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Rache zum Dessert (German Edition)

Rache zum Dessert (German Edition)

Titel: Rache zum Dessert (German Edition)
Autoren: Monika Clayton
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wirkte seltsam aufgekratzt.
       „Es sieht fantastisch aus, Karl“, sagte Luisa, als sie an Karl herantrat. „Was mir aber tatsächlich ein bisschen fehlt, ist deine persönliche Note. Du weißt schon, Kitsch und so.“
    Karl sah sich um. „Findest du?“ Dann zuckte er die Achseln. „Ich nenne das … schnörkellose Schlichtheit.“ Fröhlich rückte er ein Messer gerade.
       Verwundert zog Luisa die Brauen zusammen. Sicherlich hatte Karl einen Anflug von geistiger Umnachtung, da er seinen Kummer, während ihrer Abwesenheit nicht ausreichend verarbeiten konnte. Fürsorglich legte sie eine Hand auf seinen Rücken. „Das wird schon wieder“, versuchte sie ihn aufzumuntern.
       „Ich weiß“, dabei sah er zu einem Kellner, der gerade dabei war, einige Blumengestecke, die zu überladen wirkten, auszudünnen.
       Wissend schmunzelte Theresa. Es war schön zu sehen, dass Karl seine Fühler bereits woanders ausstreckte, nur Luisa schien davon, nichts mitzubekommen.
       „Hast du Margret schon gesehen?“ Suchend sah sich Theresa im Saal um.
       Bedauernd schüttelte Karl den Kopf, dann verschwand er wieder im emsigen Getümmel des Personals. Hektisch gab er abermals einige Anweisungen und fächelte sich mit der Hand Luft zu.
     
       Von Margret war weit und breit nichts zu sehen, dafür begegnete Theresa dem Blick von Michael, der in Begleitung eines Mannes den Saal betrat. Unwillkürlich machte ihr Herz einen Satz.
    Luisa war ihrem Blick gefolgt. „Wow, wer ist der Typ?“
       „Keine Ahnung“, raunte Theresa. „Vielleicht ein Kollege?“
       Gemächlich schritt Michael auf die Frauen zu. Verlegen musste Theresa schlucken. Unwillkürlich erinnerte sie sich an die gemeinsame Nacht, wie sie mit ihren Händen seinen gut trainierten Körper erforscht hatte und fast schämte sie sich, so fordernd gewesen zu sein. Sein dunkler Anzug saß wie auf seinen Körper geschneidert.
       Als er die Frauen erreicht hatte, stutzte er kurz, als er Luisa erkannte. Schnell hatte er sich jedoch gefangen und fragte mit einem spitzbübischen Grinsen. „Wollen wir die Sitzordnung gleich klären? Nicht, dass mir später wieder mein Stuhl entführt wird.“ Theresa schenkte er hingegen nur ein leichtes Kopfnicken.
       Luisa musste lachen. „Hallo“, reichte sie ihm die Hand und entschuldigte sich für ihren Stuhlklau.
       „Das ist Pater Pitt, mein bester Freund“, stellte Michael nun seinen Begleiter vor.
       „Oh.“ Bedauernd fiel ein Schatten über Luisas Gesicht.
       „Er ist nicht wirklich ein Pater“, lachte Michael, „aber er doziert gerne über das Leben, was ihm diesen Spitznamen eingebracht hat.“
       Na, das passte ja wie die Faust aufs Auge. Argwöhnisch beobachtete Theresa das Glitzern in Luisas Augen, als wäre sie gerade vom Blitz getroffen worden. Nur halbherzig hörte sie dem weiteren Geplänkel ihrer Freundin zu. Diese Feierlichkeit schien sich zu einem wahren Liebesevent zu entwickeln. Eingeschnappt wandte sich Theresa zum Gehen. Dieses Geturtel konnte sie jetzt wirklich nicht ertragen.
       „Hast du nicht etwas vergessen?“, hielt Michael sie auf und hielt ihr den Umschlag mit dem Scheidungsantrag entgegen.
    Verächtlich riss sie ihm das Kuvert aus der Hand. „Dafür hättest du aber nicht extra kommen müssen.“ Dass sie sauer über seine Begrüßung war, konnte sie nicht verbergen.
       „Ähm“, räusperte sich Pitt, „ich geh dann mal und besorge uns einen Drink. Kommen Sie mit?“, fragte er charmant an Luisa gewandt.
       „Sehr gerne“, hauchte sie erfreut und hakte sich bei Pitt ein. Gemeinsam schlenderten sie kichernd wie Teenager Richtung Bar.
       Theresa machte sich auf die Suche nach Karl. Sie brauchte jetzt unbedingt Abwechslung, um sich wieder zu beruhigen. Michael starrte ihr hinterher.
    „Zwischen euch knistert es ja ganz schön“, triumphierte Karl, als er Theresa ein Glas Wein reichte. „Das war bis ans andere Raumende zu spüren.“
    „Nichts knistert da.“ Unwirsch sah Theresa ihn an. „Was glaubt dieser Lackaffe eigentlich, wer er ist.“
    „Oh, oh, da hat sich wohl jemand verliebt“, warf Karl ein.
    Theresa zog eine Schnute. „Verschon du mich wenigstens mit so einem Quatsch.“
    „Vorsicht.“ Plötzlich zog Karl sie so schnell hinter eine Säule, dass sie sich fast den Inhalt des Glases über das Kleid gekippt hätte.
    „Spinnst Du?“, fuhr Theresa ihn an. Prüfend suchte sie ihr Kleid nach Flecken
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