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Quinn - Mitten ins Herz

Quinn - Mitten ins Herz

Titel: Quinn - Mitten ins Herz
Autoren: Stefanie Pape
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vorbei.“ Die Bestimmtheit in Julians Stimme duldete keinen Widerspruch.
    „Welchen?“, fragte Branson mit einem Seufzen.
    „Wir bringen euch in ein sicheres Haus, wo Melissa und Darren bei euch bleiben. Melissa war auch sehr gegen unsere Art eingestellt, bevor sie Darrens Seelenverwandte wurde. Sie kann mit Quinn reden. Außerdem schicke ich euch Oliver vorbei. Und du wirst Quinn nicht sagen, dass sie deine Seelenverwandte ist; zumindest nicht, so lange sie uns alle pfählen will.“
    „Okay.“ Erleichtert atmete Branson aus und stellte dabei fest, dass er offensichtlich die ganze Zeit den Atem angehalten hatte. „Ist das für dich auch in Ordnung?“, wandte er sich an Darren. „Machst du dir Sorgen um Melissa?“
    Der andere Jäger lachte. „Mel hat uns aufs Kreuz gelegt als sie noch sterblich war. Seitdem sie unsterblich ist, sehe ich sie als Superwoman. Allerdings“, fügte er nun ernst geworden an, „wenn Quinn ihr ein Haar krümmt, ist es mir egal, dass sie deine Seelenverwandte ist.“
    Branson schluckte. „Das verstehe ich.“
    „Gut.“ Julian klatschte in die Hände und stand auf. „Malcolm organisiert alles. Ich muss nach Liverpool.“
    „Gibt es dort Probleme?“
    „Nichts Gravierendes.“ Julian knurrte etwas wie einen Abschiedsgruß, als er das Zimmer verließ.
    Die drei verbliebenen Männer sahen einander an. Verdammt, es musste sehr schlecht um seine Chancen stehen, wenn die anderen ihn so gar nicht aufziehen wollten und stattdessen bedauernd ansahen, dachte Branson. Darren holte sein Handy aus seiner Hosentasche. „Ich werde Mel anrufen, damit sie für uns packt und herkommt. Liebes“, seine Stimme wurde weich, als seine Frau den Anruf annahm. Malcolm stand auf. „Ich sage Jasmin Bescheid, dass sie etwas für Quinn packen soll. Vielleicht kann sie auch ein paar Klamotten aus deren Wohnung holen. In ihren eigenen Sachen wird sie sich bestimmt wohler fühlen. Branson.“
    „Ja?“ Aus seinen Gedanken gerissen, musste er erst einmal blinzeln, bevor er Malcolm verstand. „Du solltest zu dir fahren und auch packen.“
    „Oh. Ja.“ Er nickte.
    „Ich werde dich fahren.“ Darren hatte offenbar in der Zwischenzeit das Gespräch mit Melissa beendet. „Scheiße!“, fluchte Branson, „ich habe keine Chance, oder?“
    „Das kann man jetzt noch nicht wissen.“ Aber Branson bemerkte den Blick, den die beiden älteren Unsterblichen austauschten. „Ihr behandelt mich wie ein rohes Ei“, schimpfte er.
    „Wir sind ein bisschen erschrocken, weil deine Frau uns alle umbringen will. Wenn sie das in den Griff bekommt, wirst du von uns fertig gemacht. Keine Sorge“, versicherte Darren ihm und schubste ihn vorwärts. „Und nun komm endlich. Je länger du trödelst, desto länger muss Quinn in einer Zelle sitzen und kann ihren Hass auf uns nähren. Das halte ich nicht für den optimalen Beginn einer Beziehung.“
    „Stimmt. Wir beeilen uns besser.“
    „Mein Reden, Kleiner.“ Branson knurrte innerlich. Im Alter von 107 Jahren immer noch ‚Kleiner‘ genannt zu werden, störte ihn langsam. Und es war überall so. Seine Geschwister waren alle älter als er. Seine Kollegen waren alle älter als er. Und in der Welt der Sterblichen ging er mit seinem Aussehen als höchstens 30-Jähriger durch. Da er als Unsterblicher geboren worden war, war er einfach bis zu seiner Bestform gealtert und war in diesem Zustand geblieben. Wenn er gewandelt worden wäre, wäre dies anders. Dann würde sein Aussehen immer dem Alter entsprechen, in dem er gewandelt worden war. Also sollte er vielleicht doch dankbar sein, dachte er. Ob Quinn sich wandeln lassen würde? Hör auf! Innerlich verpasste er sich eine Ohrfeige. Die Frau wollte ihn und seinesgleichen umbringen. Es war kaum denkbar, dass sie plötzlich eine von ihnen werden will, erinnerte er sich und verzog das Gesicht.

    Als sie zurückkamen, standen Melissa, Jasmin und Malcolm im Foyer und sahen aufbruchsbereit aus. Melissa und Darren umarmten einander als wären es Wochen und nicht Stunden gewesen, in denen sie sich nicht gesehen hatten. Da sie erst seit ein paar Monaten ein Paar waren, konnte es sein, dass es sich für sie tatsächlich so anfühlte. Dann wandte sich die zierliche Blondine Branson zu und drückte seinen Arm. „Wow, Branson! Es stimmt ja tatsächlich.“
    „Was?“ Irritiert sah er sie an.
    „Wenn ihr gerade euren Partner gefunden habt, ist die Konzentration am Boden. Du bist der erste Unsterbliche, dessen Gedanken ich lesen kann.“
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