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Rache kann so sinnlich sein...

Rache kann so sinnlich sein...

Titel: Rache kann so sinnlich sein...
Autoren: Ann Major
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würde nachgeben und ihr verzeihen … und sie lieben. Das wünschte sie sich mehr denn je, und zwar nicht nur, weil sie ein Kind von ihm bekam.
    Deshalb hörte sie kaum auf das, was die aufgeregten Stimmen um sie herum sagten. Deshalb schaute sie dauernd an ihrer Großmutter vorbei zur Tür und hoffte, dass Zach hereinkam. Dass er sie in die Arme nahm und ihr ins Ohr flüsterte, dass alles gut war.
    Erst dann wäre sie wieder ganz und glücklich. Sie wollte ihn in ihrem Leben, im Leben ihres Babys, jeden Tag für den Rest ihrer Tage. Sie wollte beim Einschlafen und Aufwachen sein Gesicht auf dem Kissen neben sich sehen. Die Sehnsucht danach legte sich nicht. Seit Tagen – oder Wochen? – träumte sie davon.
    Sie war Schauspielerin und konnte den Schmerz hinter einem strahlenden Lächeln oder einem fröhlichen Lachen verstecken, aber wer sie kannte, ließ sich nicht täuschen.
    Plötzlich hörte sie ein Rauschen in den Ohren und fühlte sich unglaublich müde. Sie schloss die Augen und wünschte, sie wäre allein. Sie brauchte etwas Zeit für sich, bevor sie aufgerufen wurde und sich in ihre Rolle einfühlen musste. Aber alle anderen tranken Champagner und amüsierten sich.
    Da stürmte Paolo herein. Seine Miene war ernst, als er um Ruhe bat, und es wurde still in der Garderobe. Er scheuchte alle außer Summer aus dem Raum.
    Normalerweise hätte sie das Verhalten ihres Regisseurs so interpretiert, dass die Kritiken schlecht ausgefallen waren und er es ihr unter vier Augen erzählen wollte. Aber selbst das wäre ihr an diesem Abend egal. Sie konnte nicht aufhören, an Zach zu denken.
    Paolo nahm eine ihrer Hände und drückte sie. „Die Kritiken sind sensationell! Die Presse ist von den Voraufführungen begeistert. Sie vergöttert dich! Wir haben einen Hit!“
    „Bist du sicher?“
    „Ganz sicher.“
    „Oh.“
    „Mehr sagst du dazu nicht?“, fragte er enttäuscht.
    „Ich freue mich. Natürlich freue ich mich“, wisperte sie, als die Musik einsetzte und die Schauspieler aufgerufen wurden.
    Automatisch stand sie auf.
    Paolo küsste sie auf die Wange und schob sie zur Tür. „Hals- und Beinbruch.“
    Erst jetzt erinnerte sie sich an ihr Ritual vor jeder Premiere. Sie eilte zum Schminktisch, zog eine Schublade auf und nahm das in weiße Leder gebundene Buch mit den verblassten Lettern heraus. Sie schlug es auf und presste die Lippen auf die vertrocknete vergilbte Rose.
    Dann legte sie das Buch zurück und lief los.
    Ein Blitz zuckte über den Himmel. Gleich darauf donnerte es. Dann war es wieder stockdunkel. Regen prasselte auf den Jet.
    In der Kabine stopfte Zach verärgert das Handy in die Tasche zurück und ging ungeduldig auf und ab. Er hätte schon vor einer Stunde in Manhattan sein sollen. Er hatte eine Loge gebucht und geplant, im Theater zu sein, wenn Summer auf die Bühne kam. Nun würde er es nicht mal schaffen, bis der Vorhang aufging.
    Er trat an die Bar und griff nach einer Flasche Scotch. Er goss sich ein Glas ein und trank einen großen Schluck. Dann tastete er in der anderen Hosentasche nach dem winzigen schwarzen Samtetui. Er hatte den Ring umtauschen wollen, es aber nicht fertiggebracht. Hatte er da schon gewusst, dass er nicht ohne Summer leben konnte?
    Er öffnete das Etui, betrachtete den funkelnden Diamanten und stellte sich vor, wie er ihn auf ihren schmalen Finger streifte. Hoffentlich ließ sie es zu, nachdem er sie zurückgewiesen hatte.
    Zach hasste es, verletzlich zu sein. Seine Sehnsucht nach ihr machte ihn so schwach.
    Was, wenn Summer Nein sagte?
    „Stopp!“, rief Zach, als er Summers Namen in roten Neonbuchstaben über dem hell erleuchteten Eingang des Theaters sah.
    Er nahm den riesigen Strauß roter Rosen, den er für sie gekauft hatte, stieg mitten im Verkehr aus der Limousine und hastete über die Straße.
    Bremsen quietschten. Hupen ertönten. Taxifahrer schimpften. Ein Reporter entdeckte ihn und machte ein Foto. Es war ihm egal.
    Vielleicht schaffte er es noch zum Schlussapplaus.
    Als er die Tür des Theaters öffnete, hörte er den Applaus und die Bravorufe.
    Sie liebten sie!
    Vor Freude und Stolz wurde ihm warm ums Herz. Er liebte sie auch und bewunderte sie für alles, was sie erreicht hatte. Kein Wunder, dass so viele Menschen jede Einzelheit über sie wissen wollten. Für sie war Summer eine märchenhafte Prinzessin, von der sie träumen konnten.
    Er erinnerte sich daran, wie sie jeden in Bonne Terre zum Staunen gebracht hatte, als sie in der Highschool-Aufführung
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