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Rache zum Dessert (German Edition)

Rache zum Dessert (German Edition)

Titel: Rache zum Dessert (German Edition)
Autoren: Monika Clayton
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der Wut in die Augen. Sie hatte sich auf diesen Moment so sehr gefreut und nun zerplatzte ihr schöner Traum von Rache, wie eine Seifenblase.
        Von der Tür aus hatte Theresa das Desaster beobachtet. Am liebsten wäre sie jetzt auf Karl zugerannt, und hätte ihn einfach nur geküsst. Dass er ebenfalls ein fantastischer Schauspieler war, stand außer Frage.
        „Sie sind gefeuert“, herrschte Margret Karl wütend an und wandte sich Theresa zu. „Was sollen wir jetzt tun?“
        Theresa blickte auf den Muffinbrei und tat als müsse sie überlegen. „Dann müssen die Gäste sich halt mit Eis zufriedengeben.“
        „Das ist aber weit entfernt von dem, was ursprünglich geplant war“, resignierte Margret. „Ich wollte, dass alle sehen, was für ein Versager mein Mann ist.“
        Professionell stimmte Theresa ihr zu, doch in ihrem Inneren wusste sie, dass ihre Entscheidung richtig gewesen war. „Einen hast du ja noch.“ Schelmisch überließ sie Margret den Muffin, den Karl vorher wohlweislich in Sicherheit gebracht hatte. „Und zusammen mit den Scheidungspapieren wird dein Mann auch so genug zu knabbern haben“. Theresa reichte ihr den Umschlag.
        Angespannt nickte Margret, verließ ohne ein weiteres Wort die Küche und ging zu ihrer Gesellschaft zurück. Verstört ließ sie sich neben ihrem Mann auf den Stuhl sinken und starrte eine Weile vor sich hin. Zwischenzeitlich wurde das Eis serviert.
        Aus der Entfernung beobachtete Theresa, wie Herrn Kopnicks Kinnlade herunterfiel, als er auf sein Dessert blickte. Danach öffnete er den Umschlag. Gehässig lächelte Margret und flüsterte ihm etwas zu. Ob sie ihm gerade erzählte, dass diese Muffins eigentlich für alle vorgesehen waren, konnte sie aus seinem Gesicht nicht herauslesen. So oder so war er dem Zusammenbruch nahe. Von alledem bekam zweihundert Menschen nichts mit.
    Auch wenn Margret auf den großen Paukenschlag verzichten musste, dass sie ihm ausgerechnet heute die Scheidungspapiere unterschreiben ließ, gab ihr wenigstens ein klein wenig Genugtuung.
        So endete diese Ehe doch stillschweigend, wenn auch nicht in gegenseitigem Einvernehmen.
     
     
     

 33
     
     
     
        „Darauf müssen wir einen trinken“, juchzte Luisa, als sie in Karls Wohnung angekommen waren. „Ich werde gleich morgen einen Bericht verfassen, auch wenn es nicht das ist, was ich eigentlich meinem Redakteur versprochen habe. Den Titel habe ich aber schon, statt Rache zum Dessert , nenne ich es einfach Panne zum Dessert . Wobei …?“, wog sie noch einmal ihre Worte ab. „Das klingt schon ein bisschen langweilig, oder? Ich überlege mir das morgen nochmal. Was ich heute kann besorgen, verschiebe ich getrost auf morgen“, kicherte sie aufgewühlt. Pitt hatte ihr wohl ganz schön den Kopf verdreht.
        Im Schnelldurchlauf klickte sie die Bilder ihrer Kamera durch. Wenigsten hatte sie einige gute Fotos von Karl und Margret schießen können, wie sie entsetzt auf die zerdrückten Muffins starrten. Teilweise konnte man sogar noch erkennen, dass einmal ein Bild diese Küchlein verziert hatten. Was es aber genau war, konnte man anhand der Fotos nur noch spekulieren. Des Weiteren gab es einige pikiert blickende Gesichter, die sich nicht wirklich mit Eis anfreunden konnten.
        „Dir fällt bestimmt etwas ein“, pflichtete Karl ihr amüsiert bei.
        Stillschweigend war er mit Theresa übereingekommen, dass dieser sogenannte Fauxpas unter ihnen blieb. Wissend lächelten sie sich zu.
         „So Karlchen, aber nun zu dir. Wie geht es dir?“, schwenkte Luisa plötzlich von Lustig zu Ernst.
        „Äh, danke gut. Warum?“, sagte er verwirrt.
        „Na ja, wegen Lee, meine ich.“
        „Ach ja“, tat er plötzlich sehr bekümmert.
         „Willst du reden?“, fragte sie mitfühlend. Als Freundin fühlte sie sich nicht nur Theresa gegenüber verpflichtet.
        „Erzähl endlich, was ist mit dir und Lee?“, fragte Luisa fordernd. Jetzt, da die Arbeit getan war, wollte sie wissen, wie es Karl während ihrer Abwesenheit ergangen war. Sicherlich war sein Schmerz über die Trennung immer noch sehr stark. Auf dem Empfang war er zwar ganz Profi gewesen und hatte sein schönstes Lächeln aufgesetzt, aber Luisa vermutete, dass das nur gespielt war.
        „Langsam, langsam, alles der Reihe nach“, bremste Karl ihren Enthusiasmus.
        Fürsorglich schob sie ihn jedoch auf die Couch und machte sich daran,
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