Wagen zurück und dachte nach. Sie brauchten wirklich einen Anwalt. Der Gedanke, dass sie Michael wiedersehen konnte, ließ ihre Müdigkeit verschwinden. Aufgekratzt gab sie dem Fahrer die neue Adresse bekannt.
     
     
     

 35
     
     
     
        Benommen erwachte Michael von der Türklingel. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es gerade fünf Uhr morgens war. Verschlafen zog er sich die Decke über den Kopf. Das hatte er sicherlich nur geträumt. Augenblicklich war er wieder eingeschlafen, als ein Dauerklingen auf ihn einprasselte.
        Schlaftrunken setze er sich auf und blieb auf der Bettkante sitzen. Das erneute Klingeln ließ ihn jedoch genervt aufspringen. Seine Müdigkeit wurde von Wut vertrieben.
        „Ja?“, bellte er in die Sprechanlage hinein.
     Gespannt wartete er, wer ihn zu solch unchristlicher Zeit aus dem Bett holte.
        „Oh happy Day, o happy dahay“, vernahm er durch die Sprechanlage. Sang da tatsächlich jemand vor seiner Tür?
        Aufgewühlt bekam Theresa nicht mit, dass Michael mit ihr sprach. Immer wieder sang sie das Lied, das sie kürzlich in dem Film Sister Act gehört hatte, vor sich hin.
        „Hey, sie da“, schrie Michael erneut in die Anlage hinein, „was soll das?“
        Wieder war lediglich dieser Sing Sang zu vernehmen, doch die Stimme kam ihm bekannt vor. „Theresa?“ Das durfte doch nicht wahr sein.
    „Wir brauchen einen Anwalt!“, hörte er sie plötzlich in die Sprechanlage hineinschreien.
        Theresa wurden die Knie weich. Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals. Wenn Karl und Luisa Recht behielten, dann würde er sich jetzt freuen.
        „Um diese Zeit?“, hörte sie Michael durch den Lautsprecher bellen.
        Augenblicklich sank Theresas Stimmung wieder in den Keller. Nach Freude klang das in ihren Ohren ganz und gar nicht. Vielleicht war es ja doch keine so gute Idee gewesen?
        „Weiß nicht … vielleicht ja auch morgen“, machte Theresa einen Rückzieher. Der Mut hatte sie nun endgültig verlassen. Was für eine dämliche Idee, für die sie sich jetzt schon fast schämte.
        „Also was nun?“, zischte Michael wartend. Diese Frau machte ihn langsam aber sicher wahnsinnig. „Hallo? … Jetzt oder morgen?“, hakte er nach, nachdem er keine Antwort bekam.
        „Verdammt, ich denke nach“, zickte Theresa in die Sprechanlage. Überlegend lehnte sie sich an die Tür. Am besten war es, sie
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